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1. Januar 1900. Industrielle Rundschau. Stahl und Eisen. 59 Wachsthum der Production hervorgeht, befriedigend fortentwickelt. Am Ende des vorigen Geschäftsjahres | befänden sich 65 elektrische Bahnen unseres Systems in Betrieb bezw. Bau. Sie umfassen eine Geleislänge von rund 1300 km und einen Park von rund 2300 Motor wagen. Zahlreiche Anlagen und Ausrüstungen zur Betriebsverstärkung bestehender Bahnen haben wir in Auftrag. Die bei den Strafsenbahnen stets wachsenden Verkehrsanforderungen bedingen nicht nur Betriebsverstärkungen der vorhandenen Linien, sondern ermuthigen die Gesellschaften zum Bau und Betrieb neuer Strecken, deren Verkehr bei Anwendung einer animalischen oder Dampf-Kraft eine Bahnanlage wirthschaftlich nicht ermöglicht haben würde. Ab gesehen von den grofsen Bauten für die Berliner lektricitätswerke wurden 19 Elektricitätswerke bezw. Erweiterungen mit insgesammt ca. 4-0000 P. S. fertig gestellt und dem Betriebe übergeben, während 34 Werke bezw Erweiterungen mit ca. 80000 P. S. Leistung sich im Bau befinden. Die Kraftübertragungs werke Rheinfelden sind im abgelaufenen Jahr fertig gestellt. Erweiterungen der Leitungsnetze dieser Anlage haben sich bereits als nothwendig erwiesen. Auch bei den Anlagen in Buenos Aires und Barcelona ist dies der Fall. Für einen grofsen Theil der bereits bestehenden Werke sind bedeutende Ausbauten er forderlich. Solche sind bereits in Arbeit für Strafs- burg um 6000 P.S., Magdeburg 2300 P. S., Rheinau 2000 P.S. etc. In Baku, Heidelberg, Göttingen, Neusalz a. O., Neuburg a. Donau, Elsterwerda errichten wir neue Centralen, während für die Städte Weida, Plauen, Zehlendorf, Trebbin, Pieschen und Eisenach Vergröfserungen der bestehenden Werke in Auftrag gegeben sind. — Belangreiche Aufträge liegen unserer Abtheilung für Herstellung von Carbidfabriken trotz ihres kurzen Bestehens vor. Aufser der seit längerer Zeit im Betriebe befindlichen Carbidfabrik in Rhein felden arbeitet die Fabrik in Sarpsborg (Norwegen) nach unserem Verfahren in zufriedenstellender Weise. Gröfsere Anlagen in Bozel (Frankreich), in Imatra (Finland), und Matrei (Tirol) werden binnen Kurzem mit der regelmäfsigen Fabrication beginnen. Im ganzen erfordern vorstehende Betriebe ca. 20000 P. S. Nach Abzug der Handlungsunkosten, Steuern und Ab schreibungen, letztere belaufen sich auf 630571,54 verbleibt ein Reingewinn von 9999251,53 K, den wir, wie folgt, zuvertheilen vorschlagen: 15% Dividende auf 47 000000 ( = 7050000 JI, Rückstellungs-Conto 1000000 , Tantieme des Aufsichtsrathes 352500 Vertragsmäfsige Tantieme an den Vorstand 705000 H, Gratificationen an Beamte und Dotirung des Pensions- fonds 352500 JI, Wohlfahrtseinrichtungen 352500 -, Vortrag pro 1899/1900 18675153 J/.* Di n gl ersehe Maschinenfabrik, Actiengesellschaft, Zweibrücken. Der Bruttogewinn aus dem Geschäftsjahr 1898/99 beträgt 521 380,93 Jt., nach Abschreibung von 114803,01 • bleibt ein Reingewinn von 406,577,92 JI. Von demselben werden dem gesetzlichen Reservefonds 5% zugeführt mit 20328,90 JI, bleiben 386249,02 JI, sodann die Vertrags- und stajutenmäfsigen Tantiemen mit 57 489,22 • in Abzug gebracht, bleiben 328 759,80 Jt, hierzu Gewinnvortrag aus 1897'98 43 028,81 JI, zu sammen 371 788,61 JI, deren Vertheilung wie folgt beantragt wird: 10% Dividende von 2800000 = 280000.4. Von den verbleibenden 91 788,61 JI, sind an Gratificationen 8500 /, an Beamtenpensionskasse 5000 JI,, zur Disposition der Direction an Arbeiter- Unterstützungskasse 5000 Jt, an Verschönerungsverein Zweibrücken 100 Jt, zusammen 18 600 M zu über weisen, der Rest mit 73 188,61 JL auf neue Rechnung. Eisengiefserei und Dampfkesselfabrik H.Paucksch, Actiengesellschaft, zu Landsberg a. W. Das Geschäftsjahr 1898/99 der Gesellschaft zeigt be züglich des erzielten Arbeitsquantums nahezu dasselbe Bild, wiedas vorhergegangene. Eine Verschiebung ist innerhalb desselben in der Richtung zu verzeichnen, als die Brennereiarbeiten infolge der fünfjährigen Con- tingentirung sich vermindert haben, dagegen das im Dampfmaschinenbau geleistete Arbeitsquantum sich vergröfsert hat. Der Bruttogewinn beträgt 374885,64%. Hiervon gehen ab: Für Abschreibungen 120913,53 Jt-, zum gesetzlichen Reservefonds 13044,98://, zustatuten- mäfsigen Tantiemen für den Aufsichtsrath 12310 Jt, zu Statuten- und vertragsmälsigen Tantiemen für Directoren und Beamte 23424 Jt, zum Specialreservefonds 3487,90 Jt, zum Delcredereconto 30000 Jt,, zu 41/2 % Dividende an Vorzugsactien 45000 Jt, zu 6% Dividende an Stammactien 120000 ,H, zum Vortrag auf neue Rechnung 6705,23 Jt,. Eisenhüttenwerk Thale, Act.-Ges., Thäle am Harz. Der neueste Bericht hat in der Hauptsache folgen den Wortlaut: „Die günstige allgemeine Lage der deutschen Volks- wirthschaft ist auch in den geschäftlichen Ergebnissen unseres Unternehmens während des Berichtsjahres 1898,99 zum Ausdruck gelangt. Infolge der starken Nachfrage nach unseren Fabricaten, welche haupt sächlich aus dem Inlande herrührte, waren wir in allen Betriebsabtheilungen während des ganzen Berichts jahres vollauf beschäftigt, und würden dementsprechend die finanziellen Erträgnisse noch günstiger ausgefallen sein, wenn die Verkaufspreise mit den bedeutenden Preissteigerungen der Rohmaterialien in Einklang zu bringen gewesen wären. Den günstigen Absatzverhält nissen entsprechend hat die Erzeugung in allen Fabricaten zugenommen, und sind die Gesammt- einnahmen für unsere Fabricate gegen das Vorjahr von 7 319 022,28 Jt auf 8 995 032,03 Jt gestiegen. Dementsprechend erhöhte sich der Ueberschufs der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben (ein- schliefslich des Vortrages von 5240,51 ,Jl aus vor jähriger) Rechnung von 1009 710,18-auf 245547,19, also um 235837,01 Jt und nach Abzug der General kosten, contractlichen Tantiemen, Zinsen, Abschrei bungen und sonstigen aus dem Gewinn- und Verlust- Conto ersichtlichen Abgängen und Verwendungen ist der Reingewinn von 436 248,95 Jt auf 517 066 Jt gestiegen. Zu dem besseren finanziellen Ergebnifs haben alle Betriebsabtheilungen mitgewirkt. Die herrschende günstige Conjunctur für Stabeisen hat die Ausführung des Beschlusses erschwert, diesen Betrieb am Schlüsse des Berichtsjahres gänzlich ein zustellen und mit dem Abbruch dieser Anlage zu beginnen, um den von langer Hand vorbereiteten Plan der Errichtung einer Martinanlage und eines Platinen walzwerks in Angriff zu nehmen. Die Neuanlagen bezwecken die Herstellung des Halbfabricats für die Weiterverarbeitung in der durch die Eigenart unseres Betriebes bedingten hochklassigen Qualität; gleich zeitig wird dadurch erreicht, dafs die verschiedenen Betriebsabtheilungen sich ergänzen und dadurch in betriebstechnischer Beziehung Vortheile ermöglicht werden, welche die Wettbewerbsfähigkeit und Ren tabilität des Unternehmens zu heben geeignet sind. Den Ausfall, welchen wir durch Einstellung der Stab eisen fabrication in den Einnahmen erleiden, hoffen wir durch Mehrabsatz in unseren emaillirten Fabricaten wieder auszugleichen.“ Die Vertheilung des Reingewinns soll wie folgt vorgenommen werden: Tantieme an den Aufsichts rath 25853,30 Jt, Beitrag zum besonderen Reserve fonds 25000 Jt, Zuweisung zum Arbeiter-Dispositions-