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14- Stahl und Eisen. Ersparnisse in der Bewegung der Rohstoffe für die Eisendarstellung. 1. Januar 1900. Derselben Quelle entstammen die folgenden Einzelangaben: Einzelne Bahnen: Durchschnittseinnahme aus dem Güterverkehr. Fiscaljahr 1899 1898 1897 Cents f.d. ton-Mile Pfg. f.d. tkm Cents f. d.ton-Mile Pfg- f. d. tkm Cents f. d.ton-Mile Pfg. f.d. tkm Chic., Mil. und St. P 0,937 2,698 0.972 2,799 1,008 2,903 Louisville und Nashville . . . 0,729 2,100 0,750 2,160 0,805 2,318 Northern Pacific 1,047 3,015 1,065 3,067 1,140 3,283 Atch., Top. und Santa Fe . 1,019 2,935 1,029 2,963 1,070 3,082 Chic. Bur. und Quincy .... 0,861 2,480 0,919 2,647 — — Illinois Central 0,688 1,981 0,695 2,002 0,671 1,932 C., C., C. und St. Louis . . . 0,541 1,558 0,545 1,570 0,614 1,768 Wabash 0,558 1,607 0,624 1,797 0,661 1,904 Boston und Maine 1,430 4,118 1,482 4,268 1,450 4,176 Nash. Chat, und St. L 0,870 2,506 0,980 2,822 0,960 2,765 Southern 0,897 2,583 0,922 2,655 0,936 2,696 New York Central 0,590 1,699 0,610 1,757 0,680 1,958 Erie 0,517 1,489 0,558 1,607 0,596 1,716 Von besonderem Interesse ist, dafs durch das enorme Anschwellen des Güterverkehrs, welches der Aufschwung nach dem spanisch-amerikanischen Kriege mit sich brachte, in der weichenden Tendenz des Einheits-Einnahmesatzes nicht nur kein Halt eingetreten ist, sondern dafs derselbe im Gegentheil noch weiter erheblich gesunken ist. Demnächst scheinen freilich, wie aus ver schiedenen Ankündigungen erhellt, Con,junctur-Aufschläge für viele Relationen bevorzustehen, die zumeist am 1. Januar in Kraft treten sollen. Ueber die amerikanischen Wasserfrachten habe ich allgemeine Angaben nicht zur Hand. Wie weit die Verbilligung auch hier gediehen ist, zeigen uns die Schiffsfrachten auf den grofsen Seen. Der von seinen Dampfern im Jahre 1898 bewältigte Frachtverkehr betrug nicht weniger als 17 891 597 030 ton-Miles, darunter 13 665 432 tons Erz von Michigan, Minnesota und Wisconsin. Im laufenden Jahre hatte die bis zum 1. November verschiffte Erzmenge bereits 151/2 Mil lionen tons erreicht. Als im Jahre 1856 die Verschiffung von den nördlichen Häfen der Lake Superior nach den Erie-Häfen begann, war die Fracht 3 während sie im vorigen Jahre nur 57 Cents war, sogar bis 45 Cents (Engineering and Mining Journal vom 4.Nov. 1899), d. h. etwa 1/20 f. d. tkm. Spannendes Interesse bieten die Kämpfe, die sich um die Mitte des Monats October dort um die Schiffe abspielten, wahre Kämpfe zwischen Riesen. Infolge des gewaltigen Aufschwungs der amerikanischen Eisenindustrie rechnet man auf den Seen für die nächste Saison auf einen Transport von nicht weniger als 18 bis 20 Mill, tons Erz, so dafs der Schiffsraum natürlich sehr knapp sein wird. Der durch die Bildung des Petroleum-Monopols bekannte John D. Rockefeller hatte durch Aufkäufe von Schiffen seine Flotte auf 67 Stahlfährzeuge gebracht und sich damit ein gewisses Monopol geschaffen. Die Carnegie Steel Co. hat zunächst nur für einen Theil ihrer Erze Schiffsraum oder alten Transportabschlufs, sie hat bei der American Ship Building Co. 5 Dampfer von 475 Fufs Länge mit 4 fachen Verbundmaschinen von je 7200 tons Gehalt bestellt, und nebenbei bemerkt, deren Auftragsbestand dadurch auf 21 Schiffe im Werthe von 5 280 000 $ erhöht, mufs aber nach den neuesten Zeitungsberichten für die nächste Saison für ihr übriges Erz 1,25 $ f. d. Tonne zahlen. Auch der heutige, durch die Herrschaft des Aufschwungs datirte Preis ist, auf die Einheit berechnet, immer noch ein mäfsiger; es unterliegt wohl keinem Zweifel, dafs die jetzige gewaltige Vermehrung schliefslich in einem übermäfsigen An gebot endigen wird, das noch niedrigere Preise bringt, als sie das vergangene Jahr zeigte. Das bereits erwähnte Bestreben der Amerikaner, den Besitz von Eisensteinlagern und Kohlen gruben, die Transportmittel und die Fabrication in einer Hand zu vereinigen, hat im letzten Jahr riesengrofse Fortschritte gemacht; es lehrt dies allein die Thatsache, dafs vier Unternehmen, die Carnegie Steel Co., die Federal Steel Co., die National Steel Co. und die American Steel & Wire Co. zusammen 78/4 bis 8 Millionen tons Stahl im Jahr 1900 darzustellen gedenken und sich dafür hinsichtlich ihres Rohstoffbezugs fast ganz und für den Transport zum grofsen Theil unabhängig gemacht haben. Ob derartige Erscheinungen vom national-wirthschaftlichen Standpunkte erfreulich sind oder nicht, mag man darüber denken wie man will, jedenfalls haben wir, wie dies die ver gangenen Jahre lehrten, mit den Vorgängen zu rechnen, und es ist unsere ernste Aufgabe, für die Zukunft vorzubauen. Ebenso wie unsere Werke mit gröfsten Opfern besorgt sind, dafs ihre Ein richtungen auf der Höhe der Zeit sind, ist auch mit allen Kräften anzustreben, dafs der Factor der Fracht, dessen Bedeutung ich oben darzulegen versucht habe, gemindert wird. Zu dem Zweck ist überall, wo es sich um Bewegung der Massen handelt, der Hebel ein zusetzen, es handelt sich nicht nur um Eisenbahnen, sondern ebenso um Wasserwege. Was das Verhältnifs des Baues von Kanälen zu demjenigen von Eisenbahnen betrifft, so lehrt die moderne Entwicklung, dafs wir das Eine thun und das Andere nicht lassen sollen. Die