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324 Stahl und Eisen. Ueber amerikanische Balkenbrücken der Neuzeit. 1. April 1895. liegen in einem Abstande von nur 1‘=0,30 m und sind durch eine Langschwelle miteinander verbunden, welche im Verein mit den 10" = 0,25 m von den Schienen entfernten Schulz schwellen ebenfalls die Gefahr einer Entgleisung mindern sollen. Material: Schweifseisen, mit Ausnahme der Verticalen, Augensläbe, Gelenkbolzen und Auf lagerrollen, welche aus Stahl hergestellt sind. Brücke für die Kansas City-, Fort Scott- und Memphis-Eisenbahn, gebaut von den Rochester Bridge Works. 1=139’= 42,37 m; h=7,93 m; h/l = 1/5,4. Ebenfalls Fig. 53. Fachwerkträger mit abgeschrägten Enden und 6 Feldern, der eben beschriebenen Brücke ähn lich. In den beiden Mittelfeldern ist der aus zwei Stehblechen und vier Winkeln zusammen gesetzte Untergurt-Querschnitt durch Augenstäbe ersetzt und man wurde veranlafst, den steifen Querschnitt in den beiden Endfeldern beizube halten, weil die erste, auf Zug beanspruchte Verticale als Augenstab conslruirt werden konnte, mit seiner Oese über dem Querträger endigend, so dafs in der unteren Gurtung an dieser Stelle kein Gharnier nöthig war und dieselbe über zwei Felder ununterbrochen durchgeführt werden konnte. Dadurch wurde gleichzeitig eine gröfsere Seiten steifigkeit in den Endfeldern erreicht. Bei der von den Keystone Works im Jahre 1892 nach dem gleichen System erbauten 168' ==51,2 m weiten Brücke über den Gauley-River auf der Kanawha- und Michigan-Bahn ist die Anordnung so getroffen, dafs auch die Endfelder der unteren Gurtung als Augenstäbe construirt sind, während die erste Verticale des Hauptträgers einen steifen Querschnitt erhalten hat. Vermilion-RiverbrückederGhicago- und Eastern Illinois-Eisenbahn. Diese gleichfalls im Jahre 1892 erbaute Brücke ist mit einer Stützweite von 1 = 200' — 60,95 m her- gestellt. Der Hauptträger hat gekrümmte obere und gerade untere Gurtung mit dem in Fig. 53 dargestellten Wandgliedersystem, h in der Mitte = 40'=12,19 m; h/1 = 1/5. Querschnitte: Obergurt nach Fig. 27. Untergurt und Diagonalen: Augenstäbe. Verticalen nach Fig. 33 mit Aus nahme der ersten, welche auch als Augenstab hergestellt ist. Diese erste, als Augenstab con struirte Verticale hört oberhalb der Querträger | auf und ist hier durch einen Gelenkbolzen mit ' drei aufeinander genieteten Verticalblechen ver ¬ bunden, welche oben und unten ein Auge haben und die Verticale ersetzen, so dafs durch das untere Auge der gemeinschaftliche Bolzen des ersten Knotenpunkts hindurchgeht und die Quer träger an die drei Bleche angeschlossen sind. Die würde so ohne weiteres noch eine pendelnde Gonstruclion abgeben, indem der Punkt a hin und her schwingen könnte. Um das zu verhindern, hat man von diesem Punkt noch zwei Zugbänder nach den beiden nächstliegenden Knotenpunkten AKEKVP Fig. 55. geführt, welche ihn in seiner Lage festhalten. Die Hauptlräger sind in der Mitte hoch genug, um nicht nur zwischen die Obergurte eine kräftige Aussteifung zu legen, sondern noch eine zweite Aussteifung zwischen die Verticalen zu nieten und in den so gebildeten Rahmen ein Diagonal kreuz aus Quadrateisen einzuziehen. An den Auflagern, wo man die Winddiagonälen bei den vorhergehenden Beispielen durch gebogene Bleche an den Gelenkbolzen angeschlossen halte, ist hier eine bessere Lösung gewählt, indem der Wind verband durch Knotenbleche an die schräge Gurtung angeschlossen wurde. Brücke über den Mississippi bei Winona im Zuge der Chicago- und North- M P Fig. 56. Fig. 57. western-Bahn, im Jahre 1892 von den Lässig Bridge Works erbaut. Zwei Oeffnungen ä 246' I =74,98 m. Die Hauptträger mit gekrümmtem Obergurt und ähnlich wie der in Fig. 23 dar- gestellte Pegramträger, nur dafs statt des Netz werks eine einfache Fachwerkgliederung mit ge kreuzten Diagonalen in den Mittelfeldern vor handen ist. h/l=l/6 1 /ä; lichte Höhe =22’= 6,7 m. Querschnitte: Obere Gurtung nach Fig. 27 ; untere Gurtung: in den beiden ersten Feldern nach Fig. 31, dann Augenstäbe. Verticalen nach , Fig. 33. Durchmesser der Gelenkbolzen 51/2" | bis 61/2". Die Fahrbahnconstruction ist dadurch j bemerkenswerth, dafs die Querträger an die Hauptträger angehängt sind. Um dies zu er möglichen, hat man die Verticalen nach unten verlängert, aber nicht mit ihrem eigentlichen Querschnitt, sondern es sind zwei neue I I-Eisen in der Achse des Hauptträgers eingefügt und an diese ist der Querträger angeschlossen, so dafs