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noch weitere Projecte zu Hochofen-Neubauten vorhan den. Nur eine geringe Zahl der Hochöfen wird jedoch vor dem 1. Juli d. J. in Betrieb kommen. Wohl aber wird damit zu rechnen sein, dafs die vorhandenen Oefen fast überall durch weitere Ausrüstung der vor handenen Mittel in ihren Leistungen erhöht werden. Die vorgesehenen Neubauten werden Roheisen nur für Stahlbereitung, nicht auch für die Eisen- giefsereien erblasen. (Nach „Iron Age“.) Weifsblechfabrication in South Wales und den Vereinigten Staaten. In der „Iron and Coal Trades Review“ * werden die heutigen Selbstkosten von je einer Tonne Weifs- blech in Süd-Wales und in den Vereinigten Staaten wie folgt verglichen: Süd-Wales Ver. Staaten Platinen 132,50 JI 232,— • Löhne 50,- „ 195,- . Zinn 72,- „ 65,- „ Verzinsung .... 10,- , 16,- . Abschreibung . . 20,- „ 22,65 „ Verschiedenes . . . 5,- , 10,- „ 289,50 M 540,65 JI, Es ist natürlich, dafs diese Lage als sehr aus sichtsreich für die Weifsblechfabriken in Süd-Wales angesehen wird. Die hohen Preise für die Platinen wurden zwar nur als vorübergehend angesehen , als bleibend aber betrachtet man 1. die Zinsen, welche auf die hohen Kapitalien des Weifsblech - Trusts zu entrichten sind (50 Mill. S, von welchen 46 Mill, zum Theil als Vorzugsactien [18 Mill.] und zum Theil als gewöhnliche Actien [28 Mill.] ausgegeben sind), 2. die höheren Löhne, 3. die höheren Kosten für Versand, infolge der grofsen räumlichen Trennung der Werke. Die Erzeugung soll sich zur Zeit etwa wie folgt verlheilen : Grofsbritanniens Jahres-Durchschnitts Tons ausfuhr von 1893 bis 1898 302 000 Absatz in Grofsbritannien 130 000 Erzeugung der Ver. Staaten 327 000 „ in Deutschland 10 000 „ „ Frankreich 6 000 „ „ Spanien und Oesterreich 3 500 „ „ anderen Ländern.... 1500 780 000 Der Verbrauch der Ver. Staaten soll sich im Jahre 1898 wie folgt gestellt haben: Tons Eigene Erzeugung . . . 327 000 Einfuhr ..... ■ ■ 67 000 394 000 Nicht im Trust sind nur 27 Strafsen in 6 ver schiedenen Anlagen mit einem Kapital von 21/2 Mill. 8. Der wirkliche Werth der Einrichtungen u. s. w. der Werke des Trusts soll 18 Mill. $, d. h. den Werth der Vorzugsactien, nicht überschreiten, jedenfalls bleibt der überschüssige Werth an gewöhnlichen Actien im doppelten Betrage stets ein Mühlstein am Halse der amerikanischen Werke. Die Walliser Werke haben sich neuerdings in weitgehendster Weise mit eigenen Martinöfen aus gerüstet, wie folgende Liste der vorhandenen bezw. im Bau begriffenen Oefen beweist: * Vom 10. November 1899. Ofenzahl R. Thomas & Co., Llanelly 4 Grovesend Company, Gorseinon .... 4 Leach, Flower & Co., Neath 3 W. Gilbertson & Co., Pontardawe ... 5 Briton Ferry Steel Company 6 Llanelly Steel Company 3 Express Steel Company 4 Cwmfelin Steel Company 2 Anthracite Steel Company Trimsaraw . 2 Duffryn Works, Morriston 2 Forest Works 5 Albion Steel Company, Briton Ferry . . 2 Wright Butler & Co., Landore .... 5 „ „ „ „ Gowerton .... 5 Bryngwyn Steel Company . . . . ■ ■ 2 Insgesammt . . 54 Verwendung von Nickelstahl im Locomotivbau. Für die verschiedenartigsten Zwecke des Ma schinenbaues, zur Herstellung von Röhren, Nieten und Schrauben, im Geschützbau, zu Panzerplatten u. s. w. fand der Nickelstahl dank seinen ausgezeichneten Festigkeitseigenschaften bereits seit längerer Zeit Ver wendung und schon im Jahre 1896 schritt man in Amerika zu Versuchen mit Nickelstahl im Locomotiv bau.* Anfangs stellte man daraus Kolbenstangen, Zapfen und Achsen, später Bleche für die Feuer buchse, Stehbolzen und Zugstangen her. Jedenfalls wurde Nickelstahl bisher nur versuchsweise im Loco motivbau verwendet. Der Verkaufspreis des Nickels betrug im Jahre 1875 für 1 kg 70 bis 75 Fres., bis die Eröffnung be deutender Nickelerzgruben Canadas den Preis auf 3,50 bis 4,50 Fres. f. d. kg. herabminderte, wodurch erst die Nickelfabrication ins Leben gerufen wurde. Obgleich man mit „Nickelstahl“ häufig Legirungen mit verschiedenem Nickelgehalt bezeichnete, so ver steht man heutzutage gewöhnlich darunter ein Metall mit 2 bis 5 % Nickelgehalt. Dasselbe besitzt eine bedeutende Gleichartigkeit; das Nickel ist gleichmäfsig im Block vertheilt und ist unfähig, sich durch Saige rung abzuscheiden, obschon gewisse frühere Versuche darauf hinzuweisen schienen, dafs im Stahl mit mehr als 2,5 % Nickel im Innern des Blockes das Bestreben zur Bildung langer, nadelförmiger Krystalle vor herrschte, welche weder durch Schmieden oder Schweifsen noch durch Walzen sich entfernen liefsen. Der Nickelzusatz zum Stahl vermehrt die Zähig keit, Festigkeit und die Widerstandsfähigkeit gegen Corrosion. Nickelstahl besitzt dieselbe Dehnung wie gewöhnlicher Stahl mit einer 30 % gröfseren Zug festigkeit und einer um wenigstens 75 % höheren Elasticilätsgrenze. Diese Eigenschaften liefsen Nickel stahl als ein im hohen Grade geeignetes Material für den Dampfkesselbau und für Maschinentheile, bei denen man an Gewicht sparen will, erscheinen. Gegenstand Zugfestigkeit Dehnung (Niedrigstmafs) Elasticitäts- grenze nie drigste kg höchste kg Zapfen .... Kolbenstangen 35,3 35,3 38,0 38,0 25 % auf 50 mm 25% „ 50 „ 1/2 der Triebachsen . 33,5 36,2 30% „ 50 „ Stehbolzen . . 27,0 30,8 25% „ 50 „ Bruch- Feuerkisten bleche . . . Zugstangen. . 27,0 26,2 30,8 29,9 20% „ 200 „ 20% „ 200 „ festigkeit * Vergl. „Mechanical World“ vom 11. August 1899 und „Revue gnrale des chemins de fer“ vom October 1899.