Volltext Seite (XML)
1148 Stahl und Eisen. Die neuere industrielle Entwicklung Japans u. s. w. 15. 1899. betriebenen Gichtaufzüge. Hinter diesen sind zwei Schmalspurgeleise angeordnet, auf welchen die ; Wagen mit Koks von den Koksöfen mit mechanischer Förderung herangeschafft werden sollen. Dann folgen 2 Reihen Röstöfen, welche mit Gasen geheizt werden, eine Höhe von 10,5m haben und 40 t Erze in 24 Stunden rösten sollen. Diesen Oefen ist im allgemeinen die Anordnung der Westmannschen Oefen zu Grunde gelegt, doch sind sie in den Einzelheiten wesentlich geändert. Parallel den Röstöfen sind durch Gichtwagen unter fahrbare Lagerplätze angeordnet, über welche in 8 m Höhe drei normalspurige Eisenbahngeleise führen, auf welche die mit Erzen und Kalkstein ankommenden Wagen, auf einer Rampe mit 1 : 45 die Leistung 850 ind. Pferdestärken, der Dampf verbrauch pro ind. Pferdestärke und Stunde 8 kg. Aufserdem ist im Gebläsemaschinenhause noch ein 10-t Krahn vorhanden. Zur Winderhitzung dienen acht steinerne Winderhitzer Gowperscher Art von je 30 m Höhe und 6 m Durchmesser. Die Gasleitung hat 2 m Durchmesser und 700 m Länge, die Heifswind- leitung 1,5 m äufseren Durchmesser und 190 m Länge, die Kaltwindleitung 1 m Durchmesser und 160 m Länge. Die 24 Stück Zweiflammrohr-Kessel von 2,2 m Durchmesser und 11 m Länge und 2 Flammrohren von je 825 mm lichter Weite, besitzen eine Heizfläche von 96,5 qm und einen Dampfdruck von 8,5 Atm. Der Giefsraum besteht aus Abbildung 9. Winderhitzer. (Stand der Arbeiten am 25. Februar 1899.) zwei Gebäuden aus Eisencon- struction von 40 m Länge und 20 m Breite und besitzt zwei Giefsgruben. Die 30 m lange und 13 m breite Gondensatoranlage besteht aus einem geschlossenen Gegen- ström - Zwillings-Oberflächencon- densator, der 470 kg Dampf i.d. Minute condensirt. Ferner sind noch zwei elektrisch bethätigte Luftpumpen, eine elektrisch be triebene Condenswasserpumpe sowie ein hölzerner Kühlthurm für Seewasser nebst einem See wasserbehälter vorhanden. Der Schornstein hat 80 m Höhe bei 4 m lichtem Durchmesser an der Mündung. Zwischen dem ebenfalls von der Gutehoffnungshütte projectir- ten Stahlwerk, welches näher zum Wasser liegt, und der Hoch Steigung, durch Locomotiven gedrückt und dann i entladen werden. Von Hochöfen sollen zunächst zwei in Betrieb kommen, deren Höhe 23 m, ihr lichter Durch messer an der Gicht 4,6 m, am Kohlensack 7 m, ' im Gestell 4 m beträgt, und welche eine innere | Gestellhöhe von 2,5 m besitzen. Ihre Leistungs- I fähigkeit in 24 Stunden ist mit 165 t angegeben, j Die Anlage ist mit zwei elektrischen Aufzügen versehen. Die Gebläsemaschinenhalle (67 m lang, 22 m innere Breite), enthält 4 Gebläsemaschinen I für die Hochofenanlage. Die Gebläsemaschinen sind horizontale Verbundmaschinen, deren Hoch- druckcylinder 900 mm, der Niederdruckcylinder 1300 mm, der Durchmesser jedes Windeylinders 1900 mm beträgt. Ihr gemeinsamer Hub ist gleich 1500 mm, die Zahl der minütlichen Um drehungen 34 ; die gesammte minütliche Ansaugung beträgt 513 cbm, der Winddruck 0,7 Atmosphären ofenanlage befinden sich zwei Mischer von 160 t Fassungsraum, die durch hydraulische Kraft gekippt werden. Neben dem Stahlwerk stehen zwei Gupolöfen mit je 200 t Leistungsfähigkeit in 24 Stunden. In dem 150 m langen, 36 m breiten Con- verterhause sind zwei Converter amerikanischer Bauart aufgestellt. Bei einer Höhe von 5763 mm und einem Durchmesser von 3 m erreicht ihre Leistungsfähigkeit je 400 t in 24 Stunden, das Kippen erfolgt hydraulisch. Die liegende Ver bund-Gebläsemaschine der Bessemerei hat folgende Abmessungen: Durchmesser des Hochdruckcylinders 200 mm » » Niederdruckcylinders 1700 „ » jedes Windeylinders . . 1500 „ gemeinsamer Hub 1500 mm, Gesammtansaugung i. d. Minute 400 cbm, Winddruck 2,2 Atm., ind. Pferdestärke 1600, Dampfverbrauch auf die ind. Pferdestärke und Stunde 8 kg.