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I. April 1896. Errnäfsigung der Kisenbahnfraehte.n für Schiffbauniaterial. Stahl und Eisen. 283 der Röhrenwalzwerke, einzurichten. Ferner hat die grofse Firma Benedict & Burnham Manu facturing Co. in Waterbury, U. S. A., seit etwa 11/2 Jahren die von meinen Brüdern mit vollem Erfolge dort eingerichtete Fabrication von Kupfer- und Messingröhren in Betrieb, und konnte in dieser Zeit Production und Verkauf, gegenüber dem früher angewendeten Verfahren, auf das Mehrfache steigern. Ich bitte noch zum Schlufs mich nicht dahin mifszuverstehen, als ob ich die Entwicklung der jetzt erfolgreichen Verfahren hiermit als völlig beendet ansähe. Ich bin im Gegentheil dafür, dafs man noch recht tüchtig weiter fortschreiten soll, um alle Consequenzen, die in unseren neuen Walzprincipien liegen, auch für diePraxis zu ziehen. Hochachtungsvoll Max Mannesnumn. Ermäfsigung der Eisenbahnfrachten für Schiffbau material. Der „Verein deutscher Eisen- und Stahl industrieller“ hat unter dem 25. Februar d. J. an den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten die nachfolgende Eingabe gerichtet: Excellenz ! Nach dem Zolltarifgesetz vom 15. Juli 1879 (Redaction vom 24. Mai 1885) § 5 Ziffer 10 bleiben vom Eingangszolle frei, wenn die dabei bezeichneten Voraussetzungen zutreffen: „Materialien, welche zum Bau, zur Repa ratur oder zur Ausrüstung von Seeschiffen ver wendet werden, einschliefslich der gewöhnlichen Schiffsutensilien, unter den vom Bundesrathe zu erlassenden näheren Bestimmungen.“ I er Zolltarif bestimmt unter Nr. 15 d, dafs frei vom Zoll sind: „See- und Flufsschiffe, einschliefslich der dazu gehörenden gewöhnlichen Schiffsutensilien, Anker, Anker- und sonstigen Schiffsketten, wie auch Dampfmaschinen und Dampfkessel.“ Durch diese Bestimmungen ist einem Theile der deutschen Industrie, insbesondere der Eisen- und Stahlindustrie, der Schutz entzogen worden, den das Zolltarifgesetz vom 15. Juli 1879 der einheimischen Production für den Absatz auf dem inländischen Markte gewähren sollte; denn bei dem Absatz an deutsche Schiffbauanstalten be gegnen die im Inlande erzeugten Schiffbaumaterialien dem Wettbewerb des Auslandes, wie bei dem Absatz nach aufserdeutschen Gebieten überhaupt. In Würdigung der eigenartigen Verhältnisse beim Schiffbau, die in Befriedigung des Bedarfs an Schiften, wo er auch auftreten mag, den inter nationalen Wettbewerb so wesentlich erleichtern, ist die Befreiung des Schiffbaumaterials vom Zoll als eine für den deutschen Schiffbau nothwendige Mafsregel anerkannt worden. Sie wurde von der deutschen Industrie weniger empfunden, solange die Güte des englischen Materials hinter den Er zeugnissen der deutschen Eisen- und Stahlwerke zurückstand. In neuerer Zeit hat in dieser Be ziehung jedoch ein vollständiger Ausgleich statt gefunden. Die englischen Werke sind jetzt in der Lage, Schiffbaumaterial in derselben Güte und, infolge der oft dargelegten günstigeren Productions- bedingungen, erheblich billiger herzustellen, als die deutschen Werke. Aufserdem sind den englischen Werken, bei der meistens geringen Entfernung, die ihre Erzeugnisse bis zur Küste zurückzulegen haben, in Benutzung der Seewege äufserst niedrige Versendungskosten gesichert. Hierzu kommt noch die aufserordentliche Massenhaftigkeit der Erzeugung von Schiffbaumaterial in England infolge des Umstandes, dafs in diesem Lande 70 % der auf der ganzen Erde verwendeten Schiffe gebaut werden; dadurch konnte es ermöglicht werden, dafs in einer weitgehenden Theilung der Arbeit grofse Werke sich lediglich mit der Erzeugung bosonderer Specialitäten von Schiffbaumaterial beschäftigen, wodurch die Leistungs- und Liefer fähigkeit ungemein gesteigert wird. Alle diese Umstände haben dazu geführt, dafs von den deutschen Werften in immer steigenden Mengen englisches Schiffbaumaterial verwendet wird, so dafs die meisten auf deutschem Boden gebauten Schiffe aus englischem Material hergestellt werden. In der Anlage A geben wir nach Mengen und Gattungen eine Aufstellung der in den Jahren 1889'90 bis 1894/95 zollfrei von deutschen Werften verwendeten Schiffbaumaterialien, die in der Zusammenfassung folgendes Resultat ergiebt : An Erzeugnissen der deutschen Eisen-, Stahl- und Metallindustrie 1889/90 bis 1894/95. Doppelcentner Platten und Bleche aus Stahl oder Eisen 682 423 Eisen und Stahl in Stäben, Eck- oder Winkeleisen 323 680 Roheisen und Rohstahl 148 628 Eiserne Schiffbau-Utensilien, Anker, Ketten, Drahtseile u. s. w 115 763 Materialien u. s. w. aus Kupfer, Messing, Zink, Blei 20 819 Maschinen und Dampfkessel .... 17 030 I 338 343 ferner Holz und Holztheile 300 018 Taue, Fischernetze, Gewebe. Filze . . 5 706 Farben, Firnisse, Gele 1 838 Andere Schiffbaumaterialien und Schiffs utensilien 1 923 309 485