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1092 Stahl und Eisen. Ueber den Arbeitermangel. 1. December 1898. 229 Drahttaue, verzinkt, oder anders: A. T. 10%, — ’ Sp. Z. verzinkt, 100 Kin 1,367 Yen. 230 Desgl., verzinkt, oder anders, alte: A. T. 5%,— Sp. Z. 100 Kin 0,109 Yen. 231 Alte Reifen, alter Draht und anderes altes Eisen und dergl. weicher Stahl, nur zur Wieder verarbeitung tauglich: A. T. 5 %, — Sp. Z. alte Reifen 100 Kin 0,103 Yen. Harter Stahl:* 240 Blöcke: A. T. 5 — V. T. 5 %. 24-1 Stangen, Stäbe, Tafeln und Bleche: A. T. 10%,— V. T. 71/2 %. 242 Röhren: A. T. 10 %. 243 Draht und schwache Stäbe von nicht mehr als 1/4 Zoll engl. Durchmesser: A. T. 10%, — V. T. 100 Kin 1,819 Yen (= 10 %), — Sp.Z. 100 Kin 1,819 Yen. 244 Paragondraht für Schirmstäbe: A. T. 10 %, — Sp. Z. 100 Kin 2,145 Yen. 245 Drahttaue, verzinkt, oder anders: A.T. 10%,— Sp.Z. 100 Kin 1,647 Yen. 246 Alte Feilen und anderer alter Stahl, nur zur Wiederverarbeitung tauglich: A. T. 5%, — Sp. Z. 100 Kin 0,117 Yen. 258 Nägel, Schrauben, Bolzen und Muttern von Me tall, nicht anderweitig aufgeführt: A.T. 10%. 259 Anker und Ankertaue, neu oder alt: A.T. 10%. * Ueber die Handhabung der Unterscheidung zwischen weichem und hartem Stahl ist uns eine Mit- theilung nicht zugegangen. Wir hoffen in Bälde diese Lücke auszufüllen. j{ ec i_ 260 Metallgestelle von Reisesäcken: A.T. 15%. 262 Ketten, eiserne, nicht anderw. genannt: A.T. 15 %. 263 Thür-Schlösser, -Knöpfe, -Riegel und -Angeln: A.T. 15%. 267 Roste, Kamingitter, Oefen und Zubehörtheile: A.T. 20 %. 268 Geldschränke und Geldkästen: A.T. 20%. 269 Schirmstäbe und Fournituren dazu: A.T. 15%. 295 Stahlfedern, aufser von Gold: A.T. 15%. 413 Strafsenfuhrwerke, Zweiräder, Dreiräder und Theile davon: A.T. 25%. 414 Eisenbahn - Personenwagen und Theile davon: A.T. 10%, — V.T. 5%. 415 Eisenbahn-Güterwagen und Theile: A.T. 10%. 416 Strafsenbahnwagen und Theile: A.T. 10%. 417 Karren oder Rollwagen zur Waarenbeförderung : A.T. 10%. 494 Dampf- und Segelschiffe und Boote: A.T. 5%. 522 Körbe, Siebe zum Theerösten 1 f • 523 Pfannen zum Theerösten / et Diese Zollsätze bedeuten durchweg eine wesent liche Erhöhung gegen die bisherigen, seit ungefähr 30 Jahren in Kraft gewesenen Zölle, die im grofsen und ganzen nicht höher waren als 5 % des Werthes. Die nach dem 1. Januar eintreffenden deutschen Waaren müssen von Ursprungszeugnissen begleitet sein. Diese werden ausgestellt von den japanischen Gonsulaten, oder, wo solche nicht bestehen, von der Zollbehörde oder von der Handelskammer des Verschiffungshafens. M. B. Ueber den Arbeitermangel. Obgleich die Einwohnerzahl Deutschlands, welche 1871 rund 41 Millionen, 1880 45 Millionen, 1890 491/4 Millionen und 1897 531/3 Millionen betrug, sich in diesem Vierteljahrhundert um 12,3 Millionen oder 30 % vermehrt hat, im Jahresdurchschnitt also um über 1/2 Million Menschen zunimmt, be gegnen wir schon seit mehreren Jahren in allen Theilen Preufsens, im Osten wie im Westen, in der Landwirthschaft wie in der Industrie, fast zu allen Zeiten des Jahres Klagen über Arbeitermangel. Selbst in verschiedenen grofsen Städten steht in den, ursprünglich zur Unterbringung beschäftigungsloser Arbeiter eingerichteten Arbeiter-Nachweisebureaus der Nachfrage meist nur ein geringes Angebot von Arbeitskräften gegenüber. Der vor etwa zwei Jahr zehnten erst begonnene Zug ländlicher Arbeiter und Arbeiterinnen, der sogenannten Sachsengänger,* aus den östlichen Provinzen nach der Provinz Sachsen zur Beschäftigung beim Rübenbau, und * Welchen Umfang diese Arbeiterbewegung er reicht, mag daraus entnommen werden, dafs z. B. im Jahre 1893 in Preufsen der Abgang einheimischer Arbeiter und Arbeiterinnen durch Sachsengängerei 88 798, durch Auswanderung 7584, im ganzen 96 382 betrug, und diesem Abgänge nur ein Zugang von 23352 russischer und österreichischer Arbeiter gegen überstand. I die mit der alljährlich wiederkehrenden, sich immer weiter nach dem Westen ausbreitenden Bewegung I nach und nach erfolgte Auswanderung polnischer Arbeiter nach den westlichen Provinzen, insbeson dere nach dem rheinisch - westfälischen Kohlen revier, hat bisher nicht zum Stillstand gebracht werden können. Ebensowenig ist es gelungen, für die aus dem Osten zeitweise oder dauernd aus gewanderten Arbeiter einen ausreichenden Ersatz durch vorübergehende Beschäftigung russischer und österreichischer Arbeiter in den östlichen Grenz- districten zu gewinnen. Alle dahin zielenden Mafs- regeln, selbst die Heranziehung italienischer Ar beiter zur Beschäftigung in den Steinbrüchen, zum Eisenbahn- und Strafsenbau, zu den Gesteins arbeiten in den Bergwerken u. s. w., haben bisher nicht vermocht, weder der Wanderung der Arbeiter, noch dem in den letzten Jahren mit dem industriellen Aufschwünge mehr und mehr und zwar fast allge mein eingetretenen Arbeitermangel wirksame Ab hülfe zu leisten. Im Gegentheil hat derselbe in der Landwirthschaft wie in der Industrie, beson ders im Bergbau, eine empfindliche Höhe erreicht, und es verdient jedenfalls ernste Beachtung, dafs die Directionen der Staatsbahnen bereits angewiesen sind, bei Eisenbahn-Neubauten auf den Arbeiter-