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ZiMehriften an die Redaction. 1. April 1896. Stahl und Eisen. 281 gesetzt, da diese die gröfste Kraft zu übertragen haben und beständig in Betrieb sind, während die Walzen mehr oder weniger oft ausgewechselt werden. Die Zähne haben infolgedessen meistens eine längere Dauer als die Zapfen, was zur An wendung von umständlichen Mitteln, wie das Ein setzen von geschmiedeten Wellen und das An- giefsen neuer Zapfen an alten Kammwalzen führt, während eine gleichmäfsige Abnutzung des Ganzen am vortheilhaftesten ist. Diese Betrachtung brachte mich auf den Gedanken, den Angriff der Spindeln ins Innere der Kammwalzen zu verlegen, und ist diese Einrichtung in nebenstehender Abbildung dargestellt. Zu dem Zwecke wird die Kammwalze in der ganzen Länge hohl geformt, während der Kleeblatt querschnitt A die Länge B der Zähne erhält. Die Lagerzapfen erhalten dadurch entsprechend gröfsere Durchmesser und geringe Wandstärken, worin indessen kein Bedenken liegt, da sie keine erhebliche Kraft mehr zu übertragen haben. Bei C ist die alte Kleeblattform gezeichnet, um die An wendung der Einrichtung an vorhandenen Walzen- strafsen zu zeigen. Die Treibspindel D liegt sowohl beim Duo wie beim Trio in der Mitte der Maschinenwelle und der festgelagerten Arbeitswalzen, der Angriff erfolgt also stets in der ganzen Länge der Kleeblatt flächen, welche infolgedessen eine möglichst lange Dauer erhalten. Aufserdem hat diese Anordnung den Vortheil, dafs eine weitere Lagerung der Treibspindel zwischen der Maschinenwelle und den Kammwalzen nicht mehr erforderlich ist. Die j Spindeln der senkrecht verstellbar gelagerten [ Walzen erhalten kugelförmige Köpfe, und um mit j diesen die inneren Angriffsflächen der Kammwalzen | allmählich in der ganzen Länge!? abzunutzen, | wird das Kammwalzengerüst auf dem Fundament- | rahmen K verschoben, was nach Lösung der ; Schrauben, wodurch dasselbe an diesen befestigt | ist, vermittelst der Schrauben E geschieht, welche dasselbe mit dem Lagerstuhl F der Maschinen welle G verbinden. Die Stellung desselben auf dem Rahmen K der Walzenstrafse ist für diesen Zweck von besonderem Werthe und hat sich bereits mehrfach gut bewährt. Die beiden Ständer J der Kammwalzen werden zu einem zusammenhängenden Gerüst verbunden, wodurch sie eine grofse Stabilität erhalten; auch diese Einrichtung ist bereits mehrmals erfolgreich ausgeführt worden. Die kugelförmigen Köpfe der Spindeln haben u. a. an Grobblechwalzen unter den alten Verhältnissen gute Dienste geleistet, sind demnach um so mehr bei Anwendung dieser Verbesserung zu empfehlen, da sie infolge der Abschwächung der Stöfse weniger angestrengt werden. Es genügt daher auch eine Lagerung, welche vornehmlich dazu dient, das Verschieben derselben in der Richtung der Achse zu verhüten, in welcher keine erheblichen Kräfte wirken. Aufser den bereits angeführten Vortheilen dieser Einrichtung und der Verminderung der Zahl der Spindeln und Muffen, ist noch die erhebliche Ver kürzung der Walzenstrafsen hervorzuheben, welche z. B. bei einer solchen von 600 bis 700 mm Ballendurchmesser 2 bis 2,5 m beträgt. Da durch die Länge der Walzenstrafsen die Breite der meistens sehr langen Gebäude bestimmt wird, so ist die Verminderung der Anlagekosten erheblich, und bei vorhandenen Einrichtungen kann der Vortheil durch Verlängerung der Walzen aus genutzt werden. Bekanntlich wird der Verschleifs der Kuppel zapfen, Spindeln und Muffen an den Kleeblatt flächen durch das Schmieren mit Fett erheblich vermindert, dessen Erneuerung aber bei den bis herigen Einrichtungen nur schwierig ausführbar ist und daher meistens unterbleibt, während die Zähne der Kammwalzen fortwährend geschmiert werden. Werden nun die Wände der hohlen Kammwalzen zwischen den Zähnen an einzelnen Stellen durch bohrt, so dringt die Schmiere auch ins Innere und wirkt dort ebenfalls vermindernd auf den Verschleifs. Die Hagener Gufsstahlwerke; Hagen i. W., haben die Ausführung dieser hohlen Kammwalzen übernommen und werden derselben ihre bekannte Erfahrung und Sorgfalt zuwenden. Zuschriften an die Redaction. Die Mannesmannröhren-Werke, ihre Entwicklung und ihre Erzeugnisse. Geehrte Redaction! Im Anschlufs an die in Nr. 3 und 4 Ihrer geschätzten Zeitschrift erschienene Besprechung des Hrn. J. Ca s t n e r über „Die Mannesmannröhren- Werke, ihre Entwicklung und ihre Erzeugnisse“ möchte ich einige ergänzende Bemerkungen machen, um deren freundlichen Abdruck ich bitte. Indem ich dem Herrn Verfasser für seine an erkennende Besprechung unserer Sache höflichst VII. I6 danke, möchte ich doch einige Mifsverständnisse und irrthümliche Auffassungen beseitigen, zu denen seine Darstellung Anlafs geben könnte. Nach derselben könnte es scheinen, als gebühre das Verdienst, die technischen Verbesserungen der vom Verfasser beschriebenen Fabri eation gemacht und durchgeführt zu haben, der jetzigen Leitung der Werke, und als habe dieselbe bei ihrem Amtsantritt die Aufgabe vorgefunden, auf 2