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Bücherschau. Des Ingenieurs Taschenbuch. Herausgegeben vom akademischen Verein „Hütte“. Siebzehnte, neu bearbeitete Auflage. Mit über 1200 in den Satz eingedruckten Abbildungen und zwei Tafeln. Berlin 1899, Verlag von Wilh. Ernst & Sohn. Die uns in der siebzehnten Auflage vorliegende Neu bearbeitung des bewährten Taschenbuchs hat wiederum nach Inhalt und Ausstattung rühmliche Vervoll kommnungen erfahren. Dank der kräftigen Mitwirkung hervorragender Vertreter der Wissenschaft, Industrie und Technik sind viele Capitel einer den rastlos fort schreitenden Ingenieurwissenschaften entsprechenden Erweiterung, Berichtigung bezw. Umarbeitung unter zogen worden. So erscheinen die Capitel: Festig keitslehre, Maschinentheile, Schmiedepressen, Auf züge, Fördermaschinen, Steuerungen, Dampfkessel anlagen , Turbinen und andere in neu bearbeiteter Form; dazugekommen sind aufserdem neue Walz profiltafeln, Bestimmungen über' Portlandcement, Nor malprofile für Bauhölzer, Vorschriften für den Schiff bau u. s. w. Manche Abschnitte, zum Beispiel Eisen bahnwesen und Elektrotechnik sind vollständig neu bearbeitet. Das Capitel über Eisenhüttenkunde hat gleichfalls eine Durchsicht und Ergänzung erfahren, so dafs sich „Des Ingenieurs Taschenbuch“ zu seinen treuen Anhängern wiederum recht viele neue er obern dürfte. werthen Buches. Dr. W. Beumer. Dr. A. Achilles, Reichsgerichtsrath a. D., Bürgerl. Gesetzbuch nebst Einführungsgesetz mit Einleitung, Anmerkungen und Sachregistern. 2. verm. Aufl. Berlin 1899, J. Guttentag, G.m.b.H. Den Leser in das Studium des neuen Rechtes ein- zuführen, ihm den Zusammenhang der Rechtssätze an zudeuten, die Tragweite des einen und des anderen Satzes darzulegen und auf diese Weise einen Weg weiser durch die oft recht verschlungenen Pfade des Gesetzbuchs an die Hand zu geben, diesen Zweck er füllte schon die erste Auflage der vortrefflichen Achillesschen Ausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Nachdem die im Art. I des B. G. B. vorbehaltenen Ge setze sämmtlich zustande gekommen und im Juni 1898 verkündet worden waren, wurde eine zweite Auflage veranstaltet, für welche zugleich die durch das B. G. B. hervorgerufene Literatur berücksichtigt und verwerthet werden konnte. Dieselbe hat der Herausgeber in Ver bindung mit Dr. F. Andr, M. Greiff, F. Ritgen und Dr. K. Unzner veranstaltet und sie bietet einen vortrefflichen Führer auf diesem Gebiete, das mit der Jahrhundertwende nunmehr für das gesammte deutsche Volk von so umfassender Bedeutung geworden ist. Sehr werthvoll, weil in vortrefflicher Weise orientirend, ist auch die Einleitung des Werkes, welche die Ent stehungsgeschichte des B. G. B. enthält. Ein genaues Sachregister erleichtert den Gebrauch des empfehlens- Industrielle Rundschau. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin. Aus dem umfangreichen Bericht 1898/99 geben wir nachstehende Einzelheiten : „Die Fortdauer der wirthschaftlichen Culminations- periode hat die Erwartungen, mit denen wir in das sechzehnte Geschäftsjahr getreten waren, im vollem Umfänge verwirklicht. Die Verwaltung ist in der Lage, ohne Einschränkung der seit Jahren üblichen Rückstellungen dieVertheilungeiner Dividende von 15% für das Geschäftsjahr 1898,99, in welchem 47 Milionen gegen durchschnittlich 30 Millionen des Vorjahres an dem Gewinn theilnehmen, der Generalversammlung vorzuschlagen. Von der Maschinenfabrik ist die in befriedigender Entwicklung befindliche Klein-Motoren fabrik abgezweigt worden; erstere arbeitete zur Be wältigung der vorliegenden Aufträge meist mit doppelten Schichten und Ueberstunden und stellte hierbei 11438 Maschinen mit 197 689 P. S. Leistung gegen 8328 Maschinen mit 152900 P. S. Leistung her, darunter Dynamos von 4000 P. S., Elektromotoren von mehr als 1000 P. S. Die Einfachheit in der Construction der Drehstrommaschinen, ihr hoher Wirkungsgrad und andere Vorzüge gewinnen dem System täglich neue Anhänger auf fast allen Gebieten der Grofsindustrie, namentlich auch im Bergbau und Hütlenwesen, während der Gleichstrom sich mehr auf die Verwendung in dicht bebauten Städten zur Beleuchtung und für den Strafsenbahnbetrieb zu be schränken scheint. Eisenconstructions-Werkstätten, Metallgiefserei und Schmiede waren vollauf beschäftigt und deshalb unter günstigen Bedingungen thätig. Die Apparatefahrik nahm die verfügbaren Ein richtungen in vollem Mafse zur Herstellung des er heblich gestiegenen Absatzes an Bogenlampen, Mefs- instrumenten, Elektricitätszählern und Ausrüstungs gegenständen, die wir durch ein neues System von Hochspannungsinstrumenten ergänzt haben, in An spruch. Das Kabelwerk stand im Berichtsjahre unter dem Einflufs der ungewöhnlichen Verhältnisse des Kupfermarktes. Es. übertraf der Umsatz den des Vorjahres um mehr als das Doppelte, während die Zahl der Angestellten sich nur um ca. 25 % vermehrte. Die Vergröfserung und Ausbildung der allen Fabri- cationszweige, sowie die Aufnahme neuer, der Schwach- Stromtechnik angehörigen Fabricationsgegenstände veranlafste uns zu abermaliger Erweiterung einzelner Betriebe. Es wurde die Herstellung von Phosphor- und Siliciumdrähten zu Telegraphenleitungen und von unterirdischen Telephonkabeln mit Erfolg auf genommen. Aufserdem ist es uns gelungen, Kabel für sehr hohe Spannungen zu construiren, die trotz des dringenden Bedürfnisses bisher nicht zur Ver fügung standen. Die Glühlampenfabrik hat wiederum ihre Production um eine Million Lampen erhöht und sieht sich einer noch steigenden Nachfrage gegenüber. Die technische und wirtschaftliche Bedeutung der Nernstlampe werden wir zu erproben Gelegenheit haben, sobald die im Bau begriffenen Werkstätten uns in den Stand setzen, die der regen Nachfrage entsprechenden Mengen herzustellen. Das Installations- und Verkaufsgeschäft hat sich, wie schon aus dem