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mit einem vortretenden Rand, welcher fest gegen die Augenstäbe geprefst wird und dieselben auch in dem Falle zusammenhält, wenn wegen kleiner Fehler in der Ausführung die Länge des Bolzens nicht genau stimmt. Construction der Fahrbahn. Schraubenmuttern am Ende versehen, welche die Unterstützung der Querträger bildeten, so dafs die Sicherheit der Construction oft von einer einzigen Schraube abhängen konnte. Bei An wendung von zwei Bügeln entstand auch der Nachtheil, dafs sich der Auflagerdruck des Quer trägers ungleichmäfsig auf die beiden Bügel ver Die Anordnung der Fahrbahn hängt wesent lich davon ab, ob es sich um eine Brücke mit obenliegender Fahrbahn (deck-bridge) oder mit untenliegender Fahrbahn (through-bridge) handelt. In beiden Fällen pflegt man in der Regel an jedem Knotenpunkt der Hauptträger einen Quer träger anzubringen, den man bei Brücken mit obenliegender Fahr bahn gewöhnlich direct auf die oberen Gurtungen legt. Waren diese früher mit polygonalem oder run dem Querschnitt hergestellt und die Knotenpunkte in der beschriebenen Weise durch Einführung eines Gufs- Stücks gebildet, so gab man dem letzteren eine obere Lagerfläche, welche sich zur Aufnahme des Quer trägers eignete. In neuerer Zeit, wo die Gurtquerschnitte meistens die angeführten Kastenformen haben, legt man die Querträger unmittelbar auf die Gurte und vernietet oder ver schraubt sie mit diesen. In anderen Fällen hat man auch, wenigstens früher, überhaupt keine Querträger angewandt, sondern die hölzernen Querschwellen ohne weiteres auf die obere Gurtung gelegt, was ja bei kleinen Spannweiten und Gitter trägern mit dicht liegenden Knoten punkten unter Umständen ganz vor- theilhaft sein kann, bei gröfseren Weiten und Knotenpunktabständen jedoch zu bedeutenden Verstär kungen der Gurte führt. Bei den neueren Brücken mit obenliegender Fahrbahn hat man die Querträger auch zwischen die Verticalen gespannt, was namentlich für eingeleisige Brücken gröfserer Weite empfehlenswerth ist, weil hier das Ver- hältnifs von Trägerhöhe und Trägerentfernung ein solches werden kann, dafs die Sicherheit gegen Umkippen in Frage kommt. Nicht ganz so einfach gestaltet sich die Lösung theilte, so dafs aus diesem Grunde die Aufhängung an einem einzigen Bügel in der Mitte des Knoten punktbolzens noch die beste war. Bei den neueren Gonstructionen hat man die Aufhängung der Querträger unterhalb der unteren Gurtung häufig beibehalten, da sie in der That meistens die ein fachsten Anordnungen giebt. Es darf indefs nicht übersehen werden, dafs die Hauptträger dabei höher zu liegen kommen, was zu höheren Pfeilern führt, aber auch den Vortheil haben kann, dafs wegen des gröfseren Abstandes zwischen Schienenoberkante und Trägerober kante noch eine obere Querverbin dung möglich ist. Wo diese Rück sicht wegfällt, also bei grofsen Spannweiten, hat man die Quer träger gewöhnlich in solcher Höhe zwischen die Verticalen der Haupt träger gespannt, dafs sie von der unteren Gurtung nicht zu weit ab liegen, um noch als Verticale des Windverbands angesehen werden zu können und die Diagonalen des letzteren etwa in Höhe der unteren Querträgergurtungen liegen. Der Anschlufs der Querträger an die Hauptverticalen erfolgt alsdann durch Niete. In dem zweiten Fall, wo die Querträger an die Hauptträger an gehängt werden, kommen neuerdings hauptsächlich zwei Anordnungen zur Ausführung: entweder verlängert man die Verticalen des Hauplträgers nach unten über den Knotenpunkt hinaus und nietet die Querträger zwischen diese nach unten vortretenden Verticalen (Fig. 45 u. 45a), oder es werden in Nachahmung der früheren Bügelconstruction grofse Hängebleche in der Achse der Hauptträger über den Knotenpunkt bolzen gehängt und zwischen diese die Quer träger eingefügt (Fig. 46). Diese Anordnung Querträger Fig. 45 und 45a. Mississippi-Brücke bei Winona. Querträgeranschlufs. bei untenliegender Fahrbahn. Aeltere Brücken zeigen häufig eine Anordnung, wobei die Quer träger mittels eines oder zweier Bügel an den Gelenkbolzen gehängt sind, eine Construction, die insofern zu verwerfen ist, als die Fahrbahn gegen Schwingungen, sowohl der Länge als der Breite nach, nicht gesichert ist. Die Bügel waren oben um den Knotenpunktbolzen herumgebogen, unten durch die Querträger gesteckt und mit hat zwar den Vortheil centrischer Belastungen der Hauptträger, verhindert aber nicht die Schwankungen der Fahrbahn. Man wendet sie mit Vorliebe an, wenn die untere Gurtung zwei theilig aus zwei übereinander liegenden Bändern hergestellt wird. Den Querträgern giebt man gewöhnlich grofse Höhe, bis 1/5 ihrer Länge und wählt für kleinere Gonstructionen einfache Walzträger, während bei