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1. Februar 1900. 126 Stahl und Eisen. Der Etat der Königlich Preussischen Eisenbahn-Verwaltung. nach dem wirklichen Verbrauch des Jahres 1898/99 unter Berücksichtigung der eingetretenen und zu erwartenden Veränderungen und nach den zur Zeit geltenden Preisen veranschlagt worden. Diese Materialien werden zum überwiegenden Theile für den Zugdienst verbraucht, nebenbei noch zur Heizung, Beleuchtung, Reinigung von Diensträumen u. s. w. Soweit die Materialien für den Zugdienst Verwendung finden, ist die Ausgabe von der Anzahl der für diesen veranschlagten Locomotiv- kilometer und Wagenachskilometer abhängig. Diese sind festgesetzt auf Grund der wirklichen Leistungen im Etatsjahre 1898/99 unter Berücksichtigung der Leistungen auf den hinzutretenden neuen Strecken, sowie eines Zuschlags für die zu erwartende Ver kehrssteigerung auf 430 500 000 Locomotivkilo- meter und 12 977 400 000 Wagenachskilometer, wobei zur Berechnung gezogen sind: a) bezüglich der Locomotivkilometer: die Lei stungen der Locomotiven vor Zügen (Nutz kilometer) zusätzlich der Leerfahrtkilometer und der Nebenleistungen im Rangir- und Reservedienst. Betreffs des letzteren ist, ent sprechend dem Materialverbrauche, jede Stunde Rangirdienst zu 5 und jede Stunde Zugreserve dienst zu 2 Locomotivkilometer gerechnet: b) bezüglich der Wagenachskilometer: die Lei stungen der eigenen und fremden Wagen sowie der Eisenbahnpostwagen auf eigenen Bahnstrecken. Von der im ganzen veranschlagten Aus gabe entfallen auf 1000 Locomotivkilometer 167 •6 17 3, auf 1000 Wagenachskilometer 5655 8, während diese Ausgaben im Etats jahre 1898/99 rund 160 6 41 8 und 5 •46 32 8 betragen haben. Die angenommenen Beträge übersteigen die wirkliche Ausgabe für 1898/99 um rund 6 773 000 •N und 1 159000 .0. Diese Mehrausgaben sind im wesentlichen auf die durch die Verkehrssteigerung bedingten vermehrten kilometrischen Leistungen der Betriebsmittel zu rückzuführen. Im übrigen entfallen sie auf die Steigerung der Einheitspreise für die Feuerungs materialien und die ausgedehntere Anwendung eines besseren Beleuchtungsmaterials für die Personenwagen. Zur Locomotivfeuerung sind nach Verhältnifs des wirklichen Verbrauchs im Jahre 1898/99 5 416 120 t Steinkohlen, Steinkohlenbriketts und Koks zum durchschnittlichen Preise von 9 •6 52 8, im ganzen rund 51 557 000 JI' veranschlagt, mithin für 1000 Locomotivkilometer 12,581 t zum Werthe von 119 •6 76 8. Bei den sonstigen Betriebsmaterialien ist die Veranschlagung nach dem wirklichen Verbrauch des Etatsjahres 1898/99 unter Berücksichtigung der Verkehrssteigerung und der Streckenvermehrung um rund 112 000 e%6 höher erfolgt, als die wirk liche Ausgabe für 1898/99 ergiebt. Für Unterhaltung, Erneuerung und Ergänzung der baulichen Anlagen. Für die Unterhaltung der baulichen Anlagen sind 62 612 Arbeiter im Jahresdurchschnitt mit einem Gesammtlohnaufwand von 41 637 000 6 ver anschlagt. Im Jahre 1898/99 betrug die wirk liche Ausgabe an Löhnen, einschliefslich der an Unternehmer gezahlten, verrechneten Lohnbeträge, bei einer Beschäftigung von 58 580 Arbeitern rund 37 574 000 6, für das Etatsjahr 1900 sind sonach 4032 Arbeiter und 4 063 000 •N Lohn mehr vorge sehen. Für die unter der Voraussetzung normaler Witterungsverhältnisse erfolgte Veranschlagung war dieErweiterung des Bahnnetzes sowie die Vermehrung der Unterhaltungsgegenstände auf den älteren Betriebsstrecken, ferner die stärkere Inanspruch nahme des Oberbaues infolge der Steigerung der Betriebsleistung, der gröfsere Umfang der Geleis erneuerung und der Verbesserung des Oberbaues älterer Formen zu berücksichtigen. Insgesammt war hierfür eine Mehrausgabe von 1 100 000 46 in Ansatz zu bringen. Sodann war die Erhöhung der Lohnsätze in Betracht zu ziehen, die sich aus der weiteren Durchführung der stattgehabten Neu regelung der Löhne und den, namentlich in in dustriereichen Gegenden unvermeidlichen Lohn- Steigerungen ergiebt und im ganzen einen Betrag von 1 382 000 6 erfordert. Die Kosten der Schneeräumung sind nach Durchschnittssätzen ver anschlagt und demgemäfs umrund 158100046 höher als die wirkliche Ausgabe in 1898/99 zum Ansatz gekommen. Die für die gewöhnliche Unterhaltung der baulichen Anlagen überhaupt in Betracht kommende Arbeiterkopfzahl für 1 km durchschnittliche Länge der unterhaltenen Bahn strecken ist von 1,97 im Jahre 1898/99 auf 2,03 im Etatsjahre 1900 gestiegen. Die günstige Kopf zahl für 1898/99 ist auf den aufsergewöhnlich geringen Bedarf für das Schneeräumen während des letzten Winters zurückzuführen. Von den veranschlagten Materialien sind zur Abgabe an die Reichspostverwaltung sowie an fremde Eisenbahnverwaltungen und Privatpersonen Mate rialien im Gesammtkostenbetrage von 1 077 000 16 vorgesehen. Davon entfallen Schienen Kleineisenzeug Weichen. . . Schwellen . . Baumaterialien auf 177 300 . 104 200 „ 398 600 , 339 100 „ 57 800 „ Die nach Abzug der vorstehend mit ihren Beschaffungskosten angegebenen Mengen verbleiben den Materialien sind für die Erneuerung des Ober baues bestimmt. Der Bedarf hierfür ist durch örtliche Aufnahme festgestellt, wobei insbesondere die Länge der zum Zwecke der Erneuerung mit neuem Material umzubauenden Geleisezu 1800,64 km ermittelt ist. Von dieser Gesammtlänge sollen 1101,94 kmmit hölzernen Querschwellen, 697,84km mit eisernen Querscbwellen und 0,86 km nach