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Dresdner Journal : 10.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187411100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18741110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18741110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-11
- Tag 1874-11-10
-
Monat
1874-11
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 10.11.1874
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^§261. I» ck»»t»«y»» Lsivds: ^LUrlied:. ... 6 l'KIr. HjUulied: 1 TUIr. lb U^r. kciLivlovdlruumvrv; 1 dlxr. La»»4riuUdckv4 cksat»od«o kviode» tritt ?o«t- voll 8wmz>«l»u»<!dl»^ tnvru. I«»vr«te»prewe: l^klr 6ev k»i»w vivor ^e«p»Iteosv kotitrsil«: 2 kljsr botsr „kia^viLockt" äis /«ilv: b di^r. krsolielnea: I^Iiek mit 6sr 8ooo- uvck ksisrtLxs, ^dvock» Mr äso kol^sväso Dienstag, den 10. November DresdnerMnnal. Verantwortlicher Redacteur: Commisfionsrath I. G. Hartmann in Dresden. 1874 Hll8«>ri»tenan»»kinp »unv>rt„r ( Lsipit,: F>. ^irancktttter, Oowmi^iouLr cke» Urescknvr ^ournltis; vtxrnckw,.: L'«Arn Foct u. L S»wd»r,-»»rll». Vl»»-I.«jp,j,-L»»4l-Lr44l»u.rr»»>Mlrt » K.: <0 t'üA/xr/ LerU» Vi«llH»wd»r,-rr»,-I.«>pri,-rr«»ll. turt ». N -Hü»cd»»i N»</. Lirlin: .1 /«!»/,-/<Ntia«1,7/.x4/Lrrc/«t, Srvms»: Lr«» l»u: /. SMnAr,! « Nüreau; Od«m»ttr: ». kr»»'-- turt» >k.: L' ^»^ArrVel«' u. Itii^ Ii!-., F>«»be<0t7o.,- Oörlitr: /»vD, Lsnovvsr: 1?. üc/nixx/fr, kari«: ^n «x, Z.n/.tte, Luttie^-0 6'«.,- 8tult,»rt: «t Co., Lü<i«i. Vi«»: vIZ. . tki-i-ausxokvrr t Ilüni^I. I^x^ciition «1«°« Ilrc^nor .tnurnitln, Orosckvu, Ll!tl^nrvtk< >P»8«o ^>o. 1. br- B. Z. Oc- land iörz- Kov 66 n ifco- nber. o 10, Irv- > G-, G, loco > G; »Er- ö-ck )ber- Li bitzer iauer AaS- 84 k - HR. 9 bz; cins ;rubc Reu- lwitz B-t dz.« crem unge Iwa- i 8ü b;.; birg. >»-; öcrS- MeS- br-; srtb. tdorf ;rubc b»., IMS- chnitz ibcrg G.; -ad-t '. so do. glück l G.; ;caa> 70 >axo- täte» lG; G.; G.; 5. u. , b,. les -78 Moi agev kov.- <ark, lS', pril- üddl pril- l?» tter: Amtlicher Theil. Dresden, 9. November. Sc. Königliche Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist heute Vormittag 8 Uhr 15 Min. von Oldenburg hier eingetrofsen und in der Königlichen Villa in Strehlen abgetreten. Dresden, 2. November. Se. Majestät der König haben dem emeritirten Kirchschullehrer Ernst Gottlieb Martin in Ottendorf die goldene Medaille vom Ver dienstorden zu verleihen geruht. Dresden, 4. November. Se. Majestät der König haben dem Cantor und dritten Lehrer an der Bürger schule zu Markneukirchen, Friedrich Grüber, die gol dene Medaille vom Albrechtsorden zu verleihen ge ruht. Nichtamtlicher Theil. Uebe» sicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichtk. (Dresden. Berlin. Posen. Köln. Kassel. Aus dem Herzogthum Lauenburg. München. Koburg. Bremen. Wien. Paris. Bern. Madrid. Lissabon. London. Kopenhagen. St. Petersburg. Washington. Bucnos-Dres.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Großenhain. Mitt weida. Pirna.) Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Telegraphische WitterungSberichte. Börsennachrichten. sseltyr.iMsche Nachrichten. Prag, Montag, 9. November, Vormittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Trotz der Jncognitorcise des kaiserlichen Paares war der gestrige Empfang in Pardubitz und Kladrub überaus enthufiastlsch. Heute beginnen die Jagden. Uebermorgen (Mitt woch) erfolgt die Ankunft des kaiserlichen Paares in Prag zum Besuche drS Kaisers Ferdinand. Pari», Montag, 9. November, Vormittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Resultate der gestrigen Ersatzwahlen zur Nationalversammlung find jetzt fast vollständig bekannt. Im Departement Dröme wurde der republikanische Candidat Madier-Mont- partement Nord wurde der Republikaner Parsy mit 118,689 Stimmen gewählt, während der Septen- nalist Fiövet 102,000 Stimmen erhielt. Im De partement Oise ging der Bonapartist Herzog v. Mouchy, welcher 53,354 Stimmen empfing, sieg reich auS der Wahl hervor; 19,167 Stimmen fie len auf den Radicalen Rousselle, 18,816 Stimmen auf den gemäßigten Republikaner Levavasseur. Bayonne, Sonntag, 8. November, Morgens. (W. T.B.) Die Carlisten haben gestern daS Feuer auf Jrun nicht fortgesetzt. Zwischen dem Carlisti- scheu General Alles (Aldea?) und dem General Loma, der mit 6000 Mann zum Entsätze von Jrun heranmarschirte, hat ein Zusammenstoß statt- gefunden. (Veral. die „Tagesgcschichte" unter Madrid.) Madrid, Sonntag, 8. November, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Regierung hat die Mittheilung erhalten, daß Don Carloö seit gestern Abend sich auf französischem Gebiet befindet. Die Veranlassung ist unbekannt. Bayonne, Montag, 9. November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der spanische Consul verlangt die sofortige Jnternirung von Don Carlos und be- zeichnete den französischen Behörden das Haus, in welches spanische Agenten den Don Carlos haben eintretcn sehen. Maßregeln sind getroffen, um seine Rückkehr nach Spanien z« verhindern. Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 8. November „Cabale und Liebe", Trauerspiel in fünf Acten von Schiller. (Herr Grube vom Herzog!. Hoftheater in Gotha als Gast.) Die Wichtigkeit dieser Dichtung für das Repertoire jeder bedeutenden Bühne muß in Betreff einer guten Darstellung und richtigen Besetzung zu allen Mühen der Regie, zu allen Bereitwilligkeiten des Personals Veranlassung geben. Es hat für uns etwas Erfreuliches, daß wir in der Lage sind, eine verhältnißmäßig recht befriedigende Auf führung jener Tragödie zu ermöglichen. Weniger darf man sich darüber freuen, daß dieser Möglichkeit aus gewichen ist. Das Arrangement wäre einfach: Frl. Haverland ist durch Leidenschaftlichkeit rnd Krastfülle ihres Temperaments und durch die sinnlich schönen Mittel ihrer Jugend eine sehr vollberechtigte Lady Mil fort. Sie spielt diese Rolle mit frischem Impuls, mit innerer, Sympathie erweckender Empfindung und wird dabei nach und nach noch den Fehler ablegen, in den einzelnen Scenen durch Geberdenspiel, Mimik und naturalistische Rede zu viel thun zu wollen. Da wir aber die Milfort durch Frl. Ulrich in einer sehr klar und wirksam durchgearbeiteten Weise vertreten können, so muß hier als Ausnahmefall Frl. Haverland die Louise zugetheilt werden. Sie besitzt den Schmelz der Jugendlichkeit, den elegischen Zug, das hochfluthrndr Gefühlselement für diese deutsche Mädchengestalt und es ist für diese Künstlerin ungemein segensreich, auch das Sentimentalische, weiblich Weiche, lyrisch-erotische Em pfinden ihrem Talent vertraut bleiben zu lassen, ja Paris, Montag, 9. November. (Tel. d.Dresdn. Journ.) Der spanische Botschafter verlangt die In- terniruntz von Don Carlos und bezeichnete auf da» Bestimmteste dessen augenblicklichen Aufenthalt, wo er andauernd von spanischen Regierungsagenten überwacht wird. Rom, Montag, 9. November, Morgens. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Nach dem bisher bekannten Re sultate der gestrigen Parlamentswahlen wurden 120 Abgeordnete definitiv grwäblt, wogegen 150 Nachwahlen erforderlich sind. Unter den letzter» befinden sich Baron Ricasoli, Peruzzi, Lamarmora und Garibaldi: Garibaldi ist zwei Mal gewählt worden, nämlich in Rom und in Mailand. Unter den Gewählten gehören 60 Abgeordnete der Rech ten an. Alle Minister find wiederaewählt worden. Kopenhagen, Sonntag, 8. November, Vor- mittags. (W. T. B.) Der „Großen nordischen Telegraphen - Gesellschaft" geht aus Schanghai vom gestrigen Nachmittage die Nackricht zu, daß die zwischen den Regierungen von China und Ja pan wegen der Insel Formosa entstandenen Diffe- renzen in friedlicher Weise ausgeglichen find. China hat sich zur Zahlung einer halben Million TailS (etwa 450,OM Thlr.) an Japan, letzteres da gegen zur Räumung der Insel Formosa verpflichtet. Tagesgcschichte. Dresden, 9. November. Se. Majestät der König haben heute Mittag im k. Palais am Taschcnberge eine Deputation des königl. Gymnasiums zu Dresden-Neustadt empfangen. * B erlin, 8. November. Sc. Majestät derKaiser hüt auf der Rückreise von Ohlau gestern Abend '^8 Uhr Breslau passirt und ist heute Vormittag in Berlin wie der eingetrofsen. Se. k. und k. Hoheit der Kronprinz hat sich heute Vormittag von Breslau nach Oels be geben, wird daselbst einem vom Offiziercorps des 2. schlesischen Grcnadierregiments Nr. 11 dargebotenen Diner im Offiziercasino beiwohnen und mit dem 10 Uhr Abends m Breslau abgehenden Schnellzuge nach Berlin zurückkehren. — Der Bundesrath, der Ausschuß für Zoll- und Steuerwescn, der Ausschuß für Elsaß-Loth ringen und die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwcsen und für Elsaß-Lothringen hielten heute Sitzungen. — Stach der „W.-Z." beschloß der Bundes rath heute die Einführung des Buchstabens M. als ein heitlichen Zeichens für die Mark im Verkehr der Ncichs- behörden und ertheilte einem Entwurf einer Noth- und Lootscnsignalordnung seine Zustimmung. — Wie die „St. Pr. Z." vernimmt, wird die gerichtliche Verhandlung im Proceß Arnim Ende November oder Anfangs December stattfinden. — Nach der „N.-Z." wird die erste Bcrathung der Justizgesctze im Reichstage frühestens in 14 Tagen stattfindcn, da die als Re ferenten im Bundesrathe thätig gewesenen Minister D>. v. Fäustle und v. Mittnacht den Wunsch ausgesprochen haben, den Verhandlungen beizuwohnen, aber erst zur- angegebenen Zeit in Berlin anwesend sein können. — Der Gesetzentwurf über Gcwerbegcrichte und Be strafung des Arbeitscontractbruchs wird, wie demselben Blatte nunmehr bestimmt versichert werden kann, in der gegenwärtigen Session nicht wieder eingebracht werden. Die Communen können also fortfahren, auf Grund des 8 108 der Gewerbeordnung Schiedsgerichte zu bilden, resp. die bereits gebildeten zu reformiren. Die durch die Aussicht auf den genannten Gesetzentwurf verur sachte Unsicherheit hatte diese Entwickelung begreiflicher weise ganz ins Stocken gcrathen lassen. — Nach der „D. R.-C." hat der Gesetzentwurf über die Einnahmen und Ausgaben des deutschen Reichs in der Com mission des Reichstags in seinen ersten drei Para graphen folgende Fassung erhalten: 8 l. Die Einnahmen und Ausgaben dcS Reiches werden nach dem Reichshaushaltsetats und ven zu demselben erlassenen mehr und mehr vertraut zu machen. Das fortwährende Rcpräsentiren leidenschaftlich aufgeregter, mcgärenhaftcr oder zwischen Heldenkühnheit und Verzweiflung hin und her tobender Weiber macht eine noch so junge Künst lerin vor der Zeit scharf und einseitig ausgeprägt, ja es führt frühes Altern herauf, indem es den Zauber des Organs verdirbt, die Züge verzerrt, das milde Maß balten des Grundtons und der Wohlerschcinung zerstört und den Bewegungen eine stereotype, ins Große ge zerrte Hastigkeit giebt. Hiergegen bietet eine andere Rollcnsphäre das einzige Gegengewicht, und die Regie hat die Pflicht, die künstlerischen Reize jugendlicher Kräfte durch die Wahl ihrer Beschäftigung jung zu erhalten. Haben wir ein überaus passendes Talent für Rollen wie Louise gewonnen, so werden zur Abwechselung an dere poetische Aufgaben von ruhigem weiblichen Grund- elcment für Frl. Haverland aufzusuchcn sein. Herr Jasfö ist ein sehr scharf charakterisirender Künstler als Präsident, Herr Marcks spielt den Kalb wohl entsprechend, und Herr Dessoir hat sich in die Aufgabe des Wurm immer mehr hineingearbeitet. Herr Kramer war zerrissen im Beginn seiner Millcrdarstellung, in der Scene mit dem Präsidenten gewann er Züge trefflichster Lrbenswahrheit. Frl. Berg vertritt die Gattin des Stadtmusikanten in einer Weise, die immer nur zur Wiederholung alter Anerkennung und Hochachtung ihres Talentes und Fleißes heraus- fordert. Einer Ferdinand besitzen wir freilich nicht; aber der Behelf mit Herrn Hanstein würde doch durch jugendlichen Schwung und gutes Spiel zwar die Män gel seiner Rede nicht vergessen, aber die Illusion für die Zuschauer möglich machen. Diese Illusion stieß durch den Gast, Herrn Grube, auf beträchtliche Behinderungen. Der Genannte erwies Gesehen verwaltet. Die vorausstchtliche» Einnahmen und Aus gaben des Rechnungsjahres sind in den ReichshauShalt aus- znnchmcn. Unvorhergesehene Einnahmen und Ausgaben sind nach Anweisung dieses Gesetzes zur tienntniß und Genehmigung dcs BundesratheS und des Reichstages zu bringen. In den ReichshaushaltSetat sind insbesondere auszunedmen (Art. 09 der Vers.) l) Einnahmen aus der Veräußerung von Grundstücken, Materialien. Utensilien, oder sonstigen Gegenständen, welche sich im Besitz einer Reichsverwaltung befinden, sowie Ent- schädigungSgelder aus Versicherungsverträgen; 2) Einnahmen und Ausgaben der für besondere Zwecke bestimmten Reichs- sonds, desgleichen Einnahmen, welche einer Reichsverwaltung ans Zuwendungen Dritter für besondere Zwecke dieser Ver waltung zufließcn; ») Einnahmen und Ausgaben derjenigen Anstalten, Stistungen und Fonds, welche aus Reichsmitteln unterhalten, oder mit Bedürfnißzuschüssen bedacht werden und deren Verwaltung lediglich durch Reichsbehörden oder durch von Reichswegen angestellte Perlonen ohne Bethciligung der Interessenten an der Etatssestsetzung geführt wird, vordehält- lrch vertragsmäßiger Rechte und StlftungSbestimmungen. So weit die unter 3 bezeichneten Austalten. Stiftungen und Fonds von untergeordneter Bedeutung sür den Reich-Haushalt sind, oder wenn das Reich sür die Ausfälle in den JahreSbudgets der betreffenden Anstalten. Stistungen und Fonds nicht auf- zukommcn hat, kann eine generelle Ermächtung im Etat unter ausdrücklicher Erwähnung der einzelnen Anstalten, Stistungen uud Fonds den ziffernmäßigen Anschlag der Einnahmen und Ausgaben ganz oder theilweise ersetzen. Unter Einnahmen und Ausgaben im Sinne dieses Gesetzes sind auch Vermehrung oder Verminderung vonReservebestünden zu verstehen DieEinnahmcn sind in den Rechnungen unter den Titeln dcs Etats, unter welchen sic vorgesehen sind, nachzuweiscn. Die bei den einzelnen Titeln des Etats vorkommenden Mehreinnahmen sind unter diesen Titeln in Zugang zu stellen. Einnahmen, welche unter keinem der Titel des Etats fallen, sind als außerelatsmäßige Einnahmen in der versaffungsmaßig zu legenden Rechnung nachzuweisen. Bon Einnahmen düften Zahlungen nicht vorweg in Abzug komnien. Einnahmen, welche aus der Erstattung geleisteter Ausgaben entstehen, sind, so lange die Rechnungen der Fonds, auS welchen diese Ausgaben bestritten wurden, noch offen sind, von den letzteren abzusetzen 8 id (8 2). Auf Hoheitsrechten des Reichs oder auf Real verpflichtungen beruhende Einnahmen dürfen nur insoweit er- laffen oder zurückerstattet werden, wie hierzu in den Gesetzen oder den Bestimmungen des Reichshaushaltsetats ausdrücklich die Ermächtigung gegeben ist. Die hiernach erlassenen oder zurückerstattetenEinnahmen, uneinziehbar gewordenen Einnahme- betrage sind in den Nachweisungen (8 6) und Rechnungen (8 22) als Mindereinnahmen besonders ersichtlich zu machen. 8 3- Die Einnahmen aus der Veräußerung der im Besitz der Reichsverwaltung befindlichen Grundstücke dürfen nur unter Genehmigung dcs BundesratHS und des Reichstags verausgabt werden und sind, sofern diese Genehmigung nicht ander weitig erfolgt ist, im nächsten Reichshaushaltsetat in die zur Deckung der gemeinschaftlichen Ausgaben bestimmten Einnah me« einzustcUcn Sachen, welche zur Veräußerung für Rech- nu»g des Reichs bestimmt sind, müssen öffentlich an die Meist bietenden verkauft werden, sofern nicht die Veräußerung be weglicher Sachen aus freier Hand von der obersten Ver- wMungsdehörde ausdrücklich nachgcgeben worden ist. Die LqSußerung beweglicher Sachen aus freier Hand kann von der obersten Verwaltungsbehörde auch allgemein angeordnrt werden. Werden Sachen für Reichszwccke von einer Reichsverwaltung an eine andere verabfolgt, so müssen aus den Fonds der letz teren die Etats- oder Taxpreise dafür derjenigen Verwaltung vergütet werden, welche den Erlös für die betreffenden Gegen stände zu verrechnen hat. Posen, 7. November. Die „Pos. Ztg." meldet die weitere Ausweisung von Nonnen. Den Karme literinnen in Ostrowo, welche das Jndigenat nicht be sitzen, ist die Weisung zugegangcn, Preußen zu verlassen. Der Ausweisungsbefehl trifft 10 Nonnen. Auch die Nonnen des dortigen Visitenklosters, welche nicht in Preußen naturalisirt sind, haben bis zum 15. December den Staat zu verlassen. Köln, 7. November. Wie wir der „K. Vlksztg." entnehmen, hat gestern der hiesige katholische Ge sellenverein ein Resultat in der gegen ihn einge leiteten Untersuchung erhalten. Die unter dem 15. Juli d. I. mit Beschlag belegten Bücher und Schriftstücke wurden dem Generalpräscs Schäffer vorn kgl. Polizei präsidium wieder zugcstellt, mit dem Bemerken, daß das gerichtliche Verfahren gegen den Verein eingestellt sei. Kassel, 7. November. (K.Z.) Die Berathungcn der vom Ministerium des Innern in das Ständehaus da hier einberufencn Vertrauensmännerversamm lung über die neue Gemeinde-, Städte- und Kreis ordnung werden heute geschloffen werden. Gegen die Ent würfe und für ledigliche Beibehaltung der kurhessischen Gemeindeordnung vom Jahre 1834 stimmten die länd- sich als ein strebsamer, fleißiger Künstler, der Intelligenz verräth und dem Corrcctheit und richtige Betonung werthvoll sind, Eigenschaften, die sich vielleicht im Con- versationsstück verwenden lassen, aber im idealen Gebiet nicht genügen. Hier vernichtet ein trockner Vortrags ton und ein gleicher Klang des Organs, vereint mit einer gewissen Steifheit dcs Spiels, allen fortreißenden, leidenschaftlichen Jugendschwung, der durch eine richtige Auffassung dcs Wortsinns nicht gegebcn werden kann. Der Versuch, die Louise durch Frl. Karras spielen zu lassen, kann der Schauspielerin nicht zur Last gelegt werden, da einem Strebenden manche Selbsttäuschung erlaubt ist. Die Regie aber kann man bei der Aus führung eines solchen, für Talent, Mittel und Technik ganz unpassenden Versuchs nur entschuldigen, wenn sic eine aus der Ferne hergereiste Kraft noch nicht kennt und durch die üblichen Preßberichte irre geführt ist. Dies war Frl. Karras gegenüber nicht der Fall, man kannte ihre begrenzten Leistungen sehr genau, und sie verdiente Schutz und Pflege durch ein allmähliges Auf wärtsführen ihrer Theatcrlaufbahn. Statt dessen sah man ein verwerfliches, für Dresden nicht erlaubtes Experiment. O. B. * Die Neustädter Singakademie (Chorgesang- verein) unter Direction des Herrn Fr. Reichel wird unter Mitwirkung des Herrn Kapellmeisters Mannsfeldt und seiner Kapelle im Lause dieses Winters drei große Musikaufführungen im Saale des Gewerbehauses veranstalten. Das musikliebende Publicum wird ein Unternehmen mit Freuden begrüßen, dessen Mangel sich für Dresden längst fühlbar machte, während doch weit kleinere Städte solche, größeren Chorgesangswcrkcn ge widmete Concerte feststehend besitzen. Manche frühere Unternehmung in dieser Richtung hatte auS verschiedenen lichen Grundbesitzer (Abg. Warlcin nnd Consortcn), während der Geh. Rath Persius namens der Regierung erklärte, daß die thunlichst unveränderte Annahme der Regierungsentwürfe eine dringende Nothwendigkcit sei. Die Regierung könne sich durchaus nicht dazu ent schließen, von der Vorlage der neuen Gesetze beim Land tage Abstand zu nehmen. Dagegen werde man berech tigten Wünschen, soweit deren Erfüllung dem Haupt zwecke nicht entgegenstehe, gern Rechnung tragen. AuS dem Herzogthum Laucnburg, 6. "November, schreibt man den „Hamb. Nachr.": Den neuesten "Nach richten zufolge dürste die Einverleibung dcs Hcrzog- thums in den preußischen Staat endlich der Venvirllich ung entgegcngehcn. Das königl. Herzog!. Landrathsamt hat in diesen Tagen im Auftrage dcs StaatsministcriumS ein Ersuchungsschreiben an Ritter- und Landschaft ge richtet, in nächster Landtagssitzung aus ihrer "Mitte ein Mitglied zu dem Zweck zu erwählen, eventuell bei den demnächstigen Verhandlungen der herzoglich laucnburgi- schen und der königlich preußischen Regierung hinzugc- zogen zu werde», uni etwaige Wünsche der Landcsvcr- tretung bezüglich der Modalitäten der Einverleibung znr Sprache zu bringen. Der Landtag ist auf deu l6. d. M. einberufen. München, 7. November. (A. Z.) Die gestern Abend im Saale der Westend Halle abgchaltcne Ver sammlung zur Gründung dcs „Vereins der libe ralen Reichsfreunde zu München" war zahlreich besucht. Es wurde ein Ausschuß und zu dessen erstem Vorsitzenden der Rcdacteur der „Neuesten "Nachrichten", Vecchtoni, gewählt. Landtagsabgeordneter Hofrath !N. Henle sprach dann für die ungeschmälerte Erhaltung der Schwurgerichte, insbesondere für politische und für Preßvergehen, und beantragte schließlich folgende Reso lution : „Wir erwarten, daß der deutsche Reichstag keiner Straf- proceßordnuug zustinnne, durch welchen die m Bayern er probte Einrichtung des Schwurgerichts entweder ganz, oder auch nur für polnische oder für Preßvergehen hinwegfallcn würde." Nachdem Rechtsanwalt Or. Gotthelf diese Resolution eingehend unterstützt hatte, wurde derselben mit Ein stimmigkeit beigestimmt. Die Resolution wird dem Münchner Reichstagsabgcordneten, Frhrn. v. Stauffcn- berg, mitgetheilt und von demselben auch bei der Be- rathung des Strafprocesses im Reichstag vertreten werden. -j-f Koburg, 8. November. Gestern ist das Volks- schulgesetz für das Herzogthum Koburg vom 27. Mr Pabttcatton gctattA. «LMcUx, welches aus 100 Artikeln besteht, handeuHt der Auf gabe und Einrichtung der Volksschulen, von der Ver pflichtung zur Errichtung, Erweiterung und Unterhal tung der Volksschulen, von der Schulpflicht, von der Ausbildung, Anstellung und den Rechten und Pflichten der Volksschullehrer, von den Scbuldirectoren, sowie von den Schulbehörden. Außerdem wird noch die Errich tung einer Fortbildungsschule ungeordnet, welche die aus der Volksschule entlassenen Knaben noch 2 Jahre lang zu besuchen verpflichtet sind, wenn nicht in anderer Weise, z. B. durch deu regelmäßigen Besuch einer Schule mit höheren Zielen für ihre Fortbildung genügend gesorgt ist. Die Aufsicht dcs Staats über das Volks- schulwesen, soweit dieselbe nicht dem Schulinspector über wiesen ist, wird in den Landstädten und Landortschaftcu demnächst weiter durch die Schulämter ausgeübt, sür die Stadt Koburg werden die Functionen des Schulamts von dem Schulvorstand in Ausübung gebracht; das Staatsministerium ist befugt, bis zur Anstellung eines besonderen Schulinspcctors als technische Mitglieder des Schulamts zunächst die Ephoren weiter fungiren zu las sen. In dem Gesetz haben auch die Gchaltsverhältnissc der Volksschullehrer, Hilfslehrer rc. ihre Regelung er halten. Bremen, 7. November. Wie die „Brcmerhav. Ztg." meldet, haben gestern Mittag sämmtlichc Schiffszim- merleute auf den Bremerhavener und benachbarten Gründen keinen Bestand, was aber nicht gegen die Möglichkeit desselben und gegen die Thcilnahmc des Publicums dafür unter günstigeren Verhältnissen spricht. Die Veranstaltung öffentlicher Aufführungen ist ein un bedingt nöthigcs Ziel sür einen Gesangverein, um that- kräftig ausübend zur Pflege uud Förderung der Ton kunst und des Kunstgeschmacks bcizutragen. Und das Licht der Oeffcntlichkcit bringt ihm Gewinn an lebendiger Thätigkeit, Eifer und eignen Ansprüchen für die vorge setzte Leistung. Das angckündigte Repertoire für diese Concerte be kundet eine vorzügliche interessante Wahl. Wir haben die sorgfältigste Vorbereitung für die Ausführungen zu erwarten, vortreffliche Orchestermittel fehlen nicht, und man hat, ohne vor Opfern zurückzuschrcckcn, den rich tigen Grundsatz angenommen, daß es nöthig ist, für den Vortrag der Soli künstlerische Kräfte herbcizuziehcn, und zwar die besten, die irgend erreichbar sind, darunter auch Fräulein A. Orgeni und Herrn E. Gura. Den» nur durch solche Unterstützung können diese Concerte jene vollendetere und künstlerisch würdige Ausführung erhalten, welche der Verein und ihr Dirigent erstrebt und welche in umfassender und unbedenklicher Weise die Thcilnahmc des Pnblicums anzicht und befriedigt. Möge nun diese dem Unternehmen auch entschieden und im vollsten Maße cntgcgcnkommcn, dadurch demselben Sicher heit und die gewünschte und anspornendc Zustimmung gewähren und das in die empfängliche Kunstlicbe der musikalischen Kreise Dresdens gesetzte Vertrauen recht fertigen. C. Banck. * Im Kunstverlage von Ernst Arnold (Gutbier) in Dresden erschien soeben eine mit Accuratessc und Weich heit des Stiftes ausgeführte Lithographie, „das Portrait Sr. Majestät des Königs" darstellend. Das Bild ist
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