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1102 Stahl und Eisen. Beschu/sprobe einiger neueren Kruppschen Panzerplatten. 1. December 1899. Beschufsprobe einiger neueren Kruppschen Panzerplatten. Es ist bekannt, dafs Japan nach Beendigung des Krieges mit China unverzüglich den Ausbau seiner Kriegsflotte in grofsem Stile begann. 5 grofse Linienschiffe, von denen zwei hinsichtlich ihrer Artillerie, ihres Panzerschutzes und ihrer Ma schinenkraft, den Hauptfactoren ihrer Gefechts stärke, zu den mächtigsten Schiffen der Welt ge hören, wurden zum Theil schon 1895 in Bau gegeben und sind bereits sämmtlich vom Stapel kasematte, welche auch den Unterbau der beiden Panzerthürme schützt. Diese werden, wie die , Marine-Rundschau“ mittheilt, mit je zwei Kruppschen 20-em-Schnellladekanonen armirt, in der Kasematte stehen an jeder Bordseite 4, im Vorder- und Hinterschiff noch je zwei 15-cm- Schnellfeuerkanonen, letztere hinter Panzerschilden; dazu kommen noch zwölf 7,5- und sieben 4,7-cm- Schnellfeuerkanonen. Kruppsche gehärtete Nickelstahlplatte von 178 mm Dicke, beschossen am 19. August 1898. Abbildung 1. Vorderseite. gelaufen. Ihnen schlossen sich 6 Panzerkreuzer von etwa 9700 t Wasserverdrängung an, von denen einer, der „Yakumo", auf der Werft des „Vulkan“ bei Stettin am 8. Juli d. J. vom Stapel lief. Diese Panzerkreuzer sind bemerkenswerth durch eine starke Artillerie und einen derselben entsprechend kräftigen Panzerschutz. Sowohl die Geschütze, als die gesammte Panzerung dieses Kreuzers wurden von Krupp geliefert. Ein 178 mm dicker Panzergürtel umschliefst das ganze, 129,9 m lange Schiff, nach den Steven zu auf 88 mm Dicke sich abschwächend. Er trägt in der Mitte einen, den 61 m langen Oberbau bekleidenden etwa 127 mm starken Seitenpanzer, der bis vor die beiden Thürme reicht und vor ihnen die Seitenwände durch je eine Panzer-Querwand ver bindet; er bildet demnach eine geschlossene Panzer- Die Panzerplatten für den Kreuzer werden gegen 2100 t wiegen. Von dem ersten zur Ablieferung gekommenen Loose an Panzeiplatten ist eine von der japanischen Abnahmecommission ausgewählte Platte am 19. Aug. 1898 auf dem Schiefsplatz bei Meppen einer Beschufsprobe unterzogen worden (vergleiche Abbild. 1 und 2). Die 178 mm dicke, 2,14 m hohe (breite) und 3,80 m lange Platte, deren Gewicht 11 300 kg betrug, war mit zwölf 80 mm dicken Bolzen auf einer 60 cm dicken Eichenholzhinter lage befestigt und wurde mit 3 Schufs aus der 17-cm-Kanone belegt, deren Wirkung aus der nachstehenden Uebersicht hervorgeht. Von dem zweiten Loose, das zur Ablieferung kam, wählte die japanische Abnahmecommission eine 114 mm dicke, 2,41 m breite und 3,78 m lange Platte zur Beschufsprobe, die am 21. No-