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leicht durch den Umstand aufgeklärt werden kann, dafs der Erstarrungspunkt der eutektischen Le- ( girung 20,61 % Cu — 79,39 % Zn Gu (etwa 886 0 G.) vom Research Committee erst bei Le- girungen mit etwa 20 % Zink nachgewiesen werden konnte. Es wäre nicht unmöglich, dafs bei den zink ärmeren Legirungen die Verbindung CuZn beim Schmelzpunkte noch gar nicht existirt, wir es ; daher mit Lösungen von Zink und Kupfer zu thun hätten. Unter dieser Annahme würde sich für | die ersten Legirungen ergeben: Zusammen setzung Schmelz punkt in 0 C. - Zink Cuo/„ Zn 0/o t m M n 100,0 0,0 1082 — — — — 96,2 3,8 1075 7° 3,95 454,93 7,00 94,7 5,3 1076 6° 5,59 723,34 11,12 Die grofsen Differenzen zwischen diesen beiden Werthen von n sind offenbar auf Beobachtungsfehler bei Bestimmung des Schmelzpunktes beider Le girungen zurückzuführen. Somit erhielte man für die Zahl der Atome im Molecül Zn bezw. GuZn bei seiner Lösung in Kupfer folgende Werthe: Temperatur Zink (Cu Zn) 1075° C n = 7,00 — 1076" „ .... , = 11,12 — 1032° „ .... — n = 8,44 1008° „ .... — . = 10,96 980° „ .... — , = 10,70 980° „ .... — " = 11,56 958° , .... — , = 12,78 952" , .... — . = 13,00 935» „ .... — „ = 13,88 918» , .... — , = 15,00 913» , .... — , = 14,84 908°, .... — „ = 19,46 892» „ .... — , = 18,54 886» , .... — , = 24,72 Aus Ludwig Becks Geschichte des Eisens. Ueber den Fortgang des in der Ueberschrift genannten ausgezeichneten Werks wurde in diesen Blättern zuletzt im Jahre 1897 auf Seite 862 berichtet. Seitdem sind wiederum fünf Lieferungen erschienen, welche die Geschichte der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts behandeln. Beck zerlegt diesen Zeitraum in mehrere kürzere Zeit abschnitte (1800 bis 1815, dann bis 1830, zu letzt bis 1850), welche getrennt behandelt werden; es sei gestattet, hier, unabhängig von jener Ein- theilung, einige der wichtigeren Mittheilungen her auszugreifen und sie nach den Betriebszweigen zu ordnen, auf welche sie sich beziehen. Schon im Anfänge des Jahrhunderts sprach der französische Chemiker und Unterrichtsminister Fourcroy die denkwürdigen Worte: „l’art de fer, dans ses divers degrs de perfectionne- ment, marque exactement le progrs de toule civilisation.“ In der Thal sind die Fortschritte der Eisenbereitung so innig mit den Fortschritten der modernen Gultur verknüpft, dafs der Eisenverbrauch eines Volkes, bezogen auf den Kopf der Bevölkerung, den zuverlässigsten Mafsstab für die Industrie, den Wohlstand und die Macht der Völker abgiebt. In weit höherm Mafse aber, als man im Anfänge des Jahrhunderts ahnen konnte, hat sich in dessen Verlauf der Eisenverbfauch gesteigert, ist die Kunst der Eisen- Erzeugung und -Verarbeitung vervollkommnet worden. Mit Recht hat man deshalb das neunzehnte Jahrhundert das eiserne genannt. Die erste Hälfte dieses Jahrhunderts ist ge kennzeichnet durch den Kampf und den Sieg des Steinkohlenbetriebes gegen den Holzkohlenbetrieb; die zweite durch den Kampf und Sieg des Schweifs eisens gegenüber dem Flufseisen. Die Grundlagen aber für die mächtige Entwicklung des Eisen hüttenbetriebs im neunzehnten Jahrhundert waren bereits im voraufgegangenen Jahrhundert nach drei Richtungen hin gelegt: durch die Ueberwindung der Schwierigkeiten, welche sich bis dahin der Benutzung von Steinkohlen für die Eisenerzeugung entgegengesetzt hatten, durch die Erfindung einer brauchbaren Dampfmaschine und durch die Be gründung der metallurgischen Wissenschaft. In einer Proclamation vom 8. März 1800 sprach der erste Gonsul in Frankreich, Napoleon Bonaparte, die Worte: „Geld und Eisen sind nothwendig, um den Frieden zu befehlen.“ Ströme von Blut sind geflossen, ohne dafs der Völker friede gekommen ist; aber die in jenen Worten sich äufsernde Erkenntnifs des Werths, welchen das Eisen für die Erreichung seiner ehrgeizigen Pläne besafs, veranlafste Napoleon, das Eisen gewerbe sowohl in Frankreich als in den eroberten Ländern zu schützen und zu pflegen. Dennoch vermochte es nicht, zu einer rechten Blüthe zu gelangen, denn die fortwährenden Kriege zer störten wieder, was kurz zuvor erbaut worden