Volltext Seite (XML)
7. Tagebau Bedingen. Abtheilung Hegreg (e). Die ausge dehnten Redinger Tagebaue zerfallen in die Ab- theilungen Hegreg (e), Gammeschburg (f) und Pickberg (g). Das graue Flötz (II) in Hegreg ist in zwei Bänken gelagert, von denen die sandige untere von 1,80 m Mächtigkeit gelb verwittert und regel- mäfsig von Septarien durchzogen ist; die obere verwittert braun und hat viele Brauneisenstein schnüre. Gegen N nimmt der Kieselgehalt so zu, dafs das Verhältnifs des Abraums zur Minette 2 :1 wird. Wie verschieden der Kalkgehalt dieser Nieren ist, beweist die Analyse: Fe CaO Al,0, Sio, Weifse Nieren 15,62 33,68 2,25 10,05 j Schwarzgraue Nieren . . 19,24- 23,44 2,04 18,41 ; Blaugelbe , . . 27,07 12,4-1 2,26 15,47 Das folgende eisenschüssige Mittel ist durch Braun- und Thoneisensteinschnüre in sechs einzelne I Bänke getheilt, von denen die oberste die Gryphaea- bank bildet. Das im allgemeinen hellbraune, doch auch grün und bläulich aussehende rothe Flötz (III) hat zahlreiche Schnüre von Brauneisenstein und Mergel und gleicht seinem äufseren Charakter wie der chemischen Zusammensetzung nach mehr einem Zwischenmittel: 33,08 % Fe, 12,45 % CaO, 4,87 % AI2O3, 15,17 % SiO2. Die Structur ist wie bei allen Flötzen und Zwischenmitteln oolithisch. Das Gestein besieht aus kleinen Muschelfragmenten, die durch mergelige Massen zu einem festen Cement verbunden und in deren Fugen grobe Eisenoolithe eingeschwemmt sind. Das Zwischenmittel ist nicht sehr eisenschüssig, hat weifses Aussehen und ist wegen seiner Festig keit als Baumaterial geschätzt. Das kalkige Flötz (IV) ist ebenfalls nicht sehr eisen- und kalkreich, die Unterbank von 60 cm mufs sogar mit dem Zwischenmittel ausgehalten werden. Abtheilung Gammeschbufg (f). Das Auskeilen des schwarzen Flötzes (I) läfst sich im Bahneinschnitt des Tagebaues deutlich beobachten. Das ganze Flötz besteht nur aus einer 20 cm starken Schicht von Brauneisenstein-Schnüren und -Knollen, die in sandiger gelber Minette eingebettet sind. Im Hangenden und Liegenden ist dieser Besteg scharf vom Mergel abgetrennt. Weiter nach SO (Profil 59) löst sich derselbe in ver schiedene Brauneisensteinadern auf, die indefs nicht so reich sind wie im Bahneinschnitt. Das graue Flötz (II) hat dasselbe Aussehen wie in Hegreg (e), nur sind die Septarien mehr von grauwackenähnlichem Aussehen und dicht im unteren Drittel des Flötzes zusammengedrängt und weisen die eigenthümlichen blauen Mergelstreifen von Les huits jours auf. Die Zusammensetzung ist folgende: Minette 35 % Fe, 9,02 % GaO, 5,64% A1 8 O s , 16,04% SiO 2 , blaue Wacken 22,75 % Fe, 27,41% GaO, 2,73% AlgOs, 9,25 % SiOg. Das folgende Zwischenmittel ist von dem Hegreger nicht verschieden. Das rothe Flötz (III) hat bei 4 m Mächtigkeit 35,06% Fe, 10,58% GaO, 6,25% A1 2 O 3 , 14,59 % Si O2 und ist wie in Hegreg nicht gleich- mäfsig reich. Stellenweise hat es nur 28,15 % Fe, 19,44 % GaO, 4,18 % AI 2 O», 12,72 % SiOg, doch treten diese Ausschläge nicht in Form von Nieren auf, sondern sind als nicht imprägnirte taube Partien aufzufassen. Die Bank der Gry- phaea ferruginea, die bis zu 25 % Ga 0 bei gleichem Eisengehalt hat, zieht sich mitunter in das Flötz hinein, gelangt aber nie bis zum Hangen den. Nur einzelne Gryphaeen oder Deckel der selben finden sich soweit zerstreut. Eine Analyse des kalkigen Flötzes (IV) lautet bei 2,3 m Mächtigkeit: 24,54 % Fe, 24,11 % GaO, 3,50 % Al2O3, 10,10 % SiO 2 . Abtheilung Pickberg (g). Die Mächtigkeit der Flötzgruppe geht aus den Profilen 30 und 60 hervor. Dazu ist zu bemerken, dafs die Flötze Profil 60. am Pickberg auf der Süd- und Westseite ab gerutscht sind infolge von Unterspülung des liegen den Mergels. Von derartigen Störungen, die von den Franzosen eboulements genannt werden, wird unten noch die Bede sein. Selbstverständlich wird durch die Verdrückung und Zerklüftung der Schichten die Verwitterung und Auslaugung bedeutend er leichtert. Mehrere, bis 4 m unter der Sohle des grauen Flötzes (II) ausgeführte Versuchsarbeiten I zeigten, dafs das schwarze Flötz (I) sich nach SO in Brauneisensteinadern auflöst, welche in dem ' graugelben Mergel eingesprengt sind. Derselbe | geht bei 2,3 m in den festen Thonsandstein j über, indem die Septarien an Zahl und Gröfse