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310 Stahl und Eisen. Die Zunahme der Erzförderuny und Hohcixenerzeuyung u. s. m. 1. April 1895. Wenn man annimmt, dafs von den Frachten, welche für die Tonne Erze zu zahlen sind, nur 0,50 •6 für Löhne u. s. w. im Lande blieben, so hatte das Ländchen dadurch von 1868 bis 1894 eine Einnahme von 24 185326 4. Aus der vorstehenden 3. Zusammenstellung ergiebt sich, dafs aus Luxemburg nach Belgien an Eisensteinen ausgeführt wurden im Jahre 1893 über Ulflingen 152 829 t , Bettingen 237 840 t » die Prinz-Heinrich-Bahn . 1 051 713 t Im ganzen . 1 442 382 t Im Jahre 1894 wird diese nach Belgien aus Luxemburg ausgeführte Eisensteinmenge verviel fältigt sein, weil seitdem die grofsen Thomaswerke neuester Einrichtung in Belgien in Betrieb ge kommen sind. Diese luxemburgischen Eisensteine werden von den luxemburgischen und belgischen Bahnen zu so billigen Frachten gefahren, dafs dieselben noch 50 % billiger sind, als wenn unsere Eisenbahn-Verwaltung für die Einfuhr der Loth ringer Minette in das rheinisch • westfälische Kohlenrevier den dafür noch unerreichbaren Noth standstarif einführte.* Die 500 000 t Roheisen, welche in Belgien aus diesen billigen luxemburgischen Eisensteinen hergestellt werden, liegen aber wieder der Aus fuhr einer entsprechenden Menge deutscher Fertig- fabricate im Wege, und ist diese belgische Gon- currenz um so schwerer zu bekämpfen, weil diese deutschen Fertigfabricate durch unbegreiflich hohe deutsche Eisenbahnfrachten für alle Rohmaterialien und durch die Deutschland allein auferlegten Humanitätsgesetze unverhältnifsmäfsig vertheuert werden. Das wäre so eine Gelegenheit für die volks- wirthschaftlich arbeitende Regierung eines anderen Landes, z. B. Englands, der einheimischen In dustrie die ihr im Wege liegenden Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, und so dafür zu sorgen, dafs vom Auslande Geld in die nationale Tasche fliefst. Wir aber haben noch eine wunderbare manchesterliche Volkswirthschaft , welche der ausländischen Industrie die Wege ebnet, der in ländischen Industrie, welche doch den deutschen Arbeitern Lohn und der deutschen Regierung Steuern schaffen soll, die Steine im Wege liegen läfst. Weiterhin entnehmen wir der Neumanschen Schrift, dafs der Staat Luxemburg von den Tage bauten 2 % des Werthes der daraus geförderten Erze erhebt; diese Staatseinnahmen stehen in der ersten Reihe der folgenden 4. Zusammen- * „Stahl und Eisen“ 1894, Seite 1002, Spalte 2, sowie Seite 1130, Spalte 2. | Stellung. Von den Eisenbahnen erhebt der Staat Luxemburg 10 Centimes, also 8 Pfennige von den Erzen, welche aus Erzfeldern gefördert werden, welche den Eisenbahnen als eine Beihülfe (Sub vention) vom Staat überwiesen sind. Diese Staatseinnahmen stehen in der zweiten Reihe der folgenden 4. Zusammenstellung. Von den Ausbeutern der vom Staate ihnen verliehenen Erzfelder zahlen diese 750 Fres., also 600 JI für jedes Hektar Oberfläche, während einer Reihe von 50 Jahren an den Staat. Diese Staatsein nahmen stehen in der dritten Reihe der folgenden 4. Zusammenstellung. 4. Zusammenstellung der durch den luxemburgischen Staat von der Erzgewinnung erzielten Einnahmen. Jahr 20/0 vom Werth der Eisensteine .6 10 Centimes von den aus gewissen Erzfeldern geförderten Eisensteinen « 600 • für das Hektar der verliehenen Erzfelder 4 Summe der Staats einnahmen .4 1869 9 837,60 — — 9 837,60 1870 10 970,40 — — 10 970,40 1871 12 274,40 — — 12 274,40 1872 15 051,20 — — 15 051,20 1873 18 665,60 — — 18 665,60 1874 20 231,20 — — 20 231,20 1875 17 844,— — — 17 844,- 1876 11 287,20 — — 11 287,20 1877 12 051,20 — 16 724,- 28 775,20 1878 11 195,20 10 124,80 36 000,— 57 320,— 1879 11 907,20 6 684,- 100 164,80 118 756,- 1880 14 051,20 11 385,60 129 836,— 155 272,80 1881 19 952,— 14 357,60 219 796,80 254 106,40 1882 21 204,80 19 404,80 140 312,- 180 921,60 1883 21 696,- 23 174,40 177 855,20 222 725,60 1884 22 401,60 31 448,— 209 580,— 263 429,60 1885 20 078,40 35 447,20 166 561,60 222 087,20 1886 17 228,80 33 155.20 195015,20 245 399,20 1887 20 394,40 51 719,20 196 747,20 268 860,80 1888 23 084,80 47 556,80 211 556,80 282 198.40 1889 23 603,20 44 952,26 213 329,60 281 885,06 1890 24 362,68 66 359,15 278 016,80 368 738,63 1891 21 101,95 50 339,87 179 928,80 251 370,62 1892 22 743,80 61 250,40 206 722,40 290 716,60 1893 23 975,10 57 398.41 281 202,40 362 575,91 Sa. 447 193,93 564 757,69 2 959 349,60 3 971 301,22 Danach hat sich unter der weisen Staats leitung des Luxemburger Ländchens die Einnahme des Staates aus dem Eisenstein-Bergbau, welche 1869 nur 9837,60 Jt betrug, auf 362 575,91 Jh im Jahre 1893, d. h. um nicht weniger als das 36,8 fache der Einnahme von 1869 gehoben. Die Gesammt-Einnahme des Staates Luxemburg betrug seit 1869 aus dem Eisenstein - Bergbau 3 971 301 Ji. Am 31. December 1893 war, nach einer genauen Angabe der Neumanschen Arbeit, die Verleihung von ferneren 259 Hektaren Erzfelder