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8 Stahl und Eisen. Ersparnisse in der Betvegum) der Rohstoff» für die Eisendarstellung. 1. Januar 1900. und Lagerung seiner Erzeugnisse wird, sobald er auf die ganze Förderung Anwendung findet. Die Erzeugung des Zollvereins im Jahre 1898* ** war an Steinkohlen 99 279 992 Braunkohlen 31 648 498 Eisenerz 15 893 246 146 821 736 Dazu tritt noch die Einfuhr an Steinkohlen 5 820 332 Koks . 332 578 Braunkohlen 8 450107 Eisenerz 3 516 577 18119 594 164 941 330« Werden bei der Handhabung dieser nutzbaren Rohstoffmengen, zu welchen die unfreiwillig mitgeförderten Berge noch hinzutreten, bei je 1000 kg je 10 8. gespart, so bedeutet dies eine Jahresersparnifs von rund 16 1/2 Millionen Mark in jedem Fall. — So wichtig nun die Ersparnisse an den einzelnen Gewinnungs- und Hüttenplätzen an sich sind, so macht ihr Gesammtbetrag doch stets nur einen verhältnifsmäfsig kleinen Theil des be deutenden Postens aus, welcher in den Fortschaffungskosten auf die für den weitaus gröfsten Theil der Rohstoffberechnung unumgänglich nothwendige Eisenbahnverfrachtung entfällt. Wie grofs diese Ausgabe ist, ist schwierig durch Rechnung zu ermitteln. Unter der Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen, deren Gesammtverkehr im Jahr 1897 sich auf 217 523 247 t beziffert, nehmen die Kohlen der Menge nach die erste Stelle ein. Es wurden befördert 1897 Steinkohlen 77 622 411 t Braunkohlen 17 052 219 t Es folgen dann an Bedeutung Eisenerze und Eisen: Eisenerze 9 497 607 t Roheisen 6 557 045 t bearbeitetes Eisen 8 206 968 t zusammen ... 24 261 620 t Wir sehen hieraus schon, dafs aus Kohlen und Eisen weit mehr als die Hälfte der Güter bewegung unserer Eisenbahnen besteht. Wenn ich hier auf das in der Einleitung angeführte Beispiel eines Hochofenwerks mit 1000 t Tageserzeugung wieder zurückkomme, und ein niederrheinisch-westfälisches Werk in mittlerer Frachtenlage mit einem dort üblichen Durchschnittsmöller von schwedischem Magneteisenstein, Minette, Brauneisenstein, Rostspath und Puddelschlacken *** zu Grunde lege, so ergiebt eine für die durchschnittlichen Entfernungen angestellte Berechnung für die an jedem Tage darauf entfallenden Frachten-}- das hübsche Sümmchen von 9540 •46, dazu für Kohlen und Kalkstein 2100 •6, zu sammen 11 640 46. Wollte man in den Hochöfen schier Minette, d. h. jenes Erz nehmen, auf welches die niederrheinisch-westfälischen Hochöfner nach ihren bekannten Darlegungen der natürlichen Lage wegen angewiesen sind und dieses nur auf dem Eisenbahnweg beziehen, so ergäbe sich bei den jetzigen Werthsätzen für den 1000 t Roheisen entsprechenden Erztransport allein die enorme Summe von täglich 18 000 Infolge liebenswürdiger Unterstützung in den verschiedenen Roheisen erzeugenden Districten Deutschlands habe ich für jeden derselben einen annähernden Durchschnittssatz für die Frachten, welche auf jede dort erzeugte Tonne Roheisen fallen, ermitteln können; die Gesammtsumme für unsere heutige Erzeugung an Roheisen nach den Bezirken ratirlich vertheilt, ergiebt, dafs auf den unseren Hochöfen zugeführten Rohstoffen jährlich etwa 80 Millionen Mark Eisenbahnfrachten lasten. Es liegt auf der Hand, welche Bedeutung eine jede Ermäfsigung um 1/10 Pfennig f. d. tkm für die Gestehungskosten unseres Roheisens hat, eine Bedeutung, welche erst in das richtige Licht gerückt wird, wenn wir die Verhältnisse des Auslandes zum Vergleich herbeiziehen. Aus der im * Nach den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Amts. ** Form an berechnete die Menge der im Ver. Königreich jährlich gewonnenen Mineralien auf 260 Mill, tons, von denen %/4 der Eisenbahn zufallen sollen. („Inst, of Civil-Eng.“, 9. Juni 1899). *** Etwa Möller IV, „Stahl und Eisen“ 1895 Seite 965. f Ausschliefslich Seefrachten für die überseeischen Erze.