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Beiträge zur Lösungstheorie von Eisen und Stahl. 15. November 1898. Stahl und Eisen. 1043 und hieraus folgt: 2 en o 0- Bezeichnung O Schmelz- e punkt Schmelzpunkt Od. C—Si freien Legirung Mittlere Werthe +5 E 6 — 3EU - 600 ► A Molecular- — gewicht f von G + Si Zahid. AL in den 3 Molecülen von C—Si 1 Ferromangan 1210 1868 13,96 37,38 2,68 2 1145 1755 13,33 35,87 2,69 1090 1653 14,30 38,06 2,66 4 Hämatit-Roh- eisen .... 1240* 1600 18,83 59,32t 3,15§ 5 Silico-Spiegel 1220 1687 25,42 128,73 5,07 6 Ferrosilicium 1120 1609 25,25 105,76 4,18 7 Schwedisches weifses Roh eisen .... 1085 1600 12,81 31,25 2,44 Stellt man diese Daten mit den vorigen zu sammen, und bedenkt man, dafs sich Osmonds Angaben der Schmelzpunkte G- und Si-reicher Metalle offenbar nicht auf die beginnende Graphit ausscheidung , sondern auf die Erstarrung der eutektischen Legirung beziehen, so erhält man: lr. der > Tabelle i Be- Zusammen setzung Sio/o (C+Si) »/o Anzahl von Atomen im IV olecül 61 c c 8 Zeichnung in C-Aequi- (C+Si) 38 Go/ Si « o Mn0/o valenten C 0,0 bis 1,9 0,4 0,0 bis 1,9 2,04 — — — 2,0 — 0,4 — 2,0 2,00 — — — 2.5 — 0,4 — 2,5 2,07 — — — 3,0 — 0,4 — 3,0 2,19 —- — — 3,5 — 0,4 — 3,5 2,34 — — — 4,0 — 0,4 — 4,0 2,44 — 7 Schwedisches weifses Roh eisen . . . . 4,10 0,22 0,12 0,09 4,19 — 2,44 — — 4,3 — 0,4 — 4,3 2,61 ** — — 4,5 — 0,4 — 4,5 2,61 ** 4 Hämatit-Roh- eisen . . . . 3,29 2,45 0,11 1,05 4,34 — 2,70 — — 5,0 — 0.4 — 5,0 2,61 ** 3 Ferromangan 4,80 0,80 16,79 0,31 5,14 — 2,66 2 5,00 0,43 48,95 0,18 5,18 — 2,69 1 5,10 0,71 80,96 0,30 5,40 — 2,68 — — 5,50 — 0,4 — 5,50 2,61 ** 6 Ferrosilicium 2,38 11,46 2,59 4,91 7,29 — 4,18 5 Silico-Spiegel 2,53 12,90 24,55 5,53 8,06 — 5,07 Nach den vorliegenden Zahlen müssen die ursprünglichen Schlufsfolgerungen in nachstehender Weise modificirt werden: 1. Die in geschmolzenem Eisen, bezw. Eisen mangan gelösten Kohlenstoff-. und Silicium- Molecüle bestehen aus gleich viel Atomen; 2. die Gröfse dieser Kohlenstoff- und Silicium- Molecüle ist von der Menge des vorhandenen Mangans unabhängig; 3. dieselbe wächst jedoch mit dem (in Kohlen- stoff-Aequivalenten ausgedrückten) Gesammt- gehalte an Kohlenstoff und Silicium; * Bezw. 1180° C. t Bezw. 50,85. § Bezw. 2,70. ** Eutektische Legirung. 4. in sehr verdünnten Kohlenstoff- (und wahr scheinlich auch Silicium-) Lösungen (bis 2,5 %) bestehen die Molecüle aus 2 Atomen; 5. die mittlere Moleculargröfse wächst von obiger Grenze an für 1 % C - Si (in C-Aequivalenten ausgedrückt) um rund 0,25 Atome, bei höheren Gehalten um das Doppelte, und 6. sie erreicht bei rund 8% G - Si (in G-Aequi- valenten) 5 Atome. Bekanntlich verhält sich der osmotische Druck gleicher Mengen von Kohlenstoff und Silicium um gekehrt wie ihre Moleculargewichte, wir können somit den osmotischen Druck des Siliciums aus jenem des Kohlenstoffs leicht berechnen, und erhalten: Temperatur in 0 C. Osmotischer Druck von 1 °/ 0 Kohlenstoff Silicium in A t m o Sphären 1500 440,3 188,7 1400 423,8 181,6 1300 391,3 167,7 1200 324,3 139,0 1130 273,4 117,2 also weit höhere Werthe als in der früheren Ab handlung. Hieraus berechnet sich für gesättigte Lösungen der osmotische Maximaldruck beim Schmelz punkte a) für Eisen mit 4,63 % G (Schmelzpunkt = 1165° G) Pmax. = 4,63 X 299 = 1384,37 Atm. b) für Ferrosilicium mit 2,38% C und 11,46% Si (Schmelzpunkt. = 1120“ G.) Prnax. = 2,38 x 266 + 11,46 X 114 = 633,08 + 1306,44 = 1939,52 Atm. wonach die früher ausgesprochene Vermuthung, dafs der osmotische Druck gesättigter Lösungen von der Natur der gelösten Substanzen unabhängig und für dasselbe Lösungsmittel eine Gonstante sein könne, hinfällig erscheint. Zieht man jedoch die Versuche von Saniter (Journal „Iron and Steel Institute“ 1897 Vol. II) in Betracht, nach welchen geschmolzenes Eisen bis 4,81 % G auf zunehmen vermag, so erhält man für die Schmelz temperatur von 1400° G. Pmax. = 4,81 X 423,8 = 2338,5 Atm. und für den aus Roberts-Austens Figur ab geleiteten Schmelzpunkt von rund 1 200° G. Pmax = 4,81 X 324,3 = 1559,9 Atm. und bedenkt man, dafs 4,81 % nach Saniters Untersuchungen möglicherweise noch nicht den Sättigungspunkt darstellen kann, so bleibt die Entscheidung über diese Frage noch weiteren Untersuchungen überlassen.