Neue Einrichtungen zur Begichtung von Hochöfen. Zwecks Erzielung besserer Schmelzergebnisse wird es für nöthig erachtet, die Eisensteine und das Brennmaterial so aufzugeben, dafs erstere mehr am Umfang des Schachtes vertheilt werden. | raum zwischen Gasfänger und Einsatz eingetragene Erzbeschickung, wie gewünscht, fest gegen den Um fang oder die Wand des Hochofens hingeleitet wird. In nachstehender Zeichnung ist eine mit der Neue Diese Begichtung will man durch An ordnung zweier concentrisch eingehäng ter Gylinder erreichen; in den inneren Gylinder wird das Brennmaterial und in den Zwischenraum beider Gylinder wird die Beschickung gegeben. J. Gridl in Vordernberg hat den selben Zweck schon vor Jahren dadurch rung versehene Hochofengicht dargestellt und zwar ist Abbild. 2 ein senkrechter Mittelschnitt durch die Hochofengicht mit darüber befindlichem, die Erzbeschickung enthaltendem Hunde. Abb. 3 ist ebenfalls ein senkrechter Mittelschnitt durch die Gicht mit darüber befindlichem Kohlen korbe. Abb. 4 ist ein Horizontalschnitt erreicht, dafs er unter dem Gylinder in der Gicht einen Konus auf hing (Abb. 1); weil das Volumen des Brenn materials viel gröfser ist als das der Be schickung, so gelangt dabei auch noch ein Theil des ersteren in die Mitte des Ofens. Die Schmelzergebnisse des mit dieser Einrich tung versehenen Hoch ofens waren gute. Lei der ist der Hochofen bald aufser und nie wieder in Betrieb ge setzt worden. Um die Vorrichtung nicht ganz in Vergessenheit gera- then zu lassen, erfolgt durch die Hochofen gicht. Wie ersichtlich, ist innerhalb des ge bräuchlichen cylindri- sehen oder sich nach un ten erweiternden Gas fängers « ein kleinerer ebenfalls cylindrischer oder sich nach unten er weiternder Einsatz b an geordnet, so zwar, dafs zwischen den Theilen « und b ein ringförmiger Raum c entsteht. Der Einsatz b wird während der Erzbeschickung (Abbild. 2) durch einen Kegel d derart abge deckt, dafsdas Erz in den genannten Ringraum c kollern mufs, während bei der Kohlenbeschik- diese Mittheilung. * Eine zweite von Adolf Wagner in Vordernberg bei Leoben vorgeschlagene Neuerung an Gichtungen für Hochöfen hat denselben Zweck, die Erze gegen den Umfang oder die Wand des Hoch ofens hinzuleiten, um sie mit den er- fahrungsgemäfs in gröfserer Menge an der Ofenwand emporströmenden Kohlen oxydgasen in innige Berührung zu brin gen, so dafs diese Gase ihre reducirende Wirkung in erhöhtem Mafse ausüben können und demgemäfs eine Ersparnifs an Brennmaterial, so wie eine Gleichmäfsigkeit im Hochofen gange er zielt und der Ertrag des Ofens erhöht wird. Diese Neuerung besteht in der Anordnung eines kleineren hohleylinderförmigen oder konischen Einsatzes innerhalb des gebräuchlichen Gasfängers, welcher Einsatz es bewirkt, dafs die in den Ring- * Eine Einrichtung zur Erreichung desselben Zwecks wurde schon früher in „Stahl und Eisen“ (1882 S. 136) beschrieben. kung dieser Kegel ent fernt wird (Abb. 3), so dafs die Kohle in den Einsatz sowohl als in den Ringraum o fällt. Im Nachstehenden ist derGichtungs- gang näher beschrieben. Das aus dem Hunde h kommende Erz rollt über den Kegel d in den Ringraum c und sinkt in diesem Raume nieder, während gleich zeitig im Einsatz b die Kohle langsamer mitsinkt. Sodann erfolgt aus dem Kohlen korbe (Abbild. 3) die Kohlenbeschickung. Sinkt nun die Erz-beschickung bis zum unteren Rande des Einsatzes b, so wird durch die in der Mitte ebenfalls niedersinkende, die Gylinderform be sitzende Kohlenbeschickung zum gröfsten Theil bei behalten. Wenn weiters die Beschickung bis zum untersten Stande des Gasfängers a niedergesunken ist, so kollern die Erze gegen die Ofenwandung und kommen mit den in gröfserer Menge an der Ofenwand emporströmenden Kohlenoxydgasen in Berührung, welch’ letztere daher ihre reducirende Wirkung im erhöhten Mafse ausüben können. Abbild. 4.