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Dresdner Journal : 29.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187508291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18750829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18750829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-08
- Tag 1875-08-29
-
Monat
1875-08
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 29.08.1875
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M200 1875 Sonntag, den 29. August Drrs-uerMmMl aLkrUolu- . . . IS It»rk Donnerstag - 9. - 10. Freitag in Leipzig, Roßwein in Freiberg, Rochlitz in Geithain, in Dresden zum Verkaufe gelangen. Radeberg Felgner. Montag Freitag Dienstag Mittwoch Uviek« tritt?o»t- dm»n. ^^LdrUvk: 4 KV ?s. <^in»»ln« eliiiowvrn: 1V kk. - 13. - 17. - 2«. »22. sonen Grimma Lausigk Borna Dresdens Neustädter Dresdent Reiter-Caserne. Feuilleton. Redigirt von Otto Bauet. Bekanntmachung. Die diesjährigen öffentlichen Versteigerungen der auszumusternden Dienstpferde der Cavallerie, Artillerie und des Trains des Königlich Sächsischen Armee-Corps sollen an nachgenanntcn Tagen und Orten Vormittags von 10 Uhr an stattfinden: Mittwoch den 8. Septbr. in Großenhain. Dresden (Neustädter Retter-Casrrne). Oschatz und Pegau. Pirna und Leipzig (Roßplatz). Geithain. Das Nähere wird durch die betreffenden Lokalblätter sowie an den Vrrsteigerungs - Plätzen bekannt gemacht werden. Dresden, am 28. August 1875. KriegS-M lnisteri um. von Fabrice. Amtlicher Theil. Dresden, 28. August. Seine Königliche Hoheit Prinz Friedrich Carl von Preußen ist gestern Abend 11 Uhr in Leipzig tingetroffen, im König!. Palais daselbst abgetreten und hat sich heute in das Königliche Hoflager zu Pillnitz begeben. Dresden, 28. August. Ihre Majestät die Königin- Mutter von Schweden sind heute Vormittag 10 Uhr nach Berlin abgereist. . Inioratouprokor »VN »LUM einer geoiinttenen l'etitreil«: so l*t. lluter 6iv /.eile: bv ?t Lrsvdelneor l'I^Iiod mit kusmckw« Uvr konv- null keierto^e, >tkvn«l» lür clev kohsenclen l'l^. drei an der Zahl, auch kulturhistorisch sehr interessant, mehr aber noch, wie uns bedünken will, durch die Dar stellung selbst. Es erscheinen in den vorgeführten Scencn: dem ersten Begegnen, der Erklärung und dem letzten Ab schiede, die Hauptmomente eines einfachen Liebesromane- vergegenwärtigt, durch den Nachdruck jedoch, der auf die Sterbescene verlegt worden, wie durch den wehmüthigen Hauck, der, namentlich aus den Inschriften erkennbar, die ganze Auffassung durchdringt, auch besondere Beziehungen fcstgehalten. Berücksichtigen wir die im 16. und noch im 17. Jahrhunderts gerade von den höheren Ständen festgchaltenc Sitte, daß Wittwcn ihr Trauerjahr damit verbrachten, bei einer fortgesetzten weiblichen Arbeit sich ganz dem Andenken ihrer dahingeschiedenen Gatten zu widmen und in jener auch für spätere Zeit sich ein Denkmal ihrer Trauer aufzurichtcn, so scheint Vieles dafür zu sprechen, daß wir cs hier mit einem solchen Denkmale zu thun haben. Da schwerlich eine Hand in einem Jahre diese Stickereien vollendete, wäre es nicht unmöglich, daß eine trauernde Fürstin mit ihrem theil- nchmenden Hofstaate daran gearbeitet, vielleicht eine Fürstin desselben Geschlechtes, in besten Besitz sich das Kunstwerk noch gegenwärtig befindet, so daß es speciell eine Erinnerung des sächsischen Regentenhauses bildete. Die Zeit der Entstehung kann schon nach den Costümen genau bestimmt werden, in den Gesichtern, namentlich dem des Todten ist eine Portraitähnlichkeit entschieden angestrebt. Nähere Nachforschungen würden vielleicht ein interessantes Resultat ergeben. Im selben Raume ist, leider zu hoch für den Blick, um die Wichtigkeit des Stückes gehörig würdigen zu können, ein Gobelin (Nr. 124») aus der für das zu gründende Kunstgewerbemuseum bestimmten Samm lung aufgrhängt, der von seltener Erhaltung, Bestia rien und andere Motive früherer Zeit in geschmack- Ttltyr.lM!chf Nachrichten. Frankfurt a. M., Sonnabend, 28. Augvst. (Ttl.d.Dresdn.Journ.) Der Herausgeber der „Frank furter Zeitung", Sonnemann, ist wegen Berwei- gerung der Zeugnißablage verhaftet und in das GtlichtSgefängniß abgeführt worden. während letztere selbst ihre Form nicht sowohl den Ar beiten der Steinmetzen, als vielmehr der Goldschmiede entlehnt haben, ein Grnnd, der uns um so mehr be stimmt, dir Entstehung dieses ausgezeichneten Werkes in den Hauptsitz mittelalterlicher Cultur am Rhein zu ver legen, wenn der Begriff der Kölnischen Schule sich auch keineswegs auf so enge Grenzen beschränken läßt. Die ausgesprochene Ansicht, das Antipendium sei böh mischen Ursprungs, scheint sich schon dadurch zu wider legen, daß die in Reihenfolgen nie fehlenden Na- tionalheiligen des Landes hier nicht Vorkommen. Das zu den Seiten der Hauptdarstellung, wie es scheint, wie derholte Wappen, dessen Form ebenfalls für das 14. Jahrhundert spricht und ohne Zweifel dem Stifter der Tafel angehörte, würde in dieser Beziehung die sicherste Auskunft geben, wenn es einer bekannten Familie zu- gewiesen werden könnte. — Wir gehen, da uns ja doch nur vergönnt ist, Einzelnes hervorzuheben, von dieser sogleich auf eine andere, spätere, doch nicht minder in teressante Arbeit über, die noch mehr des Geheimnis vollen enthält. Aehnlich den sogenannten gespickelten Bildern zeigen die im Zwischenzimmer an den Wänden angebrachten Seidentaprten eine so etgenthümliche, man könnte sagen großartige Anwendung der Applications- stickerei, daß sie schon dieser Technik wegen ausfallen. Fast in Lebensgröße sind ganze Figuren mit landschaft lichen Hintergründen durch aufgenähtr Stücke verschie denfarbigen Seidenzeuges in der Art hergestellt, daß die feinere Zeichnung an Gesichtern, Händen u. s. w. mit Fäden ausgrführt ist, Kleidunasstücke aber aus den zur Zeit gebräuchlichen Stoffen aufgelegt und Spitzen, Gold borten u. A. ganz wie im Leben angebracht sind, und zwar Alles, was man von solcher Arbeit kaum erwar ten sollte, mit guter künstlerischer Wirkung. Wie sich leicht ergiebt, sind diese wohlcrhaltenen Tapeten, ihrer voller Weise mit der Ornamentation aus dem Be ginn des 16. Jahrhunderts verflicht. Auch die für dieselbe Anstalt bestimmten, im Zwischenzimmer wie im kleinen Saale ausgestellten Leinenwebereien mit bunten oder durchbrochenen Streifen und Rändern verdienen hervorgehoben zu werden wegen ihrer mustergiltigen, der Technik genau angepaßtcn Dessins. — Im Ganzen sind aus diesem Bereiche etwa 120 Nummern zusammcnge- tragrn, unter den Gobelins noch mehrere seltene, ältere Arbeiten, wie der mit Bildniß Kaiser Karl's V., oder Prachtstücke, wie die beiden großen mit Darstellungen aus dem Leben des sächsischen Kurprinzen Friedrich August. Zwei ebenfalls werthvolle Webereien dieser Art in den Cabineten neben dem großen Saale kom men leider nicht zur vollen Wirkung, weil sie mit ande ren Gegenständen zu sehr verstellt werden mußten. Unter den zerstreut aufgchängten orientalischen Teppichen kom men ebenfalls Exemplare ersten Ranges vor, deren ver schiedenartige Herstcllungsweise bei durchgehend geschmack voller Zusammenstellung der Muster und Farben, höchst bemerkenswcrthc Anhaltspunkte für die Nachahmung bietet. Auch auf die Kostbarkeit der Svitzensammlung können wir nur kurz Hinweisen. Wir haben da ausge schnittene Arbeiten, Band- und Nadelarbeiten in festem Zeuge, Neffe! - und Klöppelspitzen, Tüll, Filet u. s. w., vor Allem aber belgische, französische und italienische Erzeugnisse der späteren Vergangenheit. Ihre technische Benennung ist durch beigelegte Etiqucttrn mitgctheilt; ihre Herkunft oft aber zweifelhaft, da sie meistens einer Zeit angehören, in der die Nachahmung schon weit um sich gegriffen. Wir enthalten uns, weiter auf die Einzelheiten der Ausstellung einzugehen, da ja nur die Hervorhebung und Geltendmachung gewisser Gesichtspunkte, nicht eine Würdigung dcS gesammten Gehaltes der vereinigten F>. Lran-Ktetter, Lomull»-iouLr cts» : LuAsm >0-1 , v»wdiu»-»«rUL Vl»»-r»tp»tU- v»»»I-Lr«,I»it-rr»o>ltorc » II : NerU» ». U. «Uacksn: Htux-e, Vorlill § , t/. Nr«m»ll ; V. l lursccu; vdonuUtt: x'cnot, » : N'. ./«< ^rr'»eds u. F. t,'. ssdv tjucUU, F t/'c«., ÜSrliti: /n» -O., N»Lll»v»r: t) v»rt»: FaMe, Lottes <s 60., Matt?»»: F Oo., Vt«: At. Küm^I. LrpeclUioo Us» Vrv«tosr ^ourruct», Orssclsn, Ho. 1. Rückblick auf die Ausstellung älterer kunstgewerb licher Erzeugnisse zu Dresden. Von vr. A. v. Eye. (Fortsetzung und Schluß auS Nr. 1S9.) Bei der Auswahl von Zeugnissen textiler Kunst war um so mehr darauf zu sehen, die Entwickelung dei selben in den vorzüglichsten Proben zusammrnzu- stellen, als bei der Wichtigkeit dieses Industriezweiges gerade für das Königreich Sachsen der Gedanke, vor Allem anregend zu wirken, nahe lag. Dieser Zweck ist denn auch in anzuerkrnnendrr Weise erreicht worden, und gleich im Beginn unserer Besprechung haben wir auf ein Denkmal des Alterthums hinzuweisen, das, in künstlerischer, wie archäologischer Beziehung gleich werth- voll, zu den wichtigsten Stücken der Ausstellung gehört. Wir meinen das gestickte Antipendium aus dem Museum des Alterthumsvereins zu Dresden (Nr. 9), dessen wei tere Herkunft wir leider nicht angegeben finden. Die Hauptdarstellung desselben, die in der Mitte angebrachte Krönung der Marta, erinnert nach Anordnung, Zeich nung und selbst Ausdruck der Figuren aus den ersten Blick an dir besten Meister der Kölner Schule des 14. Jahrhunderts, welcher sodann die statuarische Ausstel lung der Heiligen zu beiden Seiten, die langgezogenen, aber edel bewegten Gestalten derselben und manche Eigrnthümlichkeiten, deren Aufzählung hier zu weit füh ren würde, vollkommen entsprechen. Die Füllungen über den mit Kreuzblumen besetzten Spitzbogen enthalten noch Motiv« aus den Miniaturen des 13. Jahrhunderts, San Francisco, Freitag, 27. August. (W. T. B.) Nachdem die Bank von Californien ihre Zahlungen suSpendirt hat, haben auch die National bank, die Goldbank, die kaufmännische Bank und die WechSlerbank die Einstellung ihrer Zahlungen angrreigt. Die Sparkaffenbanken andere Banken werden um Rückgabe der Emlayrn be stürmt. Die Passiva der Bauk von Callfornien find noch nicht festgestellt. Dir Börse ist ge schloffen; die Geschäfte ruhen. Seit dem Jahre 1871 habe die französische Regierung Unausgesetzt au diesem Grundsätze festgchalten, und cs werde ihr dies um so leichter, als in Frankreich der chnfessionelle Frieden nicht gestört sei. Zum Schlüsse ssigt der „Moniteur" hinzu, im Interesse der Erhaltung des Friedens sei es dringend wünschenswerth, daß die deutschen Katholiken es vermeiden, das französische Ge biet zum Schauplatze ihrer kirchlichen Uneinigkeiten zu machen, und vielmehr die ihnen nach jeder Richtung hin auferlegte Zurückhaltung beobachten. Brüssel, Freitag, 27. August, Abends. (W. T- B.) Die Journale der verschiedensten Partei aruppen sprechen allesammt die Hoffnung aus, daß sich die deutschen Wallfahrer nach LourdeS, die sich ip MonS sammeln, während ihres Aufenthaltes auf belgischem Boden von freien Stücken jeder deutschfeindlichen Kundgebung enthalten würden, und fügen hinzu, daß entgegengesetzten Falles die belgische Regierung solche Kundgebungen zu ver hindern wissen werde. Madrid, Sonnabend, 28. August. (Ageuce HavaS.) Die Nachricht von der bereits erfolgten Kapitulation der Festung Seu de Urgel ist verfrüht. Die Capitulation der Carlisten wird indessen so bestimmt erwartet, daß General Martinez EampoS befohlen hat, 12 vor der Festung angekommene Belagerungsgeschütze nach Barcelona zurück;«- sende». London, Freitag, 27. August, Abends. (W. T. B.) AuS Peking wird über Bombay tele graphisch gemeldet, der englische Gesandte Wade in Peking sei bei den von ihm mit der chinesischen Regierung eingeleitetrn Verhandlungen gebindert und insultirt worden und habe infolge dessen von der englischen Regierung telegraphisch weitere In structionen und die Absendung von Schiffen und Truppen verlangt. DaS „Reuter'sche Bureau" bemerkt zu dieser Nachricht, daß keinerlei officielle Meldungen vorlägcn. welche jene Nachricht bestä tigten. Der Gesandte habe der englischen Regie- rung lediglich angezeigt, daß er keine Ursache habe, mit der Haltung der chinesischen Regierung ihm gegenüber zufrieden zu sein, und have dabei be tont, daß es angemessen erscheine, Truppen zur Absendung nach Edina bereit zu halten, sofern dies die Lage nothwcndig machen sollte. London, Sonnabend, 28. August. (Tel. d. Dre-dn. Journ.) Die Untersuchung über die Ur- sachcn, denen der Zusammenstoß der königlichen Dacht „Alberta" mit der Privatyacht „Mistletoe" und der Untergang der letzteren zuzuschreiben ist, wurde beendigt. Die Jury war über die Ursachen dcS Zusammenstoßes nicht einiß und hat die An gelegenheit an die Asfisen verwiesen. Die Zeitungen veröffentlichen ein Schreiben deS Earl Russell, in welchem derselbe zu Geldzeich- nungen für die Insurgenten der Herzegowina auf fordert und an die frühere Unterstützung der grie chischen Insurgenten erinnert. Russell erklärt, selbst 5V Pf. Sterl, zu zeichnen. Konstantinopel, Freitag, 27. August, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der außerordentliche Pfor- tencommissar und StaatSrathSpräfident Server Pascha ist nach der Herzegowina abgcreist. Belgrad, Freitag, 27. August. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach ist Marinovich vom Fürsten Milan mit drr Bildung eines neuen CabinetS be auftragt worden. Athen, Freitag, 27. August. (W. T. B.) Die vom König bei Eröffnung der Drputirtenkammer gehaltene Thronrede ist sehr beifällig ausgenommen worden. Die liberal-constitutionelle Partei hat dem König ihre Unterstützung zugesagt, und wird die politische Lage danach als befestigt angesehen. Nürnberg, Sonnabend. 28. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In der gestrigen zweiten Sitzung det XU. deutschen JuristentageS wurde die Krage der Zrugnißpflicht in Kriminalsachen verhandelt. Ueber die Frage: „Soll die Zeugnißpflicht in Eriminalsachen so lange nicht anerkannt werden, bis die Untersuchung die Richtung gegen eine bestimmte Person genommen hat?" referirte Hofgerichtsadvocat vr. Jaques aus Wien, der folgende Anträge einbrachte: „Die vor dem Richter in Strafsachen bestehende Zengnißpflicht wird wirksam, auch ehe die Untersuchung die Richtung gegen eine bestimmte Person genommen hat. Wenn bei einem durch eine periodische Druck schrift begangenen Vergehen der verantwortliche Rr- dacteur als Thäter haftet, entfällt jede Zrugnißpflicht. Ist dies nicht der Fall, oder ist ein durch eine nicht periodische Druckschrift begangenes Delikt in Frage, so sind der verantwortliche Redacteur beziehungsweise der Verleger, Drucker und Verbreiter berechtigt, das Zeugniß zu verweigern." Nach längerer, zum Theil sehr animirter Discussion, in welcher der Vorsitzende, Generalstaatsanwalt vr. v Schwarze, umfassende, die Frage betreffende Mitthei- lungen über die einschlagendcn Verhandlungen der ehemaligen Prrßgesetzcommission des Reichstags und der Justizgesetzcommission machte, wurden die gedachten Anträge mit einer an Einstimmigkeit grenzenden Ma jorität angenommen. Hierdurch erledigten sich die An träge des Oberstaatsanwalts v. Lauhn aus Halberstadt und des Appellationsgerichtspräsidenten v.Kunowsky aus Stettin, welche nur den ersten Satz des Jaques'schen Antrags anzunehmcn und jeder Bezugnahme auf die Verhältnisse sich zu enthalten empfahlen; ebenso ein Antrag des Stadtrichters vr. Rubo aus Berlin, der dahin ging, die ausgestellte Frage schlechtweg zu ver neinen. Ragusa, Freitag, 27. August, Abends. (W.T. B.) Der türkische Divisionsgeneral Mchemcd Ali Pascha ist auS Janina, seinem bisherigen Garni- sonorte, hier eingetroffen und begiebt sich nach Serajewo, um das Kommando über die dort be findlichen türkischen Truppen zu übernehmen. (Vgl. die Mittheilungen über den Stand der Dinge in der Herzegowina in der „Tagesgeschichte" unter Wien.) Paris Freitag, 27. August, Abends. (W.T. B.) Die französischen Journale beschäftigen sich fortdauernd mit der durch den Grafen Stolberg veranlaßten Wallfahrt deutscher Katholiken nach LourdeS und sprechen inSgrsammt den Wunsch auS, daß diese Wallfahrt unterbleiben möge. Die „Agence HavaS" will sogar erfahren haben, man habe franzöfischerseitS bezügliche Schritte bei den Ver- anstaltern der Wallfahrt gethan und hoffe, diesel ben würden freiwillig auf eine Ausführung ihres ProiecteS verzichten. Ueber die beabsichtigte Wallfahrt deutscher Katholiken nach Lourdes spricht sich der „Moniteur" dahin aus, daß in Frankreich Niemandem, den Katholiken so wenig, wie Denjenigen, welche freieren religiösen Anschauungen huldigen, eine derartige, mit den nationalen Interessen Frankreichs weder dircct, noch indirect in Beziehung stehende Kundgebung am Herzen liege. Das Betreten des französischen Bodens sei zwar jedem Fremden ge stattet; aber die Regierung habe das Recht und die Pflicht, gegen jede Ansammlung von Menschen und gegen das Entfalten von Fahnen und andern Abzeichen, wodurch die öffentliche Ruhe gestört werden könnte, einzuschreiten. Dieser ihrer Aufgabe werde die Regierung unter allen Umständen nachkommen. Die Nationalversammlung, wie die Regierung und die öffentliche Meinung seien darüber gleichmäßig einig, daß Frankreich in Bezug auf den kirchlichen Kampf in Deutschland die vollstän digste Enthaltung von jeder Parteinahme aufexlegt sei. »Leipzig (Roßplatz) iOschatz und Rochlitz. Die Pferde der 3. Escadron des I. Reiter Regiments werden in Dresden, bieder 1. Escadron des II. Ulanen- Regiments in Rochlitz, die übrigen Pferde der Garni NWniüllichtr (NcU. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. TaaeSgeschichte. (Dresden- Berlin. Posen. Köln. Kiel. Sondcrburg. München. Wien. Buda Pest. Paris. Amsterdam. Bern. London. St. Petersburg. New- York.) Erneununaen, Versetzungen rc. im öffcntl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Stolpen) Vermischtes. Statistik und BolkSwirthschaft. Sächsische Bäder. EingesandteS. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Beilage. Börsenuachrichten. Telegraphische WitterungSberichte. Inserate. Tngesgeschichte. Dresden, 2i. August. Se. Majestät der König sind heute Nachmittag gegen 3 Uhr in Begleitung des Generalfeldmarschalls und Generalinspecteurs der UI. Armeeinspection Prinzen Friedrich Karl von Preußen königliche Hoheit von Leipzig hier eingctrofsen und haben Sich mit Höchstdemselben (per Bahn über Sedlitz) nach Pillnitz begeben. Zur heutigen königlichen Tafel in Pillnitz ist auch der hiesige königl.'preußische Gesandte, Graf Solms- Sonnewalde, mit einer Einladung beehrt worden. DreSden, 28. August. Aus Anlaß der Anwesen heit Ihrer Majestät der Königin-Mutter von Schweden fand gestern bei Ihrer Majestät der Kö nigin Marie ans Allerhöchstderen Wcinbergsvilla Familientafel Statt, an welcher auch Se. königl. Hoheit der Herzog v. Coimbra Theil nahm. * Berlin, 27. Augnst. Ueber den Stand der Dor arbeiten für den nächsten Landtag der Monarchie werden zuverlässige Nachrichten aus dcu einzelnen Mi- sterien nicht wohl vor Ende September gegeben werden können, da erst zu dieser Zeit sämmtlichc unserer Herren Minister wieder hier anwesend sein werden. Auch der Minister des Innern hat eine Badereise angctreten. In seinen, Ministerium sind dem Vernehmen nach viel fache Vorarbeiten angeordnet worden, deren augenblick licher Stand indessen noch nicht mit Sicherheit absehen läßt, was davon in der nächsten Session zur Vorlage gelangen wird. Noch immer unterliegt die Frage der Erwägung, ob das System der Gesetze über die innere Verwaltung zunächst für die älteren östlichen Provinzen ganz durchgcführt werden soll, bevor eine Ausdehnung auf Rheinland und Westfalen und auf die neuen Pro vinzen erfolgt, oder ob man auch in den letztgedachten Provinzen schon jetzt Vorgehen soll. Gut informirte Personen wollen wissen, man werde sich für Ersteres entscheiden, doch scheinen auch hier bisher nurVermuth- ungrn vorzuliegen. Beabsichtigt ist die Vorlage einer Städteordnung, in welcher eine Dccentralisation der Verwaltung angestrebt wird, wie sic hier in Berlin bereits angebahnt war. Zahlreiche an die Regierung genchtete Kundgebungen konnten dieselbe nicht über rin dazu vorhandenes dringendes Bedürfniß in Zweifel lassen. In dem Dotationsgesetz, welches in der letzten Landtagssession zu Stande gekommen, ist es festgesetzt, daß die Staatschaussöen an die Provinzen und bez. an die Stadt Berlin mit dem 1. Januar 1876 über gehen sollen, falls die nöthigcn Organe für die Ueber- nahme vorhanden sind, anderenfalls ist cs anheimgestellt, die letztere bis 1878 zu versagen. Die Stadt Berlin hat sich bereit erklärt, mit dem 1. Januar k. I. das neue Verhältniß eintretcn zu lassen. — Der General major Karl v. Schmidt, beauftragt mit der Führung der 7. Division (Magdeburg), früher Commandeur der 7. Cavalericbrigade, ist am 25. d. nach kurzer Krank heit in Danzig verstorben. Ein hervorragender Cava- lerietaktiker, war ihm, wie mehrfach früher, auch in die sem Jahre der Auftrag geworden, eine Division von 6 Cavaleneregimentern in Konitz zu einem größeren Ma növer zu combiniren, als ihn mitten in diesen Vor bereitungen der Tod hinraffte. — Aus dem Cantonne- mentsquartier Oranienburg wird der „N. Pr. Z." ge-
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