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Dresdner Journal : 28.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187410281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18741028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18741028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1243 als Seite 1238 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-28
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 28.10.1874
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<«71 Mittwoch, von W, October ^K2S1 I« 8»°"° ä.ottvd.» »«1°^: 1 ^^,.^>,<t«ck«utted«° ^Lürll^-. . - l'bft. I ^^dvo tritt ?o«1 anck HjLkrlivk: l Idir. 15 8^r I klon« I >uL<-1»«»di«iiuu>vr>i- 1 Assr. 1 lu-riulc-nprsl««'! ft.i, tu»,iiu einvr jsci>,><»lt«-llvn ?«rtit»>?>l» 2 Kx-i UulEr <6«> Xsiw: 5 Kikc Kr«cli««iurui ILtslioK u>lt -^ll»uMu»v «l«i 8oao- uuti l»«->t-n^t, Lb«»cl^ kür «Ivo toljzsndvu 1'^', IrMimIomml. Verantwortlicher Redacteur: Commisfionsrath I. G. Hartmann in Dresden. Io-er»t«Q»»»»km« »«»»Lift«, l,«ip»1^: Fr. /tranckutetter, OonullüluiooLr <1v» Vrvväovr ^ourv»!»; <-bvo6tw,: L«A«n 7-'vrk u L Freier, S»mduiU.L«rII». Vi«o-I^ip,t^-L»»«I-»r«»I»o-rr»o^ort » A,: «e ^«-Akrr, LerU» V>»a-8«uodor^-?r»^-l.«tp«^-kr»LK- turt ». It -Nüordso t 7t«ck. Hk«-t,»r, >«rUo LetrMe^er, 7ttt<i/i«k^n^a«t^,7/ ^1/örrc/it, 8r«o»«ot ^>c/»iotte, 8r«» I»u: Nürvitu; 0k««liut,: ». > <»§<, luit» Sk. t/>-^/or^er'«etivu.^.k7./krrr/»m»l«Hto8uvkI>.^ /5«t«5/,x (,»./ 6»rlit»i 7nv. /)„ 8»rmvv»r: <7. äHü«1er, ^«ri« //,'<<i^, V ri/itt«, /7„//«er<^ O'o., Scutt^Lbt: TiauL« «! (6, -Nickft. -Ijürrc.,«, Vioot ft7 U i niiiixvltvrr ' i !"1. !' :>>( ! «Iv-t I>i«>«lncr .kourmil», !_>r>" ^v>t, tl,.>n!^..ru Xv. t. Nachbcftevuugen auf da» „Dresdner Journal" für die Monate Hovlmbrr und Aecember werden angenommen für Dresden links der Elbe bei der unter zeichneten Expedition, für Dresden rechts der Elbe in der Bach'- schen Buchhandlung (Hauptstraße 22) und für auswärts beiden betreffenden Postanstalten. Der Preis für diese beiden Monate beträgt 1 Thlr. Inserate aller Art finden im „Dresdn. Zourn." eine sehr geeignete Verbreitung. Die I n - sertionSgebühren werden im Jnseratentheilemit 2 Ngr für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „Einge sandtes" sind die JnsertionSgebühren auf 5 Ngr. pro Zeile festgestellt. Königl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Theil. Dresden, 27. October. Se. Königliche Majestät haben n -chstehende Personalvrränderungen in der Armee allergnäoigst zu genehmigen geruht: A Beförderungen, Ernennungen, Versetzungen. Die Beförderung des Eommandeurs des 3. Batail lons 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Major von Gersdorff, zum Oberstlieute- nant; die Ernennung des etatsmäßigen Stabsoffiziers im 1. (Leib-) Grenadier-Regimente Nr. 100, Major von Tschirschnitz, zum Commandeur des 3. Bataillons 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106; die des etatsmäßigen Stabsoffiziers im 2. Grenadier-Regimente Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Major von Wurmb, zum Commandeur des 1. Bataillons dieses Regiments; die Beförderung des char. Majors Schuster des 2.Grenadier-Regiments Nr. 101 .Kaiser Wilhelm, König von Preußen" zum Major und etats- mäßigen Stabsoffizier dieses RrgimmtS unter gleichzei tiger Entbindung von seinem dermaligrn Commando als Studien-Director im Königlichen Cadetten-Corps; die Beförderung des Hauptmanns und Compagnie - Chefs im Schützen- (Füsilier-) Regimente „ Prinz Georg " Nr. 10«, vonLossow, zum Major und etatsmäßigen Stabsoffizier im l. (Leib-) Grenadier-Regimente Nr. 100; die Ver setzung des Militairlehrers im Cadetten-Corps, Hauptmann Fischer des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 zum Schützen- (Füsilier-) Regimente „Prinz Georg" Nr. 108; die Beförderung der Premier lieutenants Freiherrn von Wangenheim des l. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, von Wurmb des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Sir. 107 und Semig des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Piinz Georg" Sir. >08 zu Hauptleuten und Compagnie-Chefs in ihrern Regimentern; die der Secondelicutcuants Tümmler des 4. Infanterie-Regiments Sir. 103 und Wolfs des 1. (Leib-) Grenadier Regiments Sir. 100 zu Premicrlicutenants in ihren Regimentern; die Verlei hung des Characters als Prcmierlieutenant an den Se- cvndelieutenant von Haugk des Garde-Reiter Regi ments; die Beförderung des Secondclieutenants Gäbe des 1. Feld-Artillcrir-Regiments Str. 12 zum Premier lieutenant; die der außerctatsmäßigen Secondclicute- nants Flemming des I. Feld Artillerie-Regiments Nr. >2, von Semenow und Haase des 2. Feld-Ar- tillerie-Regiments Sir. 28, Paul des Fuß-Artillerie- Rcgiments Nr. 12, Heydenreich des 2. Feld-Artil- lerie-Regimcnts Nr. 28 und Baumgarten des 1. Feld- Feuilleton. Redi«itt von Otto Bauet. Concert von den Herren Opernsänger Eugen Gura und Pianist Georg Lei tert am 26. d. im Saale des „Hotel de Saxe". Herr Gura erfreute wieder durch seine künstlerisch schön gestalteten, von kräftiger und dabei weicher, sym-. patisch berührender und in allen Tonnuancen leicht an sprechender Stimme so trefflich unterstützten Gesangsvor träge. Sein Ausdruck ist wahr, warm, mit Geist er faßt und geordnet, frei von Affectation und forcirtem Effect, sein Toncolorit reich, die Stimmung treffend, malerisch schildernd. Meisterhaft sang er —von Hrn. Leiteri virtuos und zugleich sehr discrct begleitet — Lowe's Ballade „Herr Oluff", sechs Lieder aus R. Schumann's „Dichtcrlicbe", und hob die talentvollen Gesänge Hugo Brückler's (aus „Trompeter von Säkkingen") und Hugo Pierson's durch seinen schwungvollen, klar gestaltenden Vortrag zu entschiedener Wirkung. Pierson's Gesang des Thürmers Lynceus zeigt eine sinnige, sich in edler, einfacher Haltung aussprccheudc Auffassung, doch kann man daraus auf die hier noch unbekannten andern Com- positioncn Pierson's zum zweiten Theile des „Faust" keinen weitern Schluß ziehen. Herr G. Lei tert erwarb sich das Verdienst, unbekanntere, selten gespielte Clavier werke vorzuführen: die außerordentlich schwierige Sonate O». >4 h -nmll von Schumann, Variationen und Fuge über ein Händel'sches Thema von I. Brahms und Phantasie Op. 49 ^-moU von Chopin. Am vorzüg lichsten gelingend trat der Vortrag der letzter» hervor. Sonate und Variationen hatten den Spitler wieder zu einem vorwaltend bravonrmäßig mechanischen, im Ton Harten Spiel verleitet, das allerdings an musikalischer Artillerie-Regiments Nr. 12 zu ctatsmäßigen Scconde- lieutenants der Artillerie; die Versetzung des Piemicr- lieutenants im 1. Feld - Artillerie - Regiment Nr. 12 Pior- ko wski zum Fuß-Artillerie-Regiment Sir. 12; die Verlei hung des Characters als Oberstlieutenant an den Major z. Disp. und Landwehr-Bezirkscommandeur Zillich des 1. Bataillons (Pirna) 3. Landwehr Regiments Nr. 102; die Versetzung des Hauptmanns z. D. und Adjutanten des 2. Bataillons (Annaberg) 1. Landwehr-Regiments Nr. 10o, Unruh, als Adjutant zum l. Bataillon (Chemnitz) 2. Landwehr-Regiments Nr. 101; die Ent hebung des Seconde-Lieutenants der Reserve und Adju tanten des 2. Bat. (Grimma) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 Raabe von der Adjutanten-Function; die Beförderung der Secondclieutenants der Landwehr-In fanterie Schumann des Rescrve-Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108, Wolfram und Schröder des 1. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr-Regiments Nr. 104 zu Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie; die des Secondclieutenants der Landwehr-Cavallerie Golle 1. des I. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr Regiments Nr. 104 zum Premierlieutcnant der Landwehr-Cavallerie; die des Secondclieutenants der Reserve Eichler des 2. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 28 zum Premicrlicute- nant der Reserve genannten Regiments; die Beförderung der Unterärzte der Reserve des Sanitäts-Corps IN. Oehme, Dr. Bruck, Ur. Lüttich und Or. Schau schor zu Assistenzärzten II. Classe der Reserve. 8. Verabschiedungen. Die Verabschiedung des Premierlieutenants Richter des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, des Premierlieutenants von Bünau des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12 und des Secondclieutenants der Reserve Rau des Garde-Reitcr-Rcgiments unter Pensions-Gewährung aus Allerhöchsten Kriegsdiensten, Premierlieutenant Richter zugleich mit der Erlaubniß zum Forttragen der Regiments-Uniform mit den Ab zeichen für Verabschiedete. Bekanntmachung. Auf Antrag des Reichskanzleramts wird hierdurch Folgendes zur öffentlichen Kenntniß gebracht: In Gemäßheit des unter den: 8. September d. I. von Sr. Majestät dem Kaiser und König Allerhöchst bestätigten Statuts der ChartotteusCftuug für PtM- logie, welches folgendermaßen lautet: Statut der Lharlottenstistung für Mlologic. 8 l. Die Charlottenstiftung lür Philologie ist eine der gemein nützigen Stiftungen, welche die am ». Marz 1*71 zu Pietra Sania bei Livorno verstorbene Frau Wittwe Charlotte Stiepel geb. Freiin von Hopsfaarten in ihren, am 0 September lEa zu London errichteten Testamente mit der Bestimmung gegrün det hat, daß diese Stiftungen sämmNich den Namen „Char lottenstiftung" tragen sollen. 8 2. Die Charwltcnstistung für Philologie hat die Rechte einer juristischen Person. Ihren Sitz und Gerichtsstand hat sie in Berlin Curator der Stiftung ist der jedesmalige Kanzler des Deutschen Reiches. Demselben steht die unbeschrankte Veuvai- tung des Vermögens der Stiftung, auch die Beringung über die Substanz desselben, und die Vertretung der Stiftung nach außen in allen Angelegenheiten, auch in denjenigen Fällen zu, in welchen die Gesetze bebuss Wahrnehmung der Rechte einer dritten Person die Beibringung einer Special-Vollmacht er fordern. 8 1. Die Stiftung ist zur Förderung junger, dem Deutschen Reiche angehöriger Philologen bestimmt, welche die llniversi- tätSstudien vollendet und den philosophischen Dociorgrad er- langt oder die Prüfung für das höhere Schulamt bestanden hab. ii, aber zur Zeit ihrer Bewerbung noch ohne feste amttichc Anstellung sind. Privatdocenlen an Universitäten sind von der Bewerbung nicht ausgeschlossen. 8 -0 . . Mit der wissenschaftlichen Leitung der Stiftung ist die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften beauftragt. Deutlichkeit, an Tonklarheit und Sicherheit jede Anfor derung befriedigt; aber die Sonate wenigstens verlangt doch noch Anderes. Es walten in dieser zuerst auf Wunsch eines Verlegers als Oun«-«-it »uns Orvftcwti« edirteu Sonate wild bewegte, leidenschaftliche, scharf contrastircnde Seelen zustände, die sich in (durch Beetho ven) erweiterter, freier und gemischter Sonatcnsorm, namentlich im ersten und letzten Satz, freilich mit ruhe los arbeitender Uebcrsülle aussprachen und endlich in einem unaufhaltsam stürmischen und auch wüsten Ton meer zum Schluß drängen. Umsomehr aber ist's ge boten, hier den geistigen Gehalt zu suchen, ihn auch in seiner übermäßigen Äusdruckswcise mit Phantasie und Empfindung, mit charakteristischer Färbung der Gegen sätze nach Möglichkeit in markirten Zügen und sym pathisch wirksam zu bclebeu. C. Banck. Rcsidenztheater. Die neue Posse „Verschollen" von E. Karl und O. Bachmann, welche am 26. October zuni zweiten Male gegeben und in beiden Auf führungen recht freundlich ausgenommen worden ist, läßt sich insofern ermuthigend bcurthcilcn, als darin der Weg zur Gewinnung einer Localposse wenigstens versuchsweise und mit gutem Willen betreten ward. Frei lich muß vor der Hand der gute Wille die Befähigung und die richtige Auffassung der Sache ersetzen, nnd nur der fernere Versuch könnte zeigen, ob Talent und Um sicht ausreichend sind für diese Aufgabe, die ebenso eine ernste, wie eine scherzhafte, nur dem heiteren Amüsement dienende Seite hat. Diesmal ist mit der leichten Ausfassungweise vor- argangen, und wenn dabei auch eine Anzahl komischer Scenen (nicht durchgeführte komische und dankbare Rollen) entstanden sind, so behandelt doch das Ganze unser Menschenleben wie eine Vogelwiese, und der Eindruck Die philosophisch - historische Klaffe der Akademie wählt eine ständige Commission, .welche die Ausgaben aus dem Ge biete der Philologie bestimmt, die eingeliefcrten Arbeiten prüft und dem Verfasser derjenigen Arbeit, welche die meiste oder, falls keine andere Arbeiten eingegangen sind, an sich die ge nügende Befähigung, zeigt, das Stipendium der Stiftung als Preis zuerkennt. Die Klaffe berichlet hierüber an die Akademie, nach deren Genehmigung und in deren Namen die Bekanntmachungen erfolgen. 8 5. In jedem vierten Jahre macht die Akademie die Preis aufgabe in der auf den Anfang des Monats Juli fallenden öffentlichen Sitzung am Leibniztage und dann durch die Zeitungen bekannt Die Verkündigung der im Jahre 1874 zu stellenden Preis- aufgabe erfolgt ausnahmsweise in einer der gewöhnlichen Sitzungen der Akademie und durch die Zeitungen vor dem Ablauf des Monats Oktober genannten Jahres. 8 6. Die Arbeiten der Bewerber sind bis zum 1. März des der Verkündigung der Preisausgabe solgendcn Jahres an die Akademie einzuscnden. Sic sind mit einem Denkspruch zu versehen und m einem versiegelten, mit demselben Spruche be zeichneten Umschläge ist der Name des Bewerbers anzugeben, und der Nachweis zu liefern, daß die im 8 3 bestimmten Vor aussetzungen bei dem Bewerber zutreffen. 8 7. In der öffentlichen Sitzung am nächsten Leibniztage, zuerst am Leibniztage des Jahres 1875, crtbeill die Akademie der als des Preises würdig befundenen Arbeit daS Stipendium. Daffelbe besteht in dem Genüsse der zur Zeit jährlich 4H>z, betragenden Zinsen des Stiftungskapitals von zehntausend Thalern aus die jedesmalige Dauer von vier Jahren. Das Stipendium wird dem Stipendiaten m vier Jahres raten gewährt, von denen die erste am Leibniztage des Jahres der Verleihung des Preises, die drei übrigen >c am ersten Juli der nächstfolgenden Jahre zur Zahlung gelangen. 8 8. Crtheilt die Akademie keiner der eingereichlen Arbeiten den Preis, so stellt sie in derselben Sitzung eine neue Auf gabe, oder wiederholt die ungelöste. Diejenigen Zinsen des Stiftungskapitals, welche bis zum l Juli 1874 schon ausgekommen sind und künftig etwa in Ermangelung eines zum Genüsse Berechtigten unverwendet bleiben werden, sind zur Erhöhung des Kapitals bestimmt, um in geeigneten Fällen zur Ertheilung von Ncbenpreiftn zu dienen. Berlin, den SO. Juli 1874. Der Reichskanzler (6. 8.) Im Auftrage (gez.) Eck. und zwar zunächst des K 5 Abs. 5 desselben hat die K. Akademie in ihrer Sitzung vom 15. October die Stel lung der folgenden ersten Prcisaufgabe beschlossen: Es soll dargejtM- wäuchLU. Tia» LorhaUmv der Sprache des römischen Rechtsbucbs für Currätien (Ol>x liomnnn Utinonsis) zur schulgerechtcn Lati- uität u«d zwar nur hinsichtlich der Nomiualflexion und der Verwendung der Casusformen. Die Arbeiten der Bewerber um das Stipendium sind bis zum 1. März 1875 au die Akademie einzusen- dcn. Sie sind mit einem Dcnkspruch zu versehen. In einem versiegelten, mit demselben Spruche bezeichneten Umschläge in oer Name des Bewerbers anzugeben, und der Nachweis zu liefern, daß die im tz 3 des Statuts bestimmten Voraussetzungen bei dem Bewerber zutrcffcn. Die Verkündigung deS Ergebnisses dieser Bewerbung ersofft am Leibniztage 1875 und hat in Folge dessen der Stipendiat das Anrecht auf ein vierjähriges Sti pendium von jährlich 450 Thlr., von welchen der erste Jabresbetrag am Tage der Verkündigung, die drei fol genden am 1. Juli resp. 1876, 1877, I878 zur Zah lung gelangen. Cs ist s rner von derselben Stifterin ein einmaliges Stipendium von 2600 Thlr. ausgesetzt worden zum Zweck der Reise eines geeigneten Philologen nach Ita lien und dessen dort dem Studium der Alterthümer dieses Landes zu widmenden Ausenthalt. In Gemäßheit der weiteren Bestimmungen der Stifterin wird Bewer bern um dieses Stipendium von der K. Akademie die folgende Prcisaufgabe gestellt: Die bekannten oder durch Vergleichung anderer Hand schriften mit Wahrscheinlichkeit sich ergebenden Lesar ten des verlorenen Ooctox Zjnronsw der dritten De- der gegebenen Tablcaux gleicht jenem talentvollen Cari caturbilde Rcinhardt's, das unter dem Titel „Der Löwe ist los!" die verschiedenen Verwirrungen und lustigen Scenen darstellt, welche durch dieses Ereigniß sich entwickeln. Auch in diesen Possenscenen Ist der Löwe des Uebcrmuths los, ein Manöver, das man nicht zum zweiten Male ohne Gefahr wiederholen darf. Viel leicht gelingt es aber den durchaus nicht unbegabten Verfassern, ein nächstes Mal mehr auf die Wahrheit des Lebens cinzugehen und den komischen Rollen, die diesmal vorzüglich von den Herren Karl und Alexander gespielt wurden, einen natürlichen Zusammenhang mit dem Grundgedanken und dem stofflichen Inhalt zu geben. Ö. B. Eröffnung des Leipziger Kunstgewerbemuseums. Für den höheren gewerblichen und industriellen Auf schwung Leipzigs, ja indirect Sachsens überhaupt wird der 26. Octobcr, der Tag der feierlichen Eröffnung des obengenannten Instituts, als ein segensreicher der Er innerung anfbcwabrt bleiben. Nach dem Berichte der Leipziger Blätter fand am Sonntag Vormittag um 11 Uhr die festliche Ucdergabe jenes Museums an das Publicum zur öffentlichen Be nutzung statt und es werden von nun an alle wißbe gierigen Freunde dieser Anstalt Montags, Mittwochs und Freitags von 11 — 1 Uhr und Sonntags von 10 bis 1 Uhr bis auf Weiteres freien Eintritt finden. Das Local besteht aus einer Reihe von 6 - 8 Zimmern (in der 1. Etage des Eckhauses, Thomaskirchhof 20) und ist scitcn des Stadtraths mit großer Liberalität für diesen guten Zweck zur Verfügung gestellt worden. Für die Sammlung in ihrem gegenwärtigen Zustande sind diese Räumlichkeiten ausreichend, gcbiicht cs auch, kade des l.ivius sollen zusammengestellt und geprüft werden zur Feststellung des Verhältnisses dieser Hand schrift zu dem Uuwünuv und zur Sicherung der Grundlagen der Kritik dieses Textes. Für die Bewerbung um dieses Stipendium sind die selben Bedingungen maßgebend, welche K 3 des Sta tuts der Charlottenstiftung vorschrcibt. Die Arbeitender Bewerber um dieses Stipendium sind gleichfalls bis zum I. März 1875 an die K. Akademie der Wissenschaften einzusenden unter denselben Modalitäten, wie sie bei der erst gestellten Preisfrage bezeichnet worden sind. Die Verkündigung des Ergebnisses der Bewerbung erfolgt am Leibniztage 1875 und ist der Gesammtbetrag des Stipendiums alsdann sofort zu erheben. Dresden, am 26. October 1874. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, v. Friesen. NWlmMcher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschicht«. (Dresden. Berlin. Würzburg. Nürn berg. Paris. Bern. London. Athen. New-S)ork.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Meißen. Roßwein. Pirna.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirthschaft. EingesandteS. Lotteriegewinnliste vom 26. October. Feuilleton. TageSkalendcr. Inserate. Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. Teltyr.lMltftl' Nachrichten. Berlin, Dienstag, 27. October, Mittags. (Tel. d. Drcsdn. Journ.) Der Reichskanzler Fürst Bismarck wird heute Abend 6 Uhr hier ein- treffen. Wien, DienStag, 27. October. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Auf Requisition des Berliner Stadtge richts ist die Vernehmung des Redakteurs dcr hiesie en (alten) „Presse", Lauser, als Zeu^e in der Unter- suchungSsachc gegen den Grafen Harry v. Ac nim angeordnct worden. Die Vernehmung findet beute statt, und wurde Lauser angewiesen, ein Eremplar der „Presse" vom 2. April d. I. mitzubringen, in welcher die „diplomatischen Enthüllungen, den preußischen Kirchenstreit betreffend", veröffentlicht worden sind. Buda-Pest, Montag, 26 October, Nachmit tags. (W. T. B.) Das Unterbaus deS ungarischen Reichstags hat seinen bisherigen Gcsammtvorstand von Neuem gewählt. Der Kinanzminister Ghyczy wird am nächsten Mittwoch daS Kinanzexpose vor- legen. Paris, Montag, 26. October, Abends. (W. T B.) Auf einem Banket in Bordeaux hat der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Her zog Decazes, eine Rede gehalten, in welcher er sagte: „Der Marschall Mac Mahon hat mich mit der speciellen Obhut über die Aufrechterhaltung des Frie dens betraut. Ich werde es an der Erfüllung der mir auferlegten Pflichten nicht ermangeln lassen. Wenn der Friede für uns segenbringend sein soll, muß derselbe auf einer Grundlage ruhen, welche mit unserer Würde wofür die Zukunft Rath schaffen wird, gegenwärtig noch an einem größeren Zimmer für die beabsichtigten unter richtenden Vorträge. Das Museum zerfällt in mehrere Abtheilungen: die Mustersammlung von Gegenständen des Kunstgewerbcs (Originale und verlässige Copicn), die Vorbildersammlung für Kunstgewerbc (Abbildungen), nnd die Fachbibliothek (entsprechende Bücher und Zeit schriften). Die Kunstgegenstände selbst sind nach ihren Arten geordnet und sehr übersichtlich und bequem arran- girt: die Wände sind bedeckt mit Teppichen und Decken, feinen Gespinnstcn aus Abend- und Morgenland, Ta peten- und Scidcnwirkcrei; in höchst eleganten Glas- schränkcn befinden sich die herrlichsten Gefäße aus Metall, Porzellan und Terracotta; prachtvolle Gold- und Silber- arbeitcn füllen viele andere Glaskästen. Atan ist er staunt über den Reichthum und die Schönheit vieler Kunstwerke, die allen Zeiten und Nationen angehöreu, aber immer mit sorgfältigstem Geschmack ausgcwählt worden sind. Es kann nicht fehlen, daß die häufige und genaue Besichtigung solcher Kunstwerke den Sinn für schöne Formen auch im großen Publicum und be sonders bei unseren Kunsthandwerkern ausbildcn muß. Zu der feierlichen Eröffnung war eine beschränkte Zahl von Einladungen an Künstler und Gelehrte, Kaufleute und Buchhändler Gewerbtreibcnde rc. ergangen; als Vertreter der Behörden erschienen Krcishauptmann v. Burgsdorff, Bürgermeister Or. Georgi nebst mehreren Leipnger Stadträthen, als Vertreter des königl. Mini steriums des Innern Geh. Rath Schmaltz aus Dresden. Kaufmann Scharf wies im Namen und Auftrage des provisorischen Comitüs auf die Veranlassung zur Gründung des Museums hin, die hervorgcgangen sei aus der recht augenscheinlich auf der letzten Wiener Weltausstellung zn Tage getretenen Concurrenzunfähig- keit der deutschen Künstindustrie mit der englischen und
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