Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. STAHL MEISEN ZEITSCHRIFT FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. 1. April 1896 16. Jahrgang. N 7 (Hierzu 8 Abbildungen auf besonderen Tafeln.) Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark jährlich excl. Porto. brauch war die Platte auf einer Rücklage befestigt, welche in genauer Nachbildung einen Ausschnitt aus der Seitenwand der Jowa einschliefslich Panzerträger und Panzerdeck darstellte, um dessen Widerstandsfähigkeit gegen die Stofswirkung auf- treffender Geschosse gleichzeitig zu erproben. Die Platte lag auf einer oben 127 mm dicken Eichen holzhinterlage, welche innen mit einer aus zwei Blechen von zusammen 32 mm Dicke bestehenden Innenhaut bekleidet war, an welcher die Köpfe der 26 Schraubenbolzen lagen, von denen die Panzerplatte gehalten wurde. Der an die Innen haut sich anschliefsende Hinterbau aus senkrechten und wagerechten Schotten hatte den Zweck, die von den Geschofsanschlägen hervorgerufenen Er schütterungen auf eine möglichst grofse Fläche zu vertheilen und dadurch ihre zerstörende Wirkung abzuschwächen. Da die Widerstandsfähigkeit der Panzerplatte von der Festigkeit und dem Verhalten ihrer Rücklage beeinflufst wird, so kann man sich von der Schutzwirkung des Panzers an der Schiffs- wand nur dadurch Ueberzeugung verschaffen, wenn man eine Beschufsprobe unter solchen Be dingungen vornimmt, die möglichst der Wirklich keit entsprechen. Der Abnahmevorschrift entsprechend wurde der stärkere Theil der Platte aus der 25,4-cm 1 Die Krupp’schen Schiefsversuche gegen 80- und 100-mm-Panzerplatten im October 1895 nebst Mittheilungen über die Beschiefsung der Jowaplatte zu Indian Head im September 1895. Von J. Castner. Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil. Commissions -Verlag von A. Bagel in Düsseldorf (pNie günstigen Erfolge, die man in Amerika 7158) mit dem Herabschmieden einer Panzer- I5,c platte auf geringere Dicke nach der Kohlung und vor dem Härten erzielte, worüber wir in dieser Zeitschrift 1895, S. 844 ff. berichtet haben, ist Veranlassung geworden, dieses Verfahren bei Herstellung aller Harveypanzerplatten für amerikanische Schiffe zur Anwendung zu bringen.* Man ist der Ansicht, dafs das noch malige Schmieden der Platten nach dem langen Glühen sie dichter macht und dadurch ihr Wider standsvermögen erhöht. Die in den Werken von Carnegie, Phipps & Go. für das Schlachtschiff Jowa hergestellten Panzerplatten aus Nickelstahl waren daher nach diesem Verfahren angefertigt worden. Die Beschufsprobe zur Abnahme von 631 t dieser Panzerplatten für den Gürtel der Jowa hat im September 1895 auf dem Schiefsplatz zu Indian Head stattgefunden. Die 2,29 m breite Beschufsplatte hatte von oben bis 1,22 m abwärts 356 mm Dicke, von hier an verjüngte sie sich bis zur Unterkante auf 178 mm Dicke. Die Platte war 4,90 m lang und wog 27 t. Abweichend vom früheren Ge- * Die neuesten amerikanischen Schiefsversuche, bei denen sich Platten dieser Art sehr schlecht ver hielten, stellen den Werth des Verfahrens in Frage. VII.16