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110 Stahl und Eisen. Industrielle Abschreibungen ergiebt sich der Reingewinn von 248645,03 JC. Der Nettogewinn von 248 645,03 «4 soll wie folgt vertheilt werden : 4 % Zinsen auf 1 350000 .J! Actien- kapital = 54000 K, 10 % Tantieme an Direction auf 192270,28 = 19227,02., 5% Tantieme an Auf- sichtsrath auf 192 270,28 = 9 613,51 , Ueber- Schreibung auf Dividenden-Ergänzungfonds 10000^ 10% Superdividende auf 1350000 M Actienkapital = 135000 c//, Ueberschreibung auf Special-Reserve fonds 75004, Gratification an Beamte 12 500 Vortrag auf neue Rechnung 80450 . Nürnberger Velocipedfabrik Hercules, vormals Carl Marschütz & Co., Nürnberg-Muggenhof. Das zweite Geschäftsjahr der Gesellschaft hat die gehegten Erwartungen erfüllt. Die Saison 1898 war für die Fahrradbranche, theils auch durch den ver regneten Sommer, keine glänzende. Nichtsdestoweniger war das Werk in der Lage, den Umsatz zu vergröfsern. Inhaltlich der Bilanz und der Gewinn- und Verlust rechnung erzielte die Gesellschaft einschl. des Gewinn vortrages von 1896/97 mit 20 553,76 ,M und nach Abzug der Unkosten einen Gewinn von 341465,11 -1!, nach Absetzung der Abschreibungen mit 43 248,22 c// verbleibt ein Reingewinn von 298 216,89 4. Hiervon sind zu verwenden: für den gesetzlichen Reservefonds 5% aus 277 663,13 «// = 13883,17 4, aus den ver bleibenden 284333,72 eine ordentliche Dividende von 4% für die Actionäre mit 40000 (, aus den übrigen 244 333,72 JC abzüglich des tantiemefreien Gewinnvortrages erhält der Vorstand und Aufsichtsrath eine Tantieme von 33567 -4, so dafs noch 210766,72 JI zur Verfögungder Generalversammlung bleiben. Es wird vorgeschlagen, dieselben wie folgt zu verwenden: Rück stellung für das im Bau begriffene Velodrom 25000 JI, Ueberweisung an Specialreservefonds 20000 ■//, Ueber- weisungauf Delcredereconto 15000«//, zuGratificationen an die Beamten und zum Arbeiter-Unterstützungsfonds 9000 JI, für Superdividende 12 % = 120000 -(, und den hernach verbleibenden Restbetrag von 21 766,72 Jt auf neue Rechnung vorzutragen. Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk. Der Bericht lautet in der Hauptsache wie folgt: „Das Geschäftsjahr 1897/98 hat einen aufser- gewöhnlichen Verlauf gehabt. — Während das Kupfer geschäft ganz besonders günstig war, litt das Eisen drahtgeschäft — wie auch durch die Tagesblätter genug sam bekannt geworden ist —, das ganze Jahr hindurch an einem erdrückenden Wettbewerb auf dem aus ländischen und inländischen Markte. Da es bislang an ausreichender Verkaufs Vereinigung unter den Draht werken fehlte, so gingen die Verkaufspreise häufig unter die Selbstkosten herab. So haben z. B. Flufseisenknüppel, deren Einkauf seitens der Draht werke gemeinschaftlich geschieht, 8 JI pro 1000 kg mehr gekostet wie im Vorjahre, Kohlen 3,50 eN pro Doppelladung mehr; die Löhne sind ebenfalls höher gewesen; trotzdem war der durchschnittliche Netto erlös pro 1000 kg gezogene Drähte um nichts besser als in 1896/97. Erst im Juli 1898 ist das Walzdraht- Syndicat auf weitere drei Jahre zustande gekommen. Das Drahtstiftsyndicat, welches in unserm vorigjährigen Bericht als einstimmig beschlossen bezeichnet war, hat wegen der vielen entgegenstehenden Schwierig keiten seine Thätigkeit erst am 1. Oct. 1898 aufnehmen können. Aber schon vorher haben die Verbands bestrebungen die gute Wirkung gehabt, dafs eine Menge Aufträge zu besseren Preisen liereinkam. Die Arbeits menge, welche am 1. Juli c. nur etwa 3200 t. betrug, ist seitdem erheblich gestiegen und hätte noch vermehrt Kundschau. 15. Januar 1899. werden können; wir lehnten jedoch mehrere Kaufanträge ab in der Erwartung, durch die Syndicate lohnendere Zuweisungen zu erhalten. Der Gesammtumsatz ein- schliefslich der Nebenerzeugnisse betrug 2357 966,89 JI. gegen 2333519,64 JI im Vorjahre. Es wurden her gestellt an Eisen- und Kupferfabricaten 10 058 t gegen 11462 t. Der Rohertrag des Geschäftsjahres 1897/98 be- trägt 92 811,48 «//. Der Aufsichtsrath beantragt, hier von 43173,03 • zu Abschreibungen zu verwenden. Von dem Rest von 49 638,45 Jt, würde eine Dividende von etwa 30 .K pro Actie vertheilt werden können. Es erscheint jedoch zweckmäfsig, einen Betrag von etwa 15000 JC vorläufig zurückzulegen. Im Falle der Genehmigung würde die Gewinnvertheilung folgende sein: Beitrag zum gesetzlichen Reservefonds 2481,92 JI, besondere Rücklage 15000 //, Gewinnantheil 1 607,83 .4, Dividende: 25. pro Actie = 30000 , Vortrag auf neue Rechnung 548,70 JI, zusammen 49 638,45 JI. Phoenix, Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, in Laar bei Ruhrort. Die wichtigsten Angaben des Berichts für 1897/98 lauten: „Mit lebhaftem Bedauern müssen wir auch dieses Mal unseren Bericht mit der Mittheilung über den Verlust eines Mitgliedes der Generaldirection beginnen. Am 1.October 1898 ist Herr Generaldirector L.Rasche zu Eschweileraue nach schweren Leiden seiner beinahe 37 jährigen Thätigkeit als Leiter der Hütte zu Esch weileraue und Mitglied der Generaldirection durch den Tod entrissen worden. Das Geschäftsjahr 1897/98 war für unsere Gesell schaft ein sehr wichtiges, durch die in demselben vollzogene Vereinigung mit der Westfälischen Union- Actiengesellschaft für Bergbau, Eisen- und Draht industrie zu Hamm i. W. Wenn auch im ganzen die Geschäftslage in dem Jahre eine gute zu nennen war, so zeigte doch im Winter sich eine wesentliche Ab schwächung des Marktes, die bis zum Frühjahr an hielt , dann aber einer grofsen Nachfrage weichen mufste. Leider war die Marktlage nicht für alle Ar tikel gleichmäfsig gut und liefs der Markt in Stabeisen und Stabstahl, sowie in Draht und Drahtfabricaten und Blechen noch viel zu wünschen übrig. Infolge davon mufsten die diese Artikel fabricirenden Werke nicht nur sehr billig verkaufen, sondern konnten zeit weise nicht einmal ihre volle Beschäftigung finden. Sehr wesentlich wirkte dabei mit die Abschwächung des aufserdeutschen Marktes, auf dem, besonders durch die amerikanische Concurrenz veranlafst, zu Preisen verkauft wurde, mit denen die hiesigen Werke nicht concurriren konnten. Für den dadurch, besonders bei den Werken, die vornehmlich auf die Ausfuhr ihrer Fabricate angewiesen sind, entstandenen Ausfall, konnte die Festigkeit des inländischen Marktes keinen Ersatz bieten und hat daher auch in unserem Unternehmen der Gewinn der einzelnen Werke nicht überall die Höhe des vorigjährigen erreicht. Der Gesammtgewinn des Jahres beläuft sich ein- schliefslich des Uebertrages aus voriger Rechnung im Betrage von 81 136,04 J! und von 81 606 Jt, die als verjährte Dividende dem Gewinne zu gute gekommen sind, auf 6 002 533,51 JI, wovon die Generalunkosten mit 315 872,65 K in Abzug kommen, so dafs zur Ver fügung bleiben 5686 660,86 «//. Hiervon sind zur Ab schreibung für Grubenvorrichtung und Grubenunter haltung 144 890,13 -//, zur Abschreibung vom Im- mobilienconto 2121466,52 JI und durch Zuweisung zum Dispositionsfonds 50000 Jt,, im ganzen 2 316 356,65 Jt verwendet. Von dem verbleibenden Reingewinne von 3 370 304,21 sind zunächst die, nach Abzug des vorigjährigen Vortrages auf neue Rechnung berechneten,