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15. October 1898. 964 Stahl und Eisen. Büc^ierschau. Bücherschau staunens beweisen, 75% am Die Zahlen stellen in der That eine werthe Arbeitsfülle vor; sie dürften auch dafs Grofsbritannien immer noch mit etwa Schiffbau unserer Erde betheiligt ist. Die Ingenieur-Mathematik in elementarer Behand lung. Von Prof. Dr. Gustav Holzmüller. I. und II. Theil. Leipzig, bei B. G. Teubner. Pieis geb. 5 bezw. 6 46. Iin allgemeinen betrachten wir es nicht als Auf gabe dieser Zeitschrift, mathematische Lehrbücher in den Kreis der von uns gebrachten Literaturübersicht zu ziehen. Wenn wir in diesem Fall von der Regel ab gehen, so ist dies dem Umstand zuzuschreiben, dafs der Verfasser und verdiente Vorkämpfer einen neuen, für eine grofse Anzahl praktischer Ingenieure allein gangbaren Weg betritt, indem er nachweist, dafs ein groser Theil der Ergebnisse, zu welchen man sonst nur mittels höherer Rechnungsarten, in erster Linie der Differential- und Integral-Rechnung, gelangt, sich auf elementarem Weg ableiten lassen. Der I. Theil enthält die statischen Momente und Schwerpunktslagen und die Trägheits- und Centrifugalrnomente für die wichtigsten Querschnittsformen und Körper der tech nischen Mechanik, der II. Theil das Potential und seine Anwendung auf die Theorien der Gravitation, des Mag netismus, der Elektricität, der Wärme und der Hydro dynamik. Wegen Raummangels müssen wir es uns ver sagen, näher auf dieses eigenartige Werk einzugehen, können es aber nicht unterlassen, gerade die Praktiker auf diese hochbedeutsame neue Erscheinung mit warmer Empfehlung aufmerksam zu machen. Die liedaction. Der Aufschwung im britischen Schiffbau. Nach den eben erschienenen Ausweisen waren am Ende des Monats September auf britischen Werften Handelsschiffe mit einem Tonnengehalt von nicht weniger als 1364250 tons, d. i. um 351000 tons mehr als zu derselben Zeit des Vorjahrs, im Bau be griffen. Hierzu treten noch die Kriegsschiffe mit einem Tonnengehalt von 376 435 tons, hiervon 266 295 tons auf Privatwerften und zwar 110 635 tons für Rechnung nichtbritischer Nationen. Der Gesammtwerth dieser Schiffe in fertigem Zustand wird auf rund 800 Mil lionen Mark geschätzt. Die unterzeichneten Handelskammern und wirth- schaftlichen Vereinigungen des rheinisch-westfälischen Industriegebietes geben sich der Hoffnung hin, dafs Euere Excellenz den Störungen des Fernsprechverkehrs durch die elektrischen Strafsenbahnbetriebe eine ein gehende Prüfung zu theil werden lassen und für eine thunlichst baldige Abhülfe des im geschäftlichen Leben sich äufserst störend bemerkbar machenden Mifsstandes Sorge tragen werden. Die Handelskammern in Barmen, Bochum, Crefeld, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hagen, Lennep, Mülheim a. d. R., Solingen. Der Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen. Der Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund. Die Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller.“ Hierauf ist folgende Antwort eingelaufen: Berlin W., 23. September 1898. Lieferungen für Rumänien. Für annähernd 60 Millionen Francs hat die ru mänische Regierung an Lieferungen von Stahlschienen, Eisenbahnbaumaterial, Waggons, Eisenconstructions- und Brückenbaueisen, Kriegsschiffen und Torpedo booten ausgeschrieben. Hier dürfte sich den deutschen Werken eine günstige Gelegenheit bieten, mit dem bis dahin in Rumänien erfolgreichen Absätze der Engländer in Wettbewerb zu treten. Die betreffenden Aufträge werden sich auf längere Liefertermine, bis Ende 1899, vertheilen. Da nun die meisten lieferungs fähigen englischen Werke durch längere Contracte mehr oder weniger gebunden sind und die Fracht verhältnisse nach rumänischen Häfen und auf der Donau sich zu Gunsten der deutschen Ausfuhr ge bessert haben, so ist die Vorbedingung für einen siegreichen deutschen Wettbewerb damit gegeben, zumal seit dem letzten Zollkriege zwischen Oesler reich-Ungarn und Rumänien deutsche Erzeugnisse dort günstige Aufnahme fanden. Es sei noch bemerkt, | dafs die grofsen deutschen Bankinstitute dem ru- ; mänischen Staate für die Verbesserung seines Staats- | credits und die Einführung rumänischer Schuldentitres I an den europäischen Börsen so grofse Dienste er- | wiesen haben, dafs dieser Einflufs der deutschen Finanz, | die in engster Beziehung zur deutschen Eisenindustrie steht, zur Hebung der letzteren wesentlich beitragen I dürfte. Durch gemeinsames, energisches Vorgehen | der leistungsfähigsten deutschen Werke würde sich i demgemäfs ein bedeutender Erfolg bei diesem inter- | nationalen Wettbewerbe erzielen lassen. („Anzeiger für Industrie und Technik“, Frankfurt a. M. 1898 Nr. 34.) An die Handelskammer Duisburg. Die Schwierigkeiten, welche dem Betrieb der Fernsprechanlagen dort und anderwärts aus der Nach barschaft elektrischer Strafsenbahnen erwachsen, wer den sich in ausreichendem Malse nur durch Ueber- gang zum reinen Doppelleitungssystem für die Fern sprechleitungen beseitigen lassen. Ich bin bereit, baldigst Schritte behufs etatsmäfsiger Bewilligung der sehr erheblichen Summen zu thun, welche die allmähliche Durchführung dieses Systems erfordert. Ich möchte indefs nicht unterlassen schon jetzt zu bemerken, dafs ich die Maisregel, welche mit einer ausgedehnten Umwandlung des oberirdischen Leitungs netzes in ein unterirdisches verbunden sein rnufs, nur dann für ausführbar erachte, wenn gleichzeitig die Rechte der Reichs-Telegraphenverwaltung an der Be nutzung der öffentlichen Wege gesetzlich sichergestellt werden. Der Handelskammer stelle ich ergebenst anheim, den Handelskammern und wirthschaftlichen Ver einigungen, welche die Eingabe mitunterzeichnet haben, von Vorstehendem Kenntnifs zu geben. (gez.) von Podbielski.