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Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. STAHLUNEISEN ZEITSCHRIFT FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. jährlich excl. Porto. Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 24 Mark Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, für den technischen Theil und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bag el in Düsseldorf N 21. 1. November 1899. 19. Jahrgang. Jahrhundertfeier der Technischen Hochschule in Berlin. „An dem heutigen festlichen Tage gedenke Ich lebhaft der Feier, durch die Mein in Gott ruhender Herr Grofsvater, des Kaisers Wilhelm des Grofsen Majestät, vor 15 Jahren diesem Hause die Weihe gegeben hat. Wenn der un- vergefsliche Herrscher damals die Hoffnung aus sprach, dafs dem herrlichen Schmuck, welcher dem Bau im Innern wie im Aeufsern zu theil geworden ist, das geistige Leben entsprechen werde, welches sich darin entwickeln solle, wenn er im besonderen dem Wunsche Ausdruck gab, dafs diese Anstalt allezeit ruhmvoll ihre Aufgabe lösen und den ihr gebührenden Rang j unter den Hochschulen behaupten möge, so kann ( Ich mit Genugthuung heute bezeugen, dafs Seine Hoffnung und Sein Wunsch in der seitherigen Entwicklung dieser Anstalt, welche als Seine eigenste Schöpfung zu betrachten, sich glänzend erfüllt und diese wie die Technischen Hochschulen überhaupt sich ebenbürtig den obersten Bildungs stätten des Landes, unseren Universitäten, an die Seite gestellt haben. Es ist Mir eine besondere Freude gewesen, dies heute noch dadurch an erkennen zu können, dafs Ich den Technischen Hochschulen das Recht zur Verleihung besonderer, ihrer Eigenart entsprechender wissenschaftlicher Grade beigelegt habe. Dafs durch die wissen schaftlichen Bestrebungen der Hochschulen der innige Zusammenhang mit der Praxis nicht be einträchtigt werden darf und die Technischen Hoch schulen bemüht sein werden, aus der anregenden Berührung mit dem Leben fortdauernd neue Kraft und Nahrung zu ziehen, dafür dienen als Wahr zeichen die Standbilder der beiden Männer, die fortan die Front dieses Hauses schmücken werden. So lange Sie die Erinnerung an diese Männer fest halten und ihrem Vorbilde nacheifern, wird die deutsche Technik im Wettkampf der Nationen allezeit ehrenvoll bestehen. In dem Verhältnifs der Technischen Hochschulen zu den anderen obersten Unterrichtsstätten aber giebt es keine Interessengegensätze und keinen anderen Eifer, als den, dafs eine jede von ihnen und jedes Glied derselben an seinem Theile den Forderungen, die das Leben und die Wissenschaft stellen, voll gerecht werde, eingedenk der Goetheschen Worte: Gleich sei Keiner dem Andern; doch gleich sei Jeder dem Höchsten! Wie das zu machen? Es sei Jeder vollendet in sich! Bleiben die Technischen Hochschulen, welche in dem zu Ende gehenden Säculum zu so schöner Blüthe sich entwickelt haben, dieser Mahnung getreu, so wird das kommende Jahrhundert sich wohl gerüstet finden, auch den Aufgaben gerecht zu werden, welche die fortschreitende culturelle Entwicklung der Völker in immer steigendem Mafse an die Technik stellt. Staunenerregend sind die Erfolge der Technik in unseren Tagen, aber sie waren nur dadurch möglich, dafs der Schöpfer Himmels und der Erde den Menschen die Fähigkeit und das Streben ver liehen hat, immer tiefer in die Geheimnisse seiner Schöpfung einzudringen und die Kräfte und die Gesetze der Natur immer mehr zu erkennen, um sie dem Wohle der Menschheit dienstbar zu machen. So führt, wie jede echte Wissenschaft, auch die Technik immer wieder zurück auf den XXI.19 1