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1011 Stahl und Eisen. Beiträge zur Lösungstheorie von Eisen und Stahl. 15. November 1898. III. Saigerungs-Curven der festen Eisenkohlenstoff- j Legirungen. Nach der mehrfach erwähnten graphischen Darstellung Roberts-Austens ergaben sich für ! die Abscheidung des Ferrits in der festen Legirung folgende Punkte: Post- 1 2 3 4 5 6 Abscheidungstemperatur des Ferrits CurveGO Curve MO j Curve OS (Ar 3 ) ' (Ar,) I (Ara.2) 0,0 0,1 0,2 0,3 0,6 0,86 867°C. 850 „ 810 " 730°C. 720 » 710 „ 720°C 690 „ 670 „ Hieraus folgt aber weiter: Fe 3 C M• m 0,0 0,0100,0 1,52 E = 0,002023 E 1,52 M = 0,1 1,5 98,5 = 0,003911 E 0.2 M 3,0 3,09 97,0 Ar. 0,0 0,0 100.0 3,0 Ar 0,3 4,5 95,5 4,64 = 0,010868 E M = 0,6 9,0 91,0 9,89 = 0,015924 E 0,86 12,9 M = 87,1 14,81 x —670 98,5' 97,0 0,1 0,2 9,89 E x —690 14,81 E Ab- schei- dungs- Tem peratur sungs i Fe I °/o ‘ Da die Menge des bei Ar 3 ab geschiedenen Ferrits nicht genau bekannt ist, läfst sich m und M nicht genau be rechnen, doch ist annähernd , M = 0,005 E. 4,64 E M=x720= 0,005273 E x —850 3,09 E x —810 Für die feste eutektische Legirung (Perlit) ist annähernd M = 0,015 E. Nun hat bekanntlich E. D. Campbell die Existenz von Eisencarbiden der Formeln C2Fe6, CgFeg, CFe12 und Cs Fe sehr wahrscheinlich gemacht, und es liegt der Versuch nahe, diese Campbellschen Angaben mit den oben erhaltenen Werthen von M zu identificiren. Man hätte dann ziemlich genau: * x = 1600° G. gesetzt. Abscheidungs- temperatur Moleculargröfse des Eisencarbids M Möglicherweise ent sprechende Formel des Carbids A f 850°C. 0,002023 E 253 (CFes) A ' 3 1 810° C. 0,003911 E 1,5 (CFes) Ar., j 720° C. 0,005273 E 1,67 (CFes) 3 - 2 1 690 0 C. 0,010868 E 2,5 (CFes) Ar,21 670° C. 0,015924 E 5 (CFes) Sind diese Zahlen auch keineswegs sicher, so stehen sie doch in keinem Widerspruch mit der von H. Sani ter nachgewiesenen Thatsache, dafs das Eisencarbid schon bei 800 0 C. zu dissociiren beginnt, d. h. dafs bei einer Temperatur von 850 0 C. neben gelöstem Eisencarbid (vielleicht von der Formel CFes) auch schon dessen Ionen in der Lösung auftreten können. Sollte dies richtig sein, so würde sich aus 0,015924 E = 900 berechnen E = 56 250 d. h. ein rund 17 mal so grofser Werth als bei flüssigem Eisen. Würde man hingegen bei Berechnung von M nicht den Schmelzpunkt, sondern den Punkt Arg für reines Eisen (870°) in Betracht ziehen, so erhielte man: Abschei- dungs- Tempe ratur oC. Co/ Fe.C * Lösungs- Fe °/o Dl M Ara 0,0 0,0 1,5 100,0 — 0,1 98,5 1,52 M = 0,076 E 0,2 3,0 97.0 3,09 M = 0,050 E Ars — — — — M = 0,030 E (ungefähr) Ara,2 0,3 4,5 95,5 4,64 M = 0,031 E 0,6 9,0 91,0 9,89 M = 0,055 E » 0,86 12,9 87,1 14,81 M = 0,074 E was aber den bekannten Lösungsgesetzen wider spricht, da das Moleculargewicht des gelösten Körpers mit fallender Temperatur nicht kleiner werden kann. Ebenso wie die Graphitausscheidungscurve führt auch die Gementausscheidungscurve zu keinen richtigen Werthen für die Moleculargröfse des ausgeschiedenen Körpers, und wir müssen auch hier vorläufig annehmen, dafs diese Molecular- gröfsen für gleiche Temperaturen mit den aus den Ferritabscheidungscurven abgeleiteten Werthen übereinstimmen.