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gestellt. Die kurze 1 2-cm-Laffete trägt unter dem Laffetenschwanz einen starren Sporn. Sie ist aus den Staatswerkstätten von Bourges hervorgegangen. Bemerkenswerth ist, dafs sowohl die Haupt- als die Oberlaffete aus Blechen und Winkeleisen zusammen genietet ist, ein Herstellungsverfahren, das wenig geeignet erscheint, den berechtigten Forderungen nach Leichtigkeit und Haltbarkeit für Feldlaffeten Ein von den bereits oben genannten Artillerie- Constructeuren Oberst de Bange und Piffard ent worfenes 7,5-cm-Schnellfeuer-Feldgeschütz ist von der Firma Gail (ancien etablissement Gail) in Paris als M/96 hergestellt worden. Die kasten förmig aus Stahlblech zusammengenietele Laffete trägt vorn über der Achse eine sich bogenförmig nach hinten erhebende Gleitbahn von etwa 1,1m Rechnung zu tragen. Die Kruppschen Feld laffeten sindauseinem Stück Stahlblech trog förmig geprefst, so dafs das den Boden bildende Blech die sonst ge bräuchlichen Riegel zwischen den Wänden vertritt. Der Fortfall der Riegel und Niet löcher hat die Wider standsfähigkeit der Laf fete sehr erhöht und ihr Gewicht vermindert. Die französischen Privat - Artilleriewerk- Abbild. 12a und b. Langer Federsporn, a) Aufgehängt; b) vor dem Rücklauf. Länge, auf welcher die Oberlaffete mit dem Ge schützrohr, wie bei den Kruppschen Schiffslaf- feten für Schnelllade kanonen, hinaufläuft. Die Rückstofsenergie wird zunächst mittels einer am hinteren Ende der Oberlaffete befestig ten Laschenkette auf eine Reibungsbremse, eine Trommel mit Bremsband, übertra gen, die bei ihrer Dre hung zwei Laschenket ten aufwindet, welche Stätten haben sich lebhaft an der Herstellung von Schnellfeuer-Feldgeschützen betheiligt. Schneider in Greuzot stellte 1893 ein solches Geschütz von 7,5 cm Kaliber zum Versuch, dem er 1895 eine verbesserte Construction folgen liefs. Das Geschütz rohr läuft mit Führungsleisten in einem Mantel zurück, der mit senkrechten Schildzapfen in einem die Spindeln zweier Federbremsen anziehen. In ihnen sammelt sich der Rest der Rückstofskraft. Im obersten Punkt der Gleitbahn zur Ruhe ge kommen, gleitet die Oberlaffete, theils vermöge ihres eigenen Gewichtes, theils gezogen durch die rückwirkenden Spiralfedern der Bremse, die Gleit bahn hinunter in die Schiefslage. Der Laffeten- von der Laffetenachse gebildeten länglichen Ringe um 3 0 nach rechts und links schwenkbar liegt. See lenachse und Mittellinie der Laffetenachse schneiden sich. Zu bei den Seiten am Rohr mantel ist je eine doppelte Flüssigkeits bremse und unter jeder derselben ein System von Federn auf gemein ¬ samer Führungsspin- Abbild. 13. del angebracht. Die Fl üssigkeits- und Feder bremsen hemmen den Rücklauf des Rohres im Mantel, letztere bewirken seinen Vorlauf. Der Laffetenrücklauf wird von einer Engelhardtschen Spatenbremse mit Scheibenfedern aufgehalten. Bei der Höhenrichtung mufs sich das Geschützrohr mit seinem Mantel, den Bremsen und der Laffetenachse in den Naben der Räder drehen. Diese Construction erinnert durch ihre Aehn- lichkeit sehr an eine dem Grusonwerk schon im Jahre 1890 patentirte (D. R.-P. 53 773) Ein richtung einer FeldlafTete. — Schwanz trägt einen un gepufferten Sporn. W eil mit der eigenthüm- liehen Einrichtung der Oberlaffete die Dreh barkeit für Seitenrich tung sich nicht ver binden liefs, so hat man die Unterlaffete auf der Fahrachse da durch verschiebbar ge macht, dafs man sie mit einer auf die Achse aufgeschobenen gezahnten Hülse ver band, in welche ein mittels Kurbelrad ge ¬ drehtes Schneckenrad eingreift. Erwähnt sei noch, dafs das Geschütz mit Metall-Fahrrädern von 1,3 m Durchmesser ausgerüstet ist, über deren Einrich- I tung „Revue d’artillerie" von 1897, welche das Geschütz beschreibt, sich nicht ausspricht. Auch die Kruppsche Fabrik hat eiserne Räder versucht und ein Patent (D. R.-P. 66 987 vom j 14. Juni 1892) auf Räder mit röhrenförmigen ' und mit Draht - Speichen erhalten. Letztere 1 (siehe Abbild. 6) gleichen den Fahrrädern mit Tangentialspeichen. Es hat aber bis jetzt nicht