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zunehmen, wie bei Flötz (I) in St. Michel. Die oft gehörte Ansicht, als seien beim Entstehen der Gehängestörung die Septarien aus dem höher gelegenen Flötz (II) abgerutscht, mufs als un wahrscheinlich bezeichnet werden. Das graue Flötz (II) hat etwa 2,5 m Mäch tigkeit und ist mit vielen blauen mergeligen Ein lagerungen durchsetzt, die im frischen Bruch wie die reichste Minette aussehen, beim Trocknen aber ein grünlichgraues Aussehen annehmen, so dafs man sie nicht mehr von einem mergeligen Zwischen mittel unterscheiden kann. Die obere Partie ist reicher an Eisen und Kieselsäure im Vergleich zur unteren. 2 m obere Partie: 30,99 % Fe, 8,32 % CaO, 23,79 % SiO2; 2 m untere Partie: 17,52 % Fe, 28,98 % CaO, 15,13 % SiO 2 . Das rothe Flötz (III) ist ebenfalls arm, es hat etwa 38,85 % Fe, 6,11 % CaO, 16,49 % SiO 2 , 5,82 % AlgOg. Auch das kalkige Flötz (IV) zeigt im Hangen den bessere Partien als im Liegenden; im Durch schnitt enthält es 22 bis 23 % Fe, 7 % Rück stand und 30 % CaO. Das Hangende des kalkigen Flötzes (IV) wird gebildet von einem festen Muschel- conglomerat, welches auf dem südlichen Plateau meist das Hangende des grauen Flötzes (IV) bildet und den Beginn der Schichten des Am. Murchisonae bezeichnet. Diese, von den Bergleuten allgemein »Bänkling“ oder bengelick genannte Muschelbank, ist nach den Erläuterungen zur geologischen Ueber- sichtskarte aus Trümmern von Pecten, Trigonia und anderen unkenntlichen Bivalven zusammen gesetzt. Das Profil 61 der hangenden Schichten ist I deshalb von besonderem Interesse, weil hier das obere kalkige Flötz (V) im Tagebau aufgeschlossen ist. Nach einer 4 m mächtigen Mergelschicht findet sich auf der Westseite des Tagebaues zu nächst ein rothes Raumlager (V), das zwischen Septarien und reichen sandigen Minettestreifen ab wechselt und stellenweise bauwürdig ist. Eine Analyse besagt über die Zusammensetzung Folgen des : 28,24 % Fe, 20,22 % CaO, 11,67 % SiO2, 3,60 % AlgOs. Ueber diesem Flötz (V), das in den westlichen Aufschlüssen nicht gefunden, oder wenigstens nicht beachtet wurde, folgt ein fester, rothgefärbter Mergel, dessen Abgrenzung von Flötz (V) nicht zu erkennen ist. Profil 61. Braunes Flötz 1,5 m (Va) Gelber, weicher Mergel . . . 1,00 m Rother, fester, eisenschüssiger Mergel 0,80 m Kalkige Minette 1,00 m (V) Mergel Mergel 1,8 m Bänkling 0,8 m Nach einer weiteren Lage von weichem gelbem Mergel folgt das „braune“ oder „obere kalkige Lager“ oder kurz „suprieur" genannte Flötz; das wir mit dem soeben gekennzeichneten Flötz (V) wegen seiner Verwandtschaft mit diesem als V a bezeichnen müssen, wobei zu beachten ist, dafs (Va) das Hauptflötz ist. Beide entsprechen ihrer chemischen Natur nach viel weniger dem sandigen Flötz (VI), wie Kohlmann annimmt, sondern bilden offenbar zusammen die Flötze (V bis Vb) von Esch und auf dem südlichen Plateau. Die Analyse giebt für das Flötz (V a) an: Fe Al 2 o 3 CaO Sio, % o/o 0/o °/o Durchschnitt .... 26,19 — 24,00 9,43 Sandiger Abrieb . . 30,61 5,11 15,08 15,94 Kalkige Stücke . . . 19,41 3,00 30,25 10,83 8. Tagebau Mettweiler (h). Zu Profil 31 sei bemerkt, dafs ein im Liegenden des grauen Flötzes (II) bis zu 4 m abgeteufter Schacht abwechselnde Schichten von braunverwit ternder kieseiiger Minette und blauen von Braun eisenstein durchsetzten Mergelnieren ergeben hat. Diese Schichten sind nach den späteren Ausführungen als Fortsetzung des Flötzes (1) anzusprechen. Ein scharfes Liegende besitzt das graue Flötz (II) nicht, in dessen Sohle Belemnites breviformis und Gryphaea ferruginea vorkommt. Die Kalknieren, die die Hälfte des Flötzes ausmachen, sind infolge der Abrutschung der Flötzgruppe am Ausgehenden unregelmäfsig vertheilt, die Minette ist wohl aus demselben Grunde mulmig und von dunkelbrauner Farbe. Die Analyse ergiebt 40,60 % Fe, 3,35 % CaO, 17% SiO2, 4,37 % Alg Os ; stellenweise steigt der Eisengehalt, dann verringert sich die Kieselsäure. Nach Süden hin steigt die Mächtig keit des Flötzes. Das folgende Mittel enthält eine mulmige Minette- bank, die im frischen Bruch dunkelbraun, verwittert gelb aussieht, und die im Norden durch eisen schüssigen Mergel in zwei Profil 62. Bänke getrennt, im Süd- Eisenschüssiger Mergel 1,3 m Hügel aber geschlossen n w . auftritt. Das Fehlen einer Braune Minette (Ila) . 0,5 m scharfen Begrenzung des Eisenschüssiger Mergel 2,0 m Mittels (IIa) ist wohl die Folge der Abrutschung des Ausgehenden und der hierdurch erleichterten Wasser- circulation. Die Analyse beweist, dafs das Mittel das gleiche ist wie das in Les huits jours und Nock angetroffene: 41,53 % Fe, 12,76 % Rück stand, 7,52 % Al2Os, 5,28 % CaO. n Das rothe Flötz (III) von der 1 r o 111 63. Zusammensetzung 15,80 SiO2, . 0,5m 36,50 % Fe, 6,5% CaO, 6,80% Bankimg o,3m Al 0, nimmt ebenfalls nach Süden 1,7 m zu; sein Liegendes wird durch die (30 bis 40 cm starke Gryphaeabank gebildet; eine geschichtete Structur mit Septarien einlagerung ist nicht zu beobachten.