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1. Januar 1900. Industrielle Rundschau. Stahl und Eisen. 61 vertragsmäfsige Tantieme an den Director und Grati- fication an die Beamten 5143,97 «, 4 % Dividende an die Actionäre = 50000 31/2 % Superdividende an die Actionäre = 43 750 Jt, Gewinnvortrag 866,62 JI. Maschinen- und Armaturenfabrik vorm. Klein, Schanzlin & Becker, Frankenthal. In der am 22. November ds. Js. stattgehabten Generalversammlung der Gesellschaft wurde, wie im Vorjahre, eine Dividende von 10 % vertheilt. Der Rest des Reingewinns von 79 352,63 wurde dem Specialreservefonds zugetheilt, und erreichen die Ge- sammtreserven demnach die Höhe von 687 122,85 JI = 38,2 % des Actienkapitals. Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk. Aus dem neuesten Geschäftsbericht theilen wir Folgendes mit: „Das Geschäftsjahr 1898/99 hat insofern einen wesentlichen Erfolg zu verzeichnen, als die Verkaufs- Vereinigungen für Walzdraht und für Drahtstifte anfingen, dem weiteren Rückgänge des Eisendraht geschäfts ein Ziel zu setzen und ihre Wirkung auf Erhöhung der Verkaufspreise zu äufsern. Das Draht- stiftsyndicat, welches erst am 1. October 1898 ins Leben trat, konnte eine gewinnbringende Thätigkeit natur- gemäfs erst allmählich und in dem Mafse entwickeln, als die alten Abschlüsse, von denen auch wir eine erhebliche Menge in den Büchern hatten, zur Er ledigung kamen. Das angestrebte Syndicat für ge zogene Drähte ist noch in der Schwebe; die Haupt hindernisse sind jedoch beseitigt und die Drahtpreise haben inzwischen der allgemein steigenden Tendenz der Drahterzeugnisse folgen müssen. Leider fehlt es seit Jahresfrist an Rohmaterial, und dieser Umstand wirkte wesentlich hemmend auf die weitere Ent wickelung des Geschäfts. — Die Beschaffung der Flufseisenknüppel für die Drahtfabrication geschieht nach wie vor von sämmtlichen Drahtwerken gemein schaftlich ; die gekauften Mengen werden unter die einzelnen Werke nachMafsgabe ihres Bedarfsvertheilt. Diese Art des gemeinschaftlichen Einkaufs hat gerade in Zeiten der Materialknappheit den wesentlichen Vortheil, dafs keins der Drahtwerke zum Nachtheil der übrigen das Material vorwegkauft. Das Kupfer geschäft, welches bislang nur in mäfsigem, durch die Verhältnisse vorgeschriebenem Umfange betrieben wird, hatte, namentlich was Kupferdraht anbelangt, unter dem Wettbewerb neu errichteter Kupferwerke zu leiden. Der diesjährige Gewinn ist daher hinter dem vorjährigen zurückgeblieben. Inzwischen ist durch eine Einigung der Kupferwerke eine gewisse Festigkeit der Preise eingetreten. Der Gesammtumsatz in Eisen und Kupfer betrug 10233 t im Werthe von 2 343 288,83 JI gegen 11 242 t im Werthe von 2 357 966,89 JI. Davon gingen 39,1 % (gegen 45,7 %) ins Ausland. Die Nothlage, in welcher das Eisendrahtgewerbe sich in den letzten beiden Jahren befand, hat sich auch in unserm Geschäft bemerklich gemacht. Sie hat aber glücklicherweise zu dem Zusammenschlufs der Drahtwerke geführt, und wenn auch wegen der Vielseitigkeit der Sonderinteressen dieser Zu- sammenschlufs erst spät und nach langwierigen Ver handlungen stattfinden und seine gedeihlichen Wirkungen im abgelaufenen Jahr kaum äufsern konnte, so sind dagegen die Aussichten für das laufende Jahr um so günstiger, so dafs ein ansehnliches Erträg- nifs erwartet werden darf. Die letzte Generalver sammlung hatte den Gewinnsaldo des Vorjahres in Höhe von 46156,53 auf Antrag des Aufsichtsrathes und des Vorstandes einstweilen zurückgestellt, weil Geschäfte im Auslande einen gröfseren Bestand flüssiger Mittel wünschenswerth machten. Nach Erledigung dieser Geschäfte und in Rück sicht auf den jetzigen Geschäftsgang schlagen wir vor, 20000 JI des obigen Betrages zur Bildung der in den neuen Statuten vorgesehenen Sonder-Rücklage zu verwenden und restliche 26 156,53 JI nebst dem nach Kürzung der Abschreibungen verbleibenden diesjährigen Reingewinn von 24589,17 , zusammen 50 745,70 wie folgt zu verwenden: 5 % von 24 589,17 JI, zum gesetzlichen Reservefonds =1229,46 JI, 5°/0 Gewinnantheil = 1167,98 JI, 4% Dividende = 48000 , der Rest von 348,26 JI soll auf neue Rech nung vorgetragen werden.“ Rheinisch - westfälisches Kohlensyndicat. Nach dem in der Versammlung der Zechenbesitzer in Essen am 16. December 1899 erstatteten Vorstands bericht betrug (der ,Rh.-W. Ztg.“ zufolge) im Monat October 1899 die rechnungsmäfsige Betheiligungsziffer 4 539 898 t, die Förderung 4 149 955 t, die thatsäch- liche Einschränkung also 389 943 t = 8,59 %, gegen 7,54 % im October 1898. Die rechnungsmäfsige Be theiligung im November betrug 4 247 282 t, die För derung 4146 063 t, die thatsächliche Einschränkung 101219 t = 2,38 %, gegen 3,15 % im November 1898. Die Betheiligungsziffer ist im October um arbeitstäglich 11 187 t = 6,85 % gestiegen, desgleichen die Förderung um 8513 t = 5,63 %, im November v. J. stieg die Betheiligung arbeitstäglich um 11088 t = 6,76 %, die Förderung 12 074 t = 7,60 %. Der arbeitstägliche Versand betrug: Oct. 1899 gegen Sept. 1899 gegen Oct. 1898 D.-W. D.-W. D.-W. Kohlen... 11 580 31,8 + 2,67 % 429 + 3,84 % Koks .... 2 361 68 + 2,97 „ 141 + 6,35 „ Briketts... 437 13 + 3,11 , 59 + 15,63 , Die Nachfrage war in der Berichtsperiode an dauernd eine sehr dringende und kaum zu befriedigende. Es gilt dies von sämmtlichen Sorten ; ganz besonders stark begehrt sind, wie ja schon das ganze Jahr hindurch, Kokskohlen. Von der Förderungsvermeh rung abgesehen, ist die Entwicklung der Absatz verhältnisse in der Berichtsperiode dieselbe gewesen wie in der gleichen Zeit des Vorjahres. Im October herrschte, wie auch im Vorjahre, empfindlicher Wagen mangel, welcher das Förderergebnifs sehr nachtheilig beeinflufste und allseitig grofse Verlegenheit hervor rief. Um so freudiger wurde es deshalb begrüfst, dafs die Förderung sich im November, wie das ja auch im November 1898 der Fall war, sehr gut ent wickelte und infolgedessen wenigstens die dringendste Verlegenheit beseitigt werden konnte. In beiden Be richtsmonaten war der Wasserstand des Rheines ein sehr ungünstiger und die Schiffsfrachten wie auch Schlepplöhne deshalb jaufserordentlich hohe. Die Verschiffungen wurden soweit wie möglich ein geschränkt und nur das Nothwendigste noch ver laden. Gegenwärtig ist wegen des Frostes die Schiff fahrt auf dem Rhein ganz eingestellt. Die strenge winterliche Kälte hat in den Wasch- und Separations betrieben mancherlei Störungen hervorgerufen; was indefs am unangenehmsten empfunden wird, sind die durch sie veranlafsten Verkehrshemmungen und der im Gefolge derselben neuerdings aufgetretene, stellen weise sehr empfindliche Wagenmangel. Die Ver sammlung beschlofs, für I. Quartal 1900 keine Förder einschränkung anzuordnen, die Abgabe bezw. Ent schädigung für Mehr- bezw. Minderabsatz, wie für das laufende Jahr, auf 50 JI f. d. Tonne, die Strafe für selbstverschuldete Nichterfüllung übernommener Liefer verbindlichkeit ebenfalls wie im vergangenen Jahre, auf 2 JI f. d. Tonne festzusetzen. Der Vorsitzende