15. November 1898. Veber die Fortschritte in den Walzwerks-Einrichtungen. Stahl und Eisen. 1025 Kaliber, welches wiederum ein Stauchkaliber ist; dann wird die Schiene durch eine sehr sinnreiche Ueberhebevorrichtung hinter der Walze von dem Rollengang des ersten Gerüstes dem Rollengang des zweiten Gerüstes übergeben, und durchläuft in diesem Gerüst, zwischen Mittel- und Oberwalze, ein Kaliber; somit befindet sich die Schiene wieder zwischen der ersten und zweiten Strafse, läuft zurück in das zweite Gerüst der ersten Strafse und wird in demselben in vier Stichen fertiggewalzt. Auf die Einzelheiten der Gonstruction der Rollengänge kann ich hier natürlich nicht eingehen, diese Strafse allein ist ein Studium für sich. Da die Walzarbeit als solche etwas complicirt ist, habe ich hier eine Skizze (Abbild. 3) aufhängen lassen, welche vielleicht etwas zur Erklärung beitragen kann. Die Leistungsfähigkeit dieses Walzwerks ist etwa dieselbe wie von Edgar Thomson, die beiden Werke streiten um den Vorrang. Wenn man bei der Gonstruction der Rollengänge, der Querzüge und der sonstigen Einzelheiten auf amerikanischen Walzwerken meist Aehnliches findet, so sind ander seits die Anordnungen so verschieden, dafs es nicht möglich ist, dieselben hier alle aufzuführen. Ich darf mich deswegen jetzt wohl ein wenig den Detaileinrichtungen der neueren Strafsen zuwenden. Als Walzenständer haben sich besonders für diejenigen Strafsen, auf welchen häufiger Walzen gewechselt werden müssen, die Blau-Erdmannschen Walzenständer mehr und mehr eingebürgert, bei Abbild. 7. Antrieb der Seitenwalzen. . Greysches Walzwerk. Abbild. 8. Querschnitt. welchen die Hauben abnehmbar oder drehbar, und bei welchen die Mittel- und Unterwalze durch Hebel, welche durch die Ständer gehen, von aufsen anstellbar sind, doch finden sich auch noch vielfach oben geschlossene Ständer. Rei grofsen Reversirstrafsen wird häufig das erste Gerüst mit verstellbarer Oberwalze eingerichtet, besonders wenn dieselben zum Trägerwalzen dienen sollen, um mit denselben Vorwalzen durch Stauchen auf verschiedenen Höhen mehrere Profile walzen zu können. Die Einbaustücke werden mehr und mehr aus Stahlformgufs hergestellt, um den riesigen Bean spruchungen gewachsen zu sein. Als Lagermetall für die Walzenlager hat Phosphorbronze ziemlich allgemeine Verwendung gefunden und ergiebt sehr gute Resultate. Abmessungen der Ständer und aller seiner Theile sind selbstverständlich mit der Zunahme der Walzendurchmesser stetig kräftiger gewählt worden. Jedes Werk hat natürlich seine eigenen Ansichten über die Dimensionirung der Walzen. Im allgemeinen kann man wohl annehmen, dafs für schwerste Trägerprofile 900 mm Walzendurchmesser, für Schienen und Profile von 24 bis 34 800 mm Durchmesser, für 16 bis 24 700 mm und für 10 bis *16 600 mm Durchmesser den heute gebräuchlichen Abmessungen ent sprechen. Die Kammwalzen werden ausschliefslich aus Stahl hergestellt in verschiedener Weise, entweder bestehen dieselben ganz aus Stahlformgufs oder es wird auf einer geschmiedeten Stahlwelle ein Zahnkranz aus Stahlformgufs warm aufgezogen oder aufgeprefst. Die Zähne sind meist Winkel zähne. In den Vereinigten Staaten sah ich sehr häufig Kammwalzen mit zu einander versetzten Horizontal-