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Dresdner Journal : 17.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187504170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18750417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18750417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-04
- Tag 1875-04-17
-
Monat
1875-04
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 17.04.1875
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M87. Sonnabend, de» t7. AsM 1875 DreMtrÄnrnal S « ?L TngtSgeschichle. Rlchtamllicher Thei!. Telegraphische Nachrichten. Feuilleton. Rrdigirt »o« Ott, »a«<< Ein Märchen im Walde (Fortsetzung au- Nr. 8«.) - »Dit grauen Eichhörnchen sind ein starkes und ge härtetes Geschlecht, aber sie sind von Feinden belagert. Unsere Wälder sind wild und weit und gefahrvoll zu bewohnen. Das Gebell des blauen Fuchses ist dort zu hören; Wölfe heulen unter dem Hellen Sternenlicht; die Spuren des Bären sind im Schnee zu finden und Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. Berlin, Freitag, 18. April, Nachmittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses stand auf der Tagesord nung die erste und zweite Berathung des Gesetze-, betreffend die Aufhebung der Artikel IS, 16 und 18 der Verfassung. „ . Der Ministerpräsident Fürst Bismarck erklärt, die Besuch ausgeführt werde und die Regierung einen Regierung sei ungern an Verfassungsänderungen ge- darauf bezüglichen Vorschlag machen dürfe, so K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 15. April: »Die Gouvernante", Lustspiel von G. v. Moser. »Der kleine Richelieu", zwciactige Comödie nach c cm Französischen von Laube. »Domestikenstreiche", Posse. Das zweite kleine Lustspiel bewährt durch seine Le bensdauer auf fast allen deutschen Bühnen die Vorthrile, welche die dramatische Literatur Frankreichs im Jntriguen- und Situationsstück so pikant auszubeuten und zu einer praktischen, wenngleich äußerlich bleibenden Manier heran zubilden verstanden hat. Der geschickte Griff zu den ersten Abenteuern im frivolen Frrudenlebrn des leicht sinnigen und später in der Sünde so dauerhaften Richelieu hat für junge Schauspielerinnen eine dankbare Partie geschaffen, die zum Studium zweckmäßig ist und bei scharf entwickeltem bedeutenden Talent zu einer Glanzrolle gemacht werden kann. Für Fraul. Both erfüllt diese Aufgabe die Stelle einer guten Uebung, deren Ausführung zugleich für das Publicum eine gefällige Unterhaltung darbiriet. Wenn auch die junge Künstlerin noch zu sehr im Werden und hoffentlich im Ringen begriffen ist, um die letzten An forderungen an eine solche Leistung zu erfüllen, so fehlte es ihr doch nicht an Fleiß und aufrichtigem Willen, die einzelnen Stimmungen ihrer Rolle bemerkbar auszu prägen und mehrere Uebergänge recht verständig zu schattiren. Ein angenehmer Vorzug, der von Frl. Both festgehalten werden mag, ist die zwanglose Natür lichkeit ihrer Sprache, die zwar noch wenig Anflug spiritueller Accente, dagegen aber auch keine Affectatton und falsche Sentimentalität zeigt und durch den Ein druck des jugendlich Gesunden, Einfachen wohlthut. Dazu gesellt sich gar anmuthend die Frische und bieg same Weichheit ihrer Erscheinung und eine kleine An lage zu rascher mimischer Bewegung, die selbst in ihrer anfängerhasten Allgemeinheit keineswegs zu unterschätzen ist. Das zarte Organ wird hoffentlich noch etwas kräf tiger werden, und zwar kann es dies Resultat bereits jetzt durch eine kunstgerechtere, nicht zn tief im Kehlkopf strckenbleibende Tonbildung erreichen. Unter den Mit- wirkenden gab Frau Bayer als Herzogin von Noailles dem Ensemble sichere Haltung, während Hr. Dessoir und Frau Wolff für den Eindruck des burlesk Ko mischen reichlich sorgten. O. B. K. Hoftheater. Wie die Leser aus dem Jnseraten- thetl dieser Nummer ersehen und wie wir selbst soeben erst erfahren, wird im Neustädter Theater ein Ge- sammt-Gastspiel vom Personal des Friedrich- Wilhelmstädttschen Theaters in Berlin (unter Direktion von Herrn Emil Neumann) am Sonntag, den 18. April, mit der Strauß'schen Operette »Die Fledermaus" den Anfang machen. Das Zusammenspiel der betreffenden Gesellschaft wird in der Presse mehrfach als rin tüchtiges gelobt. O. B. „ Tagesgeschichte "Z London, Donnerstag, 15. April, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte auf eine Anfrage Han key- der Premier Di-raeli, er fürchte, der Prinz v Wales werde, wenn er Ostindien besuche, alS Vertreter der Königin nicht auftreten können, denn der Vicekönig von Britisch Indien fahre fort, Re- Präsentant der Königin zu sein. Wenn aber der Besuch au-geführt werde und die Regierung einen Dre-den, 12. April. Sc. Majestät der König haben dem Viceschuldirector und ersten Mädchenlehrer an der Bürgerschule zu Oschatz, Friedrich Benjamin Loebner, das Ehrenkreuz vom Albrechtsorden allergnädigst zu ver leihen geruht. Dre-den, 12. April. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Tischlermeister Gustav Adolph Udluft und dem Bildhauer Johann Christoph Gottlieb Hartmann, Beide zu Dresden, als Inhabern der Firma: »G. Udluft und Hartmann", das Prädicat: „Hostischler und Hofbildhauer" zu verleihen. stehenden Fond- einzubehalten Mininenaldirector Förster tritt hierauf diesen Aeu- ßerungen durch eine Darlegung des Verhältnisses deS BiSthums Limburg nach actenmäßiger Ermittelung entgegen. Graf v. d Schulenburg-Beetzendorf erklärt sich gegen das Gesetz. Man sage immer, man befinde sich im Kampfe mit der katholischen Geistlichkeit. Nun, wenn man in einen Kampf gehe, so pflege die- mit einer gewissen Freudigkeit und Mutb zu gescheiten, von denen er aber blS jetzt bei den Ver- theidigern des Gesetzes keine Spur bemerkt habe. DieS Gesetz könne die Krone nicht von der Verpflichtung, die Kirche zu un terstützen, befreien- Graf zur Lippe kommt nochmals auf den Proceß des Bis- thumS Limburg zurück, der als ein noch nicht eotfchledcner nicht durch eiu Gesetz beseitigt werden könne. Auf di« gestrigen Reden des Hrn. CultuSministerS, der ihm das Denunciren zum Vorwurf gemacht hätte, erwidere er, daß er eiufach seine Pflicht gethan habe und darin unbeirrt fortsahren werde. Hr Sensft v. Pilsach betont hierauf die Ungerech- tigkeit deS Gesetzes. Nach der Verfassung seien die Minister für das Verfahren der Staalsregierung verantwortlich, fitzt aber, wo «S sich um Abschaffung wohlerworbener Rechte handle, schiebe man die Person des Königs vor. Graf Brühl bittet den 8 1 abzulthnen. Die Regierung möge aus Verständigungs- Versuche mit den Bischöfen eingehen Wenigstens möge man den Antrag deS Grafen Landsberg annehmen Redner kommt außerdem noch einmal auf die Verhältnisse des Bisthums Limburg zurück, was den Ministerialdirector Ur. Förster zu erneuter Darlegung dieser Sache veranlaßt. Derselbe er klärt hierbei, die Staatsregierung sei nicht gewillt, private Verpflichtungen nicht zu resvectiren Nach einer kurzen Be merkung des Reg. Comm- Geh Raths LucanuS bemerkt Hr v. Witzleben, sich mit den Maßregeln der Regierung trotz der Provocirung derselben nicht tinverstanden erklären zu kön nen und infolge dessen gegen das Gesetz stimmen zu müssen. Nachdem sodann Graf Pfeil sein Amendement motivirt, hauptsächlich anführend, daß es verhindern werde, Unschuldige zu bestrafen, und dasselbe zur Annahme empfohlen, tritt Mi- „Oh, Goody", sagte Cora, "Konrad meint, es müsse sehr großartig sein, und das denke ich auch." »Und wirklich dachte Konrad so. Es litt ihn nicht so recht mehr daheim. Er wollte in die weite Welt gehen und wieder bald nach Hause kommen, und das war wohl an dem Fortgehen das Beste. Er wollte sein Glück machen und voll von Reiseabenteuern wiedcr- kehren. Sie würden dann große Dinge von ihm den ken und ihn bewundern, wie sie das lappländische Eichhorn bewunderten. — Jetzt bewunderte ihn Nie mand. — Es wäre so angenehm, wenn sie begierig an jedem Worte hingen, das von seinen Lippen fiele. „Es wäre etwas an Dem, was Konrad sagte; wenn er nur bedeutend älter wäre", meinte Rufus. »Ich Hobe lange daran gedacht, daß einige von oen Jungen rin neues Feld für sich finden sollten. Wir sind unser zu viele hier." „Aber gewiß braucht Konrad nicht zu gehen", sagte seine Mutter, „es sind genug ganz gewöhnliche junge Eichhörnchen hier, die Niemand vermissen würde." „Ich werde gleich, nachdem ich mich in dem neuen Walde niedergelassen habe, nach Hause kommen, Mutter, und euch Alles erzählen. Vielleicht geht ihr mit mir dahin zurück." Hermine sagte sehr wenig. Sie konnte es anfangs kaum glauben, daß er wirklich von ihr fortgehrn wollte. »Lieber Konrad", sagte sie zögernd, „kannst du nicht hier zu Hause glücklich sein mit mir? „Ich werde zu Hause sein, ehe du, Kleine, Zeit hast, mich zu vermissen", antwortete er. „Wirst du? Oh ja!" und Hermine versuchte es, heiter auszusehen, als ob nicht eine sonderbare, schwere Last auf ihr Herz gefallen wäre. I- Berlin, 15. April. Das Herrenhaus hat in seiner heutigen Sitzung, welcher der Ministerpräsident Fürst Bismarck, sowie die Staatsminister vi. Leonhardt, Or. Falk und Graf Eulenburg beiwohnten, die Be- rathuna des Gesetzentwurfs, betreffend die Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die römisch-katho lischen Bisthümer und Geistlichen beendet. Bei Fort setzung der Grneraldiscusston ergriff zunächst das Wort Hr. Oberbürgermeister Gobbin und vertheidigtr die Vor lage, welche die ferner» Hoffnungen Roms auf die Re volution zu Nichte machen werde. Graf v. Landsberg- Velen u. Gemen bittet, die Vorlage abzulthnen, da sie ein Verstoß gegen die Verfassung sei und die Gewissens freiheit der Katholiken Preußens arg verletze. Hr. Meyer- Celle giebt die Härte des Gesetzes zu, hält aber diese Maßregeln für nöthig gegenüber den« Widerstande der Bischöfe. Es wird hierauf die Generaldiscussion ge schlossen und tritt das Haus in die Specialdiscussion über tz 1 des Gesetzes rin, welcher lautet: „8 l In den Erzdiöcesen Köln, Gnesen und Posen, den Diöcefeo Kulm, Ermlaud, Breslau, HildeSheim, Osnabrück, Paderborn, Münster, Trier, Fulda, Limburg, den Delegatur- bezirkeu dieser Diöccsen. sowie den preußischen Antheilen der Erzdiöcesen Prag, Olmüh, Freiburg und der Diöcese Mainz werden vom Tage der Verkündigung diese- Gesetze- ab sämmt Uche für die Bi-thümer, die zu denselben gehörenden Institute uud die Geistlichen bestimmten Leistungen aus Staatsmitteln eingestellt Ausgenommen von diesen Maßregeln bleiben die Leistungeo, welche für Anstalt-geistliche bestimmt sind. Zu den Staatsmitteln gehören auch dir unter dauernder Verwal tung deS Staates stehenden besonder« Fonds " Zu diesem Paragraphen liegen zwei Amendements vor. Es beantragt nämlich 1) Graf Pfeil: Dem Abs. l nach dem Schluffe vor „eingestellt" hinzu- znsügen: „für Letztere, sobald sie die Staatsgesetze übertreten oder amtlich erklären, daß sie dieselben nicht halten wollen", und 2) beantragt Graf Landsberg: im Absatz 2 nach dem Worte „Anstaltsgristlichen" hinzuzu- sügen: „und emeritirte Geistliche, welche bereit- seit 1872 unfähig zu Amtshandlungen sind". Die Specialdiscussion über tz 1 und diese Amen dements eröffnet Herr v. Wedell: Er constatire, daß er auf Grund der der Regierung zustehenden Rechte sich zur Ablehnung des Gesetzes nicht für berechtigt halten könne; doch erschwere ihm die Ab stimmung eine an gewisser Stelle gefallene Aeußerung über das Gesetzgebung-recht. Er müsse auf den bekannten Proceß deS BisthumS Limburg gegen den Staat wegen des an Preu ßen übergcgangeneo massenhaften DominialfiScuS verweisen, und halte eS für mindestens zweiselhast, daß der Regierung da» Utech» zunetze, -re «een- dauernder Verwaltung deS Staatö Adler schweben von ihren Horsten in den Bergen und segeln, nach Beute spähend, über den Baumwipfeln. Des Winters namentlich umgiebt uns überall Gefahr. Aber wir sind daran gewöhnt. In der Fichte geborgen, vom Nordwind geschaukelt, schlafen wir ein, bei der wilden Musik, welche die Wölfe uns machen. Die Winterszeit ist nichtsdestoweniger eine düstere, feierliche Zeit, nachdem die Sonne uns verlassen hat und das lange Zwielicht beginnt. Die Fichten neigen sich unter der Last von Schnee. Die Sterne glitzern und blinken herab auf die dunkeln, stillen Fjorde. Wette Schncefelder werfen das Dämmerlicht, das auf sie fällt, zurück und die Nordlichter brennen glorreich. Wie schön das Alles ist!" Und er erzählt weiter, wie hart ihn das Schicksal getroffen. Von der Burg seiner Ahnen, von dem Tode seines Vaters, der über den Wolken in den Krallen eines Adlers geendet, von dem Verluste seiner Braut, der schönen Ristin im silbergrauen, weichen Pelze, der ihr wie eine Schneewolke ließ, von seinem Schmerze und Leid, von seiner Grfangennehmung und wie ihn die Menschen fort von Norwegen geführt über die wilde brausende See, und wie er Nacht um Nacht an den Stäben seines Käfiges genagt, bis er die harte Arbeit vollbracht und frei geworden. Goody und Brown hatten sich einen Weg aus ihrem schneeverschüttetrn Häuschen gegraben und kamen in die Eiche zu Besuch, um die Geschichte des Fremden zu hören. Bis spät in die Nacht saßen alle und horchten und insbesondere Judith konnte kein Auge von dem Er zähler wenden und lehnte sich vor auf die Vorderpföt- chen, um kein Wort der Erzählung zu verlieren. „Guter Gott, Cora", sagte Goody Brown, als sie wieder wohlbehalten zu Hause angrlangt war, „waS für ein gruseliger Ort das Norwegen sein muß!" Amtlicher Theil. Verordnung, die Niederschlagung von Vergehungen gegen die Gewerbe- und Personalsteuergesetze rc. betreffend, vom 13. April 1875. Wir, Albert, von Gotte- Gnade«, König von Sachsen verordnen in Genehmigung eines von der letzten Stände- Versammlung in der ständischen Schrift vom 10. October 1874 gestellten Antrags hiermit, wie nachsteht. S 1. Von dem Tage an, mit welchem das Einkommen steuergesetz vom 22. Decembrr vorigen Jahres in Kraft tritt, ist von jeder Strafverfolgung der vor diesem Zett punkte begangenen Verletzungen der bestehenden Ge werbe- und Personalsteuergesetze Abstand zu nehmen. 8 2. Hinsichtlich derjenigen Beitragspflichtigen, die sich nach Einführung der allgemeinen Einkommensteuerge- setzgebung nicht fortgesetzt eine Steuerverkürzung zu Schulden kommen lassen, vielmehr innerhalb der geord neten Frist eine richtige Declaration ihres Einkommens bewirken, ist auch von der Nachforderung früher ver kürzter Gewerbe- und Personalsteuerbeiträge abzusehen und zwar auch soweit, als deren Verkürzung nicht von den Beitragspflichtigen selbst, sondern von den Erblas sern derselben verschuldet worden ist. r s. Strafverfahren, welche wegen der in tz 1 gedachten Vergehungen bereits eingeleitet worden sind, werden ein schließlich der Untersuchungskosten und der erkannten, aber noch nicht vollstreckten Strafen niedergeschlagen. Die zur Zeit im Gange befindlichen Erörterungen wegen der Nachzahlung verkürzter Gewerbe- und Per- sonalsteuerbeiträge sind bis nach Ablauf der zur Abgabe der Declarationen für die bevorstehende Änkommrn- steuerschätzung geordneten Frist zu sistiren und nach diesem Zeitpunkte überhaupt nur dann fortzustellen, wenn die betreffenden Nachzahlungspflichtigen eine richtige Declaration ihres Einkommens nicht bewirkt haben. Hiernach haben sich Alle, die eS angrht, zu achten. Dresden, 13. April 1875. (I-. 8.) Albert. Richard Kreiherr von Friesen Dre-den, 16. April. Vom Gesetz- und Ver ordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 5. Stück vom Jahre 1875 in der Ausgabe begriffen. Dasselbe enthält: Nr. 20) Verordnung vom 17. März Itz Js., die Publication und Ausführung des neuen Lahnpolizeireglements uud der Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands betreffend; Nr. 21) Brkannt- uzachung vom 31. März d. Js., die von dem Bundes- Nthe zur Ausführung der 88 UN bis108 des Militär pensionsgesetzes vom 27. Juni 1871 und der 88 15, 1k und 22 der Novelle vom 4. April 1874 beschlossenen, vhn dem Reichskanzler unter dem 22. Februar 1875 bekannt gemachten Bestimmungen betreffend; Nr. 22) Bekanntmachung vom 30. März d. Js., die Erhöhung di: Hafermarschrationen betreffend; Nr. 23) Bekannt- nwchung vom 22. März d. Js., die Richtungslinie der N uldenthaleisenbahn Glauchau-Wurzen betreffend; Str. 2 s Bekanntmachung vom 2. April d. Js., eine An- le >e der Actienbierbrauerei „Gambrinus" zu Dresden br reffend; Nr. 25) Bekanntmachung vom 5. April d. Ji „ eine Prioritätsanleihe der Lugauer Bergbaugescll- sch^ft Rh.nania betreffend. * Berlin, 15. April. Der Umstand, daß unter der Antwort des Staatsministeriums auf die bischöfliche Immediateingabe, sowie bei den neuesten kirchenpolitischen Gesetzentwürfen die Unterschrift des Kriegsministers v. Kamcke fehlt, hat zur Wiederholung des Gerüchts Anlaß gegeben, daß derselbe aus seiner «Stellung scheide, um das Commando eines Armeecorps zu übernehmen. Die 'Nachricht ist, wie heute die „N. Pr. Z." meldet, auch diesmal grundlos. Andere Blätter wollen dagegen bereits wissen, General v Kamcke sei zum commandiren- den General des II. Armeecorps designirt, und an seiner StAle werde der commandirende General des XI. Armee corps, General der Infanterie v. Bose, zum preußischen Krieasminister ernannt werden.—Der französische Botschaf- ter^Kicomte de Gontaut-Biron, ist ftcstcrn Abcnd-em^- Paris hierher zurückgekehlt, und der diesseitige Gesandte am k. bayerschen Hofe, Frhr. v. Werthern, ist aus München hier tingetroffen. — Zur Leitung der vom Bundesrathe unterm 13. Februar a. beschlossenen En- quüte über die Eiscnbahntarifreformfrage ist vom Reichskanzler eine aus Sachverständigen aus den Kreisen des Handels, der Industrie, der Landwirth- schaft und der Eisenbahnen bestehende Commission von 8 Mitgliedern berufen, der von der k. bayerschen Re gierung, infolge der an sie gerichteten Einladung, ein neuntes Mitglied zugesellt ist. Nur feiten einer Regie rung steht die Bezeichnung eines Commissionsmitgliedes noch aus. Sobald diese wie die — theilweisr noch rück ständige — Designirung der von der Commission zu hörenden Sachverständigen erfolgt sein wird, dürste die Commission sofort zum Zwecke der Constituirung, der Feststellung des — »m Reichseisenbahnamte bereits vor läufig entworfenen — Frageprogramms, der Beschluß- nahme über die Reihenfolge in der Vernehmung der Sachverständigen rc. nach hier tingeladen werden. — Die ,. Gustav-Affaire" scheint nun endlich beigelegt zu sein. Wie der Madrider Corrcspondent der „N.-Z." berichtet, wurden am 9. April auf der deutschen Ge sandtschaft in Madrid über 17,000 Duros an Entschä digung für den „Gustav" und die „Gazelle" bezahlt. An den Schlußverhandlungen über diese Angelegenheit nahm auch, wie man der „M. Ztg." meldet, der Cor- vcttencapitän Zembsch vom Kanonenboot „Nautilus" Theil und vereinbarte mit dem spanischen Beamten Boleron die Einzelheiten der Schadenersatzfrage. »erde die Regierung einen solchen zunächst dem lnterhause vorlegen. Rew - Aork, Donner-tag, 15. April. (W T. B.) )ie gesetzgebende Versammlung von Louisiana ist effern zusammengetreten Die konservativen Mit- lieber sind gemäß de- vorher geschlossenen Tom- romisse- in der Sitzung erschienen gangen: sie sei aber dazu gezwungen gewesen, weil die Voraussetzungen wie im Jahre 1851, wo man Bürg schaften zu haben glaubte, daß dir Bischöfe ihre Nnter- thanenpfiicht nicht außer Acht lassen würden', seit den vaticanischen Beschlüssen nicht mehr zuträfen. Jetzt re- präsentire der Papst allein die katholische Kirche; er stehe an der Spitze einer geschlossenen Partei, eines gehorsamen Priesterhreres und besitze einen Ein fluß wie Niemand sonst. Wenn der Papst das feier lich verkündete Programm in Preußen anszuführcn die Macht hätte, so müßte die Majorität in Preußen entweder ihren Glauben abschwören, oder riskiren, Hab und Gut zu verlieren. Einem solchen Machthaber kön nen wir die bisherigen verfassungsmäßigen Privilegien nicht zugcstehen. Nicht eher könne die Regierung den Frieden suchen, > bis diese Verhältnisse klar gestellt und die in das Staatsbollwerk gelegten Breschen ausgefüllt seien. Dann werde man sich in gedeckter Defensiv stellung sicher fühlen und die Aggressive mehr der Schul bildung, als der Politik überlassen können. Wie», Donner-tag, 15 April, Abend-. (Corr.- Bur.) Ueber die Reise deS Kaiser- von Zara nach Sebenico und über die Ankunft Sr. Majestät wird au- Sebenico gemeldet: Auf der Fahrt von Zara nach Sebenico landete der Kaiser in Zaravecchia und auf den Inseln Mortera und Stretto, überall jubelnd empfangen. Zahlreiche beflaggte Barken escortirten den Kaiser, welcher von den Ufern mit Schüssen salutirt wurde. Die Ankunft in Sebenico erfolgte um 2 Uhr Nachmittags. Die beflaggte Stadt aewährt dcn schönsten Anblick. Von den Kriegsschiffen, Lloydschiffen und den Barken ertönten stürmische Hurrahs, Zivios und Glockengeläute. In dem prachtvollen Pavillon wurde der Kaiser durch die Gemeindevertretung empfangen; 24 Jungfrauen in malerischem Costum streuten Blumen auf dem Wege durch den Triumphbogen. Unter stür mischen Zurufen der Bevölkerung, worunter viele Be waffnete, begab sich der Kaiser in das bischöfliche Palais, woselbst die Huldigung der Geistlichkeit, Behörden und Deputationen cntgegengenommen wurde. Abends ge währte die Stadt bei bengalischem Feuer und elektri schem Lichte einen feenhaften Anblick. Der Kaiser durch fuhr die Stadt von tausendstimmigen ununterbrochenen Zivios begleitet. Versailles, DovnerStag, 15. April, AbrndS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Per- manenzcommission, welche unter dem Vorsitze de- fipeäffbtMknr drr-^kation-wersammlung, -Herzog« v. Audiffret-PaSquier, Statt fand, frug Ramem von der Linken au, wie eS mit den partiellen Wahlen stehe, insbesondere mit dem Zeitpunkt, zu de», und dem ModuS, nach welchem dieselben vor- genommen werden sollten. Der Minister deS Innern, Buffet, erklärte, die Nationalversamm- lang habe vor ihrer Vertagung bezüglich Vor nahme dieser Wahlen wenir Geneigtheit an den Tag geleat, denn sie habe den Antrag Courcellc'S, der auf Beseitigung der partiellen Wahlen ab ziele, in Erwägung gezogen. Die Regierung wolle daher die Frage intact lassen: dieselve werde die Wähler nach und nach innerhalb der gesetzlichen Fristen zur Wahl einberufen und behalte sich vor, die Frage der Entscheidung der Nationalversamm- lang zu unterbreiten, sobald dieselbe wieder zu- sammrnaetreten sei. Hierauf wurde die Sitzung aufgehoben. (Vgl. unsere Pariser Correspondenz unter F vr««<to«r »devck»« : F«--, «r, »«1»- VlM I»rU» 771« - » L-ck ZSo««, NorU». S. Z»val»ck«» F Lür«»«; : F>. , Rr»ilNev1 Da-öe-SOo., SürUc»: /«o -L , «»»»»»»,: v Seza—t", Laos«, F 0», 2-a-ö«
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