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964 Stahl und Eisen. Martinirenbei Verivendunu eines sehr hohen 1‘rocentsatzes u.s.w. 15. October 1899. stets in der Lage ist, durch geeignete Werkzeuge beim Stiche nachzuhelfen, und zwar hat der selbe in geeigneter Höhe in der dem Abflüsse gegenüberliegenden Wand eine gasdicht verschliefs- bare Oeffnung gleich wie bei den Düsen des Hochofens, durch welche die Beseitigung etwa entstandener Ansätze jederzeit möglich ist. Einem Anfressen des Mauerwerks beim Stiche kann durch der, wie die Praxis lehrt, keine ungünstige Wirkung auf den Verlauf des Hochofenprocesses hat. Es drängt sich weiter die Frage auf, ob das Roheisen genügend Wärme besitzt, damit kein Anwachsen desselben im Schlackenscheider und am Wege von diesem zum Frischraume statt finden kann. Das Roheisen, welches unmittelbar nach seiner Bildung aus dem Hochofen abfliefst, □ • □ □ Q D in ö 8 DLL DOD DDD DDO Giessp/anne/i. rai//n o d p p p p bi EkekrGenrkzzhn 40502 Tra^raft Gies^ihanenmuin entsprechend angeordnete Kühlungen, die beim beständigen Abflufs des Roh eisens vollkommen gefahrlos sind, be gegnet werden. Es ist natürlich, dafs bei stetiger Roheisenentnahme die Entfernung der Windformen vom Bodenstein des Hoch ofens eine geringere sein kann, als beim Sammeln eines gröfseren Quan tums Roheisen; jedenfalls mufs aber in diesem Falle der verticale Abstand der § □oc OOD 0 p.. [bi Jo [Abbildung 13. Hochofenanlage mit angeschlossener Martin hütte. D A/z A ’ller ■ wird im allgemeinen eine höhere Tem peraturbesitzen, als ein solches, wel ches stundenlan g im Eisenkasten an ge sammelt wird. Da dasVerbindungsrohr zwischen Stich und Schlackenscheider, wie der letztere bis zur Schlackenschütze unter dem Gasdruck des Gestelles steht und mit diesem communicirt, andererseits der hinter der Schütze gelegene Theil des Schlackenscheiders, wie die oben geschlossene Verbin dungsrinne zum Frischherde, von den abziehenden Frisch- flammen geheizt wird, so wird das abfliefsende Roh eisen, bis dasselbe in den Frischherd gelangt, gar keine Wärme einbüfsen, eher eine Schlackenform von den Windformen so bemessen sein, dafs das Roheisenbad stets durch eine entsprechende Schlackendecke geschützt ist, damit im Hochofen eine Feinirung des Roheisens ver mieden wird. Unbedingt nöthig ist eine. Verringe rung der verticalen Entfernung vom Bodenstein bis zu den Windformen des Hochofens bei An fügung des Verfahrens nicht, es werden bei gröfserem Abstand jene Verhältnisse, welche bei jedem Hochofen nach dem Abstich vorhanden sind, immerwährend vorhanden sein, ein Zustand, höhere Temperatur annehmen. Es ist daher gar keine Ursache vorhanden, welche die Bildung von Ansätzen befürchten läfst. Die weitere Frage, ob im Frischraume Zeit und Gelegenheit geboten ist, dafs sich das Silicium und Mangan nahezu ganz, der Kohlenstoff bis zu einem Gehalt von 0,5 bis 0,6 % abscheiden kann, läfst sich durch Schlüsse auf bestehende Er scheinungen und auf bekannte Vorkommnisse bei anderen Frischprocessen beantworten. Für den Verlauf der Feinirung und des Frischens von Roh-