Elektrischer Antrieb in Hütten- und Walzwerken. 1. October 1899. Stahl und Eisen. 911 gespeichert wird. In der Annahme, dafs sowohl der Leerlaufwiderstand (P) der Walzenstrafse und des Motors, als auch dafs der totale Widerstand der Walzenstrafse (W) während der Arbeitsperiode constant ist, ergeben sich folgende Beziehungen, wobei sämmtliche vorkommenden Kräfte und Um fangsgeschwindigkeiten auf den Radius 1 reducirt wurden. a) Arbeitsperiode. Zur Ueberwindung des während der einzelnen Arbeitsperioden als constant angenommenen Wider standes W stehen zur Verfügung: die Umfangs kraft des Motors und derjenige Theil der lebendigen Kraft des Schwungrades, welcher durch das Sinken der Tourenzahl frei wird. Es ist W = P — K, wobei K die freiwerdende Umfangskraft des Schwung rades bedeutet. P. v sei Pa . v a . Die zu P a . v a und P e . v e gehörigen Werthe von Va und ve sind durch die Dimensionirung des Motors bekannt. Es ist diese Beziehung ge geben durch die Gleichung: P e • Ve (Va ~ v ) + P« ■ V a ~ V e) V (va — ve) Diese Werthe von K und P in die Grund gleichung eingesetzt giebt: P, . v, (va — v) + Pa . Va (v — v e ) dv W = 7 tm v (Va — Ve) <11 Hieraus lassen sich die Gleichungen der Gurven für P und v als Functionen der Zeit entwickeln und wir können für die einzelnen Secunden die bezügliche Geschwindigkeitsabnahme der Schwung masse und die zugehörige Kraftinanspruchnahme des Motors in eine Curve auftragen. Erforderliche Schwungmassen als Schwungringe dargestellt. m n i )an}aahesna, w% %o%S %e% S“s AC C ACBo Arbetsperiade 155k 10 Sek 5.5ek Erholungszeit M,55k 51,50 Sek 15,15 5 Schvunqmassen 1590 1060 550 Während dieser Arbeitsperiode fällt die Ge schwindigkeit von Va auf ve; Strecke A B der Figur 7. Die obere Curve von A bis B giebt den Abfall von v, die untere Curve die Aenderung des Ver hältnisses von K zu P, d. h. das Verhältnifs der vom Motor geleisteten Umfangskraft zu der vom Schwungrade abgegebenen. In der Grundgleichung: W = P + K ist K = m d Die Bestimmung von P geschieht aus vor stehender Figur 8, in welcher die zugehörigen Geschwindigkeiten v für die verschiedenen Be- lastungsgröfsen des Motors P. v aufgetragen wurden. Die Beziehung zwischen v und P.v ist bei den Drehstrommotoren zur bequemeren Berechnung als linear angenommen. Es sei,zu Beginn der Arbeits periode der Beharrungszustand des Leerlaufes noch nicht wieder völlig erreicht, der momentane Werth von v sei Va, also noch etwas kleiner als v i( welches dem Leerlauf entspricht, derjenige von b) Erholungsperiode. Das Schwungrad ist durch den Drehstrom motor wieder von der am Ende der Arbeitsperiode erreichten Geschwindigkeit ve auf seine Anfangs- geschwindigkeit Va zu beschleunigen. Während dieser Periode hat der Motor zu überwinden: den Constanten Leerlaufwiderstand P und die Wider standskraft K, welche die Trägheit der Schwung masse ihrer Beschleunigung entgegensetzt. In jedem Moment gilt die Gleichung P=K—P. Die Curven auf der Strecke B G zeigen die Zunahme der Geschwindigkeit und das Abnehmen der vom Motor zu leistenden Umfangskraft P. In der Grundgleichung P = K — P; hat K genau denselben Werth, wie während der Walzperiode. d v. Es ist K = m —1 Der Werth von P bestimmt dt sich aus Figur 8. Es ist p — P « ' ( Vi ~ v) + Pi • R ( v — Ve) v (v t — v e )