1080 Stahl und Eisen. Ueber die Verkokung magerer Steinkohlen u. s. w. 1. December 1898. Röchlingsche Vorrichtung* ist eine fahrbare Stempelpresse, welche gemäfs Abbild. 1 aus zwei konisch geformten Seitenwänden e und e', der ebenfalls verjüngt geformten Deckplatte f mit darauf befestigtem Mundstück fi und der Stirn- wand S besteht, die mit der Lagerung des Vor geleges g und der Kurbel welle g, sowie der cylindrischen Führung für den Prefsstempel K in einem Stück gegossen ist. Der Prefsstempel K ist an einer Seite durch die Druckstange i mit der Kurbel a verbunden und an der anderen Seite an einer Prefsplatte durch den Keil o befestigt. Die Pressung der Kohle, welche durch den Kanal b in den Prefsraum c geworfen wird, er folgt in der Weise, dafs der Antrieb bei E ein zurückgezogen, wobei der Kuchen von dem Prefs- kopf festgehalten wird, und dann wird weiter- geprefst. Sobald der Kuchen die Ofenlänge er halten hat, wird die Kohlenzuführung in den Prefsraum abgestellt, der fertiggeprefste Kuchen bei c abgeschnitten und die Stempelpresse vor die leere Ofenkammer gefahren, um den Kohlenkuchen daselbst mittels der Schiebeplatte s einzuführen. Die Schiebeplatte s lagert auf den Rollen t; sie ist am Ende mit dem Spindelgewinde S ver sehen, welches mit dem halben Gewindeumfang in die unter der Platte gelagerte Spindel x ein greift. Die Spindel wird nun durch eine Rück- und Vorwärtseinschaltung bei v und durch die konischen Räderpaare v1 von dem Vorgelege 1 Abbild. 1.1 geschaltet und durch Vorgelege 1 bis 3 die Kurbelwelle mit der Kurbel a, Prefsstange i und Prefsplatte K in Betrieb gesetzt wird, wodurch sich die Prefsplatte K vor- und rückwärts bewegt. Beim erstmaligen Anpressen der Kohle ist die Prefsraumöffnung bei c durch Plattenverschlufs verschlossen. Nachdem der Prefskopf den Raum zwischen C und der Kanalöffnung b mit Kohle vollgeprefst hat, wird der Plattenverschlufs bei c entfernt und die Kohle in einer Kuchenform d aus dem Prefsraum c durch die Oeffnung ci stückweise auf einer Stahlblechplatte heraus gedrückt ; während des Pressens wird der ge- prefste Kuchen durch die Sohlplatte s weiter bewegt. Wenn der Vorschub sein Maximum er reicht hat, wird die Sohlplatte unter dem Kuchen * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1898 S. 381. aus in Betrieb gesetzt. Diese Bewegung wird so lange fortgesetzt, bis die Platte s, auf welcher der Kohlenkuchen d ruht, mit dem Spindelgewinde 8, so weit vorgeschoben ist, dafs sich der Kuchen vollständig in der Ofenkammer befindet. Nach Abschlufs der Ofenkammer am Stirnende durch eine Platte wird die Spindel für Rückgang um geschaltet und die Platte s unter der Ofenverschlufs- platte wieder in ihre frühere Lage geschoben, worauf die Pressung der Kohle von neuem be ginnen kann. Das Hineinschieben des Kohlenkuchens mit Gewindespindel, statt Zahnstange, bedeutet einen nicht zu unterschätzenden Fortschritt. Die bisher in Verwendung stehende Zahnstange verursachte nicht selten Erschütterungen des Kuchens, welche sich durch Abnutzung des Materials noch ver stärkten und den Kuchen leicht transportunfähig