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Dresdner Journal : 05.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187411055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18741105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18741105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-11
- Tag 1874-11-05
-
Monat
1874-11
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 05.11.1874
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» c i e «- >. t «l d « r. »> t.. :o 0- «2 o« kv ck i» ü- dl ll- >8 e: ^§257. DonnMtaz, de» s. November 1874 Ldo»»«»^»t,pr»l»r I» x»L„» ; ZLdrtivd:. . . . > l'blr. ^jkUrllvd: 1 H»tr. Id U^r. ld>0»«lL«HuwwvI1l! 1 dt^. L»—rd^dck« ä«ut»ok«v kvicbv« tritt koot- nocl Lwiupoliuxrbt»^ lüvr». Iu,vr»teopretoe: l^ür äeo kiLrU» stoor ^vspslbcosli ?«Utt«ilo: 2 Uxr. votsr „Liv8«»»ostt" äi» Zsils: b Uxr. Lroedelneu: t^liek uüt ^»»»»biov «isr 8ovo- vvä ksi«rt»x«, Avoock» tür äva kol^onckso iLg. Ares-nerImMal. Verantwortlicher Redacteur: Commissionsrath I. G. Hartmann in Dresden. U Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Plauen. Mittweida. Radeberat) Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschaft. EinaesandteS. Aeullleton TageSkalender. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Linz, Mittwoch, 4. November. (Tel. d. Dresd«u Journ.) AufRequisition des Berliner Stadtgerichts ist der bekannte, zur Zeit hier aufhältliche Literat Julius Lang behufs Zeugenaussage in der Affaire Arnim vor daS hiesige Landeügericht vorgelade» worden. Buda-Pest, Dienstag, 3. November, Abends. (Corr.-Bur.) Das Abgeordnetenhaus nahm heute nach längerer Debatte den Bericht des Central- auSschuffeS über die vom Oberhause an der Wahl- aesetzvorlaae vorgenommenen Abänderungen mit 94 gegen «7 Stimmen an. Madrid, Dienstag, 3. November, Morgens. (W. T Bl.) Die Besatzung von Jrun soll, zufolge eines heute ergangenen Befehls, durch 10 Batail lone Infanterie und 3 Batterien verstärkt wer den, welche im Verein mit der bisherigen Garni son den Grenzverkehr an der spanisch-französischen Grenze überwachen und besonders den Import von Kriegöcontrebande verhindern sollen. (Val. dicMit- theilnngen über die neuesten Kämpfe bei Jrun unter Tagesgeschichte".) New-Dort, Dienstag, 3. November, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Heute Haden die Wahlen in den Congreß stattgefunden. Das Resultat im Staate Louisiana steht noch nicht fest; die Repu blikaner behaupten, daß ihre Candidatcn gewählt seien, geben aber einen Gewinn von 7909 Stim men für die Demokraten zu. Der Gouverneur Machen» in New-Orleans meldet, daß die Demo kraten mit nicht großer Mehrheit gesiegt haben; mehrere Tausend Neger stimmten für die Demo traten Der Staat New-Uork wählte Demokraten, die Stadt New Dort die von der Tammanypartei aufgestellten Candidaten. Massachusetts wählte Republikaner, die demokratische Partei setzte jedoch die Wahl dreier Congrcßmitglieder durch. Rhode JSland wählte zwei Republikaner. In Alabama kamen bei der Wahl Unruhen vor, wobei 5 Neger getödtet und 15 Neger, sowie 5 Weiße verwundet wurden. Tagesgeschichte. Dresden, 4. November. Zu Ehren des N amens - tag es Ihrer Majestät der Königin fand heute Mor gen große Neveille der Militärmusik statt. Dresden, 4. November. Am l. November hat das k. sächsische dritte Reiterregiment das 25jährige Jubiläum seines Bestehens gefeiert. Das „B.Wochenbl." berichtet über diese Feier ans Borna (dem Stand quartier des Regiments) unterm 1. November wie folgt: Schon am gestrigen Tage hatten sich aus Anlaß dieser Feier verschiedene höhere Offiziere aller Waffengattungen eingefunden; ebenso waren von den in Pegau garni- sonirenden, zum hierstehenden Regiment gehörigen beiden Schwadronen sämmtliche Offiziere und eine Anzahl Unter offiziere als Deputation zur Feier des Festes erschienen. Des Vormittags nach 1 l Uhr rückten die Mannschaften in Paradeuniform und sämmtliche hier anwesende Offi ziere auf die große Reitbahn am Teiche und nahmen daselbst, zu 2 Schwadronen formirt, Paradeaufstellung in Linie. Mittags Hl Uhr, mit der Bahn von Leipzig kommend, erschien auch Se. k. Hoheit Prinz Georg in Begleitung des Adjutanten Rittmeisters v. Ehrenstcin auf dem Platze. Sofort bei Ankunft des hohen Herrn begann die Musik den Parademarsch zu spielen, die Truppen präsentirten das Gewehr, während dessen Se. k. Hoheit die Front entlang ging. Hierauf hielt der das Regiment commandirende Oberst v. Walther mit weit hin schallender, vernehmlicher Stimme eine würdige An sprache, in welcher er hervorhob, daß das k. sächs. 3. Reiterregiment seit dem I. November 1849 besteht, daß es während seines Bestehens zuerst im Jahre 1863 mit einer Abtheilung der Occupationsarmec in Holstein zu- gctheilt gewesen, daß es ferner im Jahre l 866 in Oester reich gekämpft und daß cs auch in den Jahren 1870/71 im Kriege gegen Frankreich tapfer gekämpft habe, es überhaupt seit seinem Bestehen in 18 Schlachten bc- theiligt gewesen sei. Er hob ferner hervor, daß cs unter Führung tüchtiger und gewissenhafter höherer Anführer die demselben gestellten Aufgaben mit Hingebung, Muth und Tapferkeit zu lösen stets bereit gewesen sei und mit Gut und Blut treu und fest zur Sache und für das Vaterland gestanden habe. Das Regiment möge auch fernerhin Soldateumuth, Tapferkeit und gute Führung (Manneszucht) wahren. Redner schloß mit einem drei maligen Hoch auf Se. Majestät unsern allverehrtcn König Albert und auf das gesammtc königliche Haus, in welches die Truppen mit Begeisterung einstimmtcn und das von den kräftigen Klängen der Trompeten begleitet wurde. Hierauf intonirtc das Trompcterchor die Sachsenhymne, worauf sodann vor Sr. k. Hoheit das Desiliren unter den Klängen der Musik erfolgte. Die ganze Parade überhaupt machte einen imposanten, erfreulichen Ein druck, gehoben durch die zahlreich anwesenden Offiziere mit ihren bunten, glänzenden Uniformen und den reichen Ordensdecorationen. Viel Publicum von hier und aus wärts hatte sich als Zuschauer eingefunden. Nach der Parade fand Diner statt im Gasthaus „zum Stern", zu dem auch den Spitzen der hiesigen königlichen und städti schen Gerichts- und Verwaltungsbehörden, sowie der Geistlichkeit Einladnngen zugegangen waren. Abends hatte die Mannschaft hier und in Pegau auf mehreren Sälen Ball, der bis früh 2 Uhr währte und in der heitersten, ungestörtesten Weise verlief. Mit dem 5 Uhr 30 Min. von hier nach Leipzig abgehenden Zuge ver ließen Se. k. Hoheit wirdrr unsere zur Feier des Festes im reichsten Fahnen- und Flaggenschmuck prangende Stadt. Abends war die Front des Rathhanses und der Markt durch Gaseffecte erleuchtet, bestehend in Pyramiden rc., Sternen, in deren Mitte das eiserne Kreuz prangte. Darunter erglühten abwechselnd in den Straßen nnd auf dem Markte Bnntfeuer, und cs herrschte überhaupt unter der Bevölkerung unserer Stadt eine festliche, gehobene Stimmung. Auch das Kriegerdenk mal war bekränzt worden. Ucbcrhaupt hatte die ganze Feier den Eharakter eines patriotischen Festes angenom men, und die lebhafte Theilnahme an demselben legte Zeugniß davon ab, daß unser 3. Reiterregiment mit der gesammten Einwohnerschaft von Borna im besten Einvernehmen steht. * Berlin, 3. November. Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths sür das Landhecr und die Festungen und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für das Seewesen und für Rechnungswesen und der Aus schuß für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen. — Wie der „Wes.-Ztg." gemeldet wird, ist die Berathung des Militär- und Marineetats in den Bundesraths- ausschüssen beendigt. Beschlußfassung des Plenums soll in den nächsten Tagen erfolgen, so daß die Etats in laufender Woche dem Reichstage vorliegen werden. — Bis znr Vollendung der Aufgabe, welche der mit der Ausarbeitung des Entwurfs eines bürgerlichen Ge setzbuchs beauftragten Commission gestellt ist, wer den, wie heute der officielle „D.R.-A." meldet, voraus Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben allergnädiast zu ge nehmigen geruht, daß der Amtshauptmann Meusel zu Plauen das von Sr. König!. Hoheit dem Großherzoge von Sachsen - Weimar ihm verliehene Comthurkreuz des Großherzoglichen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken mit dem Stern annehme und trage. Bekanntmachung. Das Ministerium des Eultus und öffentlichen Un terrichts hat im Einverständnisse mit dem Ministerium des Innern bei den für die Prüfung der Aerzte, Zahn ärzte und Apotheker bei der Universität Leipzig nach Maßgabe der Bekanntmachung des Bundesraths vom 25. September 1869 zu bestellenden Examinations commissionen auf die Zeit vom 1. November 1874 bis 31. October 1875 den Vorsitz dem Kreishauptmann von Burgsdorff in Leipzig übertragen und zu Mitgliedern a) der Examinations-Commission für Aerzte: die ordentlichen Professoren der medicinischen Facul- tät, Geheimen Medicinalrath Di. Radius, Gehei men Medicinalrath Dr. Wunderlich, Geheimen Medicinalrath Dr. Credö, Geheimen Medicinalrath Dr. Wagner, Geheimen Hofrath Dr. Ludwig, Geheimen Medicinalrath Dr. Thiersch, Geheimen Medicinalrath Dr. Coccius, Professor vr. His und Professor Dr. Braune, sowie die außerordent lichen Professoren der genannten Facultät, Medicinalrath Dr. Sonnenkalb, Dr. Hennig, Dr. Schmidt und Dr. Thomas, sämmtlich zu Leipzig, d) bei der Examinations-Commission für Zahnärzte: außer den vorgenannten Mitgliedern der Prüfungs- commission für Aerzte den practischen Zahnarzt Or. Clare in Leipzig und o) der Examinations-Commission für Apotheker: die ordentlichen Professoren, Geheimen Hofrath Dr. Hankel, Geheimen Hofrath Dr. Kolbe, Hofrath Dr. Schenk, Geheimen Medicinalrath vr. Radius, sämmtlich in Leipzig, den Apotheker Kohlmann in Reudnitz und den Apotheker Lößner sen. in Leipzig auf dieselbe Zeit ernannt. Dresden, am 28. October 1874. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrich ts. Gerber. Hausmann. Bekanntmachung. Nachdem von dem Ministerium des Innern auf Ansuchen der Gemeinde Thonbergstraßenhäuser bei Leip zig genehmigt worden ist, daß der genannte Ort von jetzt an mit dem Namen „Thonberg" bezeichnet werde; so wird Solches zur Nachachtnng hier mit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 29. October >874. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Pursch. Nichtamtlicher TI>ti>. Nebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Trier. Göttingen. Kassel. Würzburg. Stuttgart. Meiningen. Wien. Paris. Madrid. Moskau. Konstantinopel. Pera. Rio-de-Janeiro.) Feuilleto». Rrdigirt von Otto Banck. Hofmann'S Künstlerconcert am 3. October im Saale des „Hotel de Saxe". Herr Hofmann hat für seine unternommenen Künstler- concerte dem schwedischen Damenquartett, welches seit seinem ersten Auftreten hier in angenehmster Er innerung stand, drei sehr anerkennenswerthe, tüchtig durchgebildete Spieler zuaesellt: die Herren P. Klengel, Violinist, Mitglied des Leipziger Gewandhausorchestcrs, Kammervirtuos L. Grützmacher aus Meiningen, Vio loncellist, und L. Maas, Pianist aus London. Ersterer spiclle Tartini's bekannte Sonate „Do trille äu tlmbio" und ungarische Tänze (nach Brahms) von I. Joachim, jene zwar ohne den großen Stil der Behandlung und das Pathos des Ausdrucks, diese ohne die eigenthüm- liche Charakteristik, Feuer und rhythmischen Schwung des Vortrags zu erreichen, aber mit musikalisch verstän diger Auffassung, mit löblicher Technik, reiner Entwicke lung des mäßigen Tons und warmer Empfindung, na mentlich in den Cantilenstcllen. Herr Grützmacher efsec- tuirte in drei melodiösen Salonstücken aus „König Man- fred" von C. Reinecke durch geschmackvollen, von eincm guten Ton unterstützten Vortrag, und Herr Maas fand in einer unerquicklichen, für die Zusammenstrllung mit den Gesangsquartetten übel gewählten Polonaise von Liszt Gelegenheit, seine technische Fertigkeit zu zeigen. Recht lobenswerth und musikalisch sorgsam ausaearbritet im Vorträge, nur freilich nicht genügend im Geiste des Componisten, war die Ensembleletstung der drei Spieler, die Ausführung des DmoN-Trio von R. Schumann, rtner ernsten, geistig hochbedeutenden und charaktervollen Komposition, wenn auch der erste Satz mit seinem gro ¬ ßen Zug erregter Leidenschaft in der Entwickelung durch zu große Dehnung abgcschwächt wird und das Andante an zu gesuchter, auch den Wohlklang beeinträchtigender Stimmführung leidet. Ohne mit der Wirkung der Gesänge des schwedi schen Damen-Quartetts — Hilda Widcberg, Amy Abcry, Marie Pettersson, Wilhelmine Söder lund — zu concurrireu, gewähren diese Jnstrumental- ausführungen den Vortheil, einer Monotonie derselben zu begegnen. Der Eindruck der Sängerinnen war wie früher in allen ihren Vorträgen entzückend, gewährte den köstlichsten Genuß schönen Tonelcments, mit nie versagender Beherrschung künstlerisch und geschmackvoll gestaltet und doch dabei in Behandlung und Ausdruck frisch, natürlich, naiv und originell erhalten, ohne dem Raffinement der Reflexion, ohne gesuchten Effecten an heimzufallen. Lebensvoller Reiz des Vortrags, bewun derungswürdige Vollendung des präcisen Ensemble, der leichten Ansprache, der höchsten Reinheit, der Accentuation, Feinheit, der Nuancirung und Abstimmung des Tons in allen Stärkcschattirungen bis zum Hauch des Pia nissimo für den schönen Zusammenklang durchgebildet; das sind Eigenschaften, die einzig in ihrer Gesammt- wirkung reizvoll wechselnden klaren Wohllauts mit innigstem Behagen Ohr und Sinn berücken; man wird nicht müde, sich diesem lieblichen Tongenuß hinzugeben. Uebrigens wird der Concertunternehmer wohl thun, künftig den Text der Quartette, deutsch, dem Programm beizugebrn, wie in den eigenen Concerten des schwedischen Damenquartrtts geschah, damit auch das geistige Ver- ständniß der Gesänge dem Hörer möglich sei. . C. Banck. Vorlesungen. Die Reihe der öffentlichen Vorträge wird in der diesjährigen Saison durch die Abendunter- haltungen „über griechische Plastik" von vr. W. Roßmann im Zwingerpavillon eröffnet werden und zwar durch einen Cyklus von sechs Vorträgen. Wenn schon im vorigen Winter die Vorträge des genannten Kunstkenners über die Architektur der Griechen sich einer warmen Theilnahme durch den gediegenen Werth und die Lebendigkeit ihres Inhaltes und ihrer frischen Form erwarben, so glauben wir um so mehr darauf Hinweisen zu müssen, daß der diesmalige Stoff schon der Natur der Sache nach geeignet ist, ein noch allgemeineres In teresse rege zu machen. Eine Steigerung desselben dürfte in demselben Grade hervortreten, in welchem den: gebil deten Laien der modernen Zeit die antike Bildhauerei mehr Empfindungsansprache und verständlichen Zugang darbietet, als Architektur und Tempelstil der Hellenen. Jene Kunst der Plastik lebt, weniger als die Baukunst der Alten von den Zeitverhältnisscn gewandelt, noch in unsern Tagen ein ähnliches Jdealleben fort und gerade in Dresden umgeben uns in hundertfachen Ur- und Abbildern die theuersten Vermächtnisse, die reinsten Schönheitsoffenbarungen ihrer großartigen Vergangenheit. Ihre geistige Befruchtung, ihren fortwirkendcn Segen inniger verstehen zu lernen, wird dem Kunstfreunde jede gute Gelegenheit willkommen sein. Die Vorträge beginnen am 9. November. O. B. DaS Museum für Völkerkunde in Leipzig. L Während die Hauptstädte Deutschlands schon seit längerer Zeit die Wichtigkeit der Völkerkunde nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für Handel und Wandel erkannt und deshalb namentlich durch ethno graphische Museen jenen Wissenszweig zu heben und zu fördern gesucht hatten, mußte unser durch seine Bu- dungsanstalten so hoch stehendes Sachsen noch bi- vor 1»8orat<,oLoo»llmv »usvLrtsr H Lranckstetter, OoruoünsioaLr äs» I>re«i»vr Zounucts; ekxwckiw.: AuAen Z'or; u. N Z-rc^cr, 1'oAtcr, L«rIU» kurt ». H.-tlüncdso: Zkuck. L»rU»: A/Lrccül, Zc. d>ck>k«t/r, Sre,- I»a: LlMic/r»»'» liiirt-uu; Odsmiuli: Z-r. tort» U. iZ/e-rr»in>i»'xcb«- liucbb^ /Itlttk« l'o.,» USrIUi: ZuvZI, Usruiover: t?. AcZiieKskrr, : ZZeirei«, z.n/itt«, Z^u/Zicr iZ c,'o., Slall^stt: ZZtiuLe «d d?o.» A n »crn - N ürcc,«, Visu: Ai. Uvrausxvkerr Lünizsl. kxpotlition I>r<>«t1nor -lournnl«, sichtlich einige Jahre vergehen; im Etat für 1875 ist deshalb ein Fond von 150,000 Mark in die fortdauern den Ausgaben des Reichskanzleramts eingestellt worden, aus welchem die Aufwendungen für die Commission be stritten werden können, da der Dispositionssond des Reichskanzlers, aus welchem die Kosten früherer legis latorischer Vorarbeiten immer nur zum Theil haben be stritten werden können, zur Deckung des Bedarfs für die hier in Rede stehende Commission völlig ungenügend ist. — In dem Processe gegen den Grasen Arnim soll Graf Hermann Arnim-Boitzenburg, der aus Lis sabon zurückkehrt, als Zeuge vernommen werden, und zwar bezieht sich die Vernehmung, wie das „Kl. T.-B." wissen will, auf die Veröffentlichungen in der Wiener „Presse." Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt hierüber vfficiös: „Der Lcgationsrath Graf Hermann v. Arnim ist von Lissabon, wo derselbe den beurlaubten Grafen v. Brandenburg zu vertreten bestimmt gewesen, abberufcn worden, sei es, um vernommen zu werden oder aus anderer Ursache. Daß damit eincm Anträge desselben Folge gegeben worden, wird uns als der Wahrheit nicht gemäß bezeichnet." — Die „D. R.-C." berichtet: „Graf Arnim wird Berlin nicht verlassen und weder nach Nizza, noch sonst nach einem anderen Bade sich begeben, bevor nicht sein Proccß entschieden ist. Er thut dies, wie wir bereits früher andcutcten, deshalb, nm stets bei der Hand zu sein, falls seine Anwesenheit in dem noch schweben den Untersuchungsvcrfahrcn gewünscht werden sollte. In Betreff seines Proccsscs, in dem die Voruntersuchnng übrigens noch lange nicht beendet ist, sind solche Per sonen, denen man sowohl Kenntniß des Verlaufes des selben, wie auch juristische Zienntnisse zutrauen kann, der Meinung, daß wohl schwerlich dem Angcschuldigtcn bei der ihm zur Last gelegten Unterdrückung, rcsp. Besei tigung amtlicher Urkunden ein Dolus bewiesen werden kann. Es soll nämlich, wie uns mitgethcilt wird, durch die Voruntersuchung fcstgcstellt sein, daß der Graf über den Charakter der in Rede stehenden Schriftstücke schon vor Einleitung des gerichtlichen Verfahrens das Urtheil juristischer Sachverständiger angcrufcn habe, lind daß diese sich entschieden für den privaten Charakter der Schriftstücke ausgesprochen haben." — Bekanntlich wurde neuerdings in einem Theile der Tagcsprcssc Graf Arnim auch der Börsenjobber ei beschuldigt. Nach der „N. Pr. Z." hatte ein Verwandter von ihm, Herr v. Arnim-Criewen, infolge dessen ihn brieflich um Auskunft über die um- laufenden Gerüchte ersucht und darauf auch ein Ant wortschreiben erhalten, aber mit der ausdrücklichen Bitte, keinen öffentlichen Gebrauch davon zu machen. Da indcß die Angriffe auf den Gräfin Harry Arnim in dieser Richtung sich mehren, so hat der Empfänger der Ant wort sich verpflichtet geglaubt, unter Nichtbeachtung jener Bitte, das Schreiben der Ocfscntlichkcit nicht zu entziehen und dasselbe zum Abdruck der „N. Pr. Z." übergeben. Es ist vom l. 'November datirt und lautet in seinem Schlüsse wie folgt: „Ich bin dem Börsenspiel so fremd, das; ich zwar Studien über die Bedeutung der Worte repnrt, «Ispori. Hereinncbmcn, Fixen, gemacht, aber stets wieder vergessen habe, was sic be deuten. Wer sich sür meine Vermögenslage interessirt, braucht nur bei Hauscmann Erkundigungen cinzuzichcn. Derselbe kennt meine „Situation" seit 2d Jahren, und in diesem Äugen blicke wahrscheinlich besser als ich, wen» er meine verschiedenen Contos nachsieht Es ist mir nur durch die nie fehlende Hilse der Discontogesellschast möglich gewesen, finanzielle Schwierig keiten zu überwinden, mit denen ich — zum Theil insolac der mit dem diplomatischen Dienst verbundenen grollen t^pier - häufig zu kampsen gehabt habe. Wenn sich mein Vermögen infolge von Bvrscnopcrationcn sprungweise »ach oben oder unten entwickelt hatte, müllte dies auf die Rechnungen der Discontogesellschast eine, jeden« geübten Auge leicht erkennbare Rückwirkung gehabt haben. Lb, wie Du fürchtest, -Uigniü Ii»sivbit von diesem Vcrlcumdunbsgcflüster, kann ich nicht wissen. Es wird dies für jeden Emzclncn wohl von der Zei tung abhangcn, bei der er seinen Antheil an „öffentlicher Mei nung" bezieht — Letztere ist einstweilen hier zu Lande einem Gencralpachtcr zur Ausbeute gegeben, welcher mit so starkem Capital arbeitet, dall dagegen nichts zu machen ist." * Trier, 2. November. Ueber die in vor. Nummer nach der „Köln. Vlksztq." gemeldeten Vorgänge in der Kirche zu St. Laurentius hier liegt heute in Kurzem ciu derartig wichtiges Institut cutbchren. Erst im Jahre 1869 war es, als sich zu Leipzig ein Comito bildete, welcher die Idee erfaßte, ein Museum zu grün den, das alle Gegenstände der Natur- uud Kultur geschichte des Menschengeschlechtes planmäßig vereinigen und die Wissenschaft der Völkerkunde fördern sollte. Die nächste Anregung zu diesem Unternehme» gab der Umstand, daß die berühmte cthnologisch-culturhisto- rische Sammlung des königl. sächsischen Hofrathcs und Obcrbibliothckars Itr. Gustav Klemm in Dresden von dessen Erben öffentlich zum Verkauf ausgcbotcn wurde. Der Comitä unternahm cs, genannte Sammlung zu erwerben, indem er dadurch nicht allein der Wissen schaft zu uützeu hoffte, sondern auch glaubte eine pa triotische Handlung zu vollbringen, indem er dem Va terlande ein so wichtiges und uothwendigcs Institut schenkte. Die Bemühungen des ComitS's waren von den besten Erfolgen gekrönt, denn bald waren die Mittel zur Erwerbung der Klcmm'schcn Sammlung zusammcn- gebracht. Diese günstige Wendung der Dinge war be sonders einem Beitrage Sr. Majestät des Königs Johann, sowie den außerordentlich reichen Geschenken zu daukeu, welche iu der Höhe vou mehreren tausend Thalern von ungenannten Freunden des Unternehmens demselben durch Professor I)r. Bruhus und Hofrath Dr. Hoffmann in Leipzig zngcflossen waren. Durch reiche und kostbare Schenkungen, namentlich durch die interessante« und wcrthvollen Erwerbungen auf der Wiener Weltausstellung bereits bedeutend vermehrt, ist das junge, nur aus Privatmittclu hcrvorgcgaugene Unternehmen seit Kurzem ins Leben getreten und schon jetzt zu einer ansehnlicher« Größe hcrangewachscn. Der wissenschaftliche Ansbau der Völkerkunde und die Verbreitung der Kenntnisse über das Menschen geschlecht im Allgemeinen nicht minder, als die prakti-
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