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1. Januar 1898. Das Vorkommen des oolithischen Eisenerzes u. s. w. Stahl und Eisen. 7 beobachtet ist, setzt nach Süden ununterbrochen fort. Von den Verwerfungen, die in dem Profi) hervortreten, zeichnen sich besonders die des Genivauxthales sowie die Gorzer Verwerfung durch ihre bedeutende Höhe aus. Letztere verwirft das Lager dort um etwa 45 bis 50 m in die Höhe, während die übrigen Sprünge ausschliefslich ins Liegende verwerfen. Während die beiden Endpunkle des Profils in Bezug auf die Mächtigkeit der Formation keine sehr grofse Verschiedenheit aufweisen, zeigen die dazwischen gelegenen Theile durch Anwachsen und Abnehmen der Zwischenmittel ziemlich er hebliche Schwankungen. IV. Die Verwerfungen. Von dem im südlichen Theile Lothringens auftretenden Störungen sind, wie schon erwähnt, nur die Verwerfung Gorze-Metz (Fig. 4), die Verwerfung bei St. Hubert, sowie im Südwesten rechts der Mosel die Verwerfung Pange-Mcleuves, die sich sämmtlich auch an der Oberfläche beobachten Fig. 4. Schnitt durch die Gorzer Verwerfung bei den Steinbrüchen von Ancy (nach Jacquot). c = Polypenkalk, d = Mergel (Ostrea acuminata), e = Janmontaolith, f= Mergel (Ostrea costata). wie er denn überhaupt die Thalbildungen in diesem Gebiet fast alle auf Verwerfungen zurück führt und die Erosion nur secundär wirken läfst. In dem Walde von Geai läfst er dieselbe sich mit der Gorzer Verwerfung vereinigen. Schon klar erkenntlich im Genivauxthal unter halb Gravelotte (siehe Fig. 5), wo der Oolith von Jaumont gegen den Polypenkalk anstöfst, wendet sie sich dem Bronvauxthai zu und schneidet das Monvauxthal ein wenig östlich von Amanweiler und Montigny-la-Grange, wo sie in der Höhe dieser Ferme, in dem Thale, das auf 300 bis 400 m ihre Richtung annimmt, sehr gut sichtbar ist (Jaquot). Die Richtung ist im allgemeinen nordnordöstlich. An der Stelle östlich Amanweiler deutet auch die geologische Karte eine Verwerfung an. Fig. 5. Profil durch das Mancethai, südlich Gravelotte (Giesler). lassen, bisheran festgestellt und auf der geo logischen Karte aufgezeichnet. Vor allem fällt die erstere durch ihre weitgehende Erstreckung, die sich auf 85 km beläuft, ins Auge. Von St. Julien in Frankreich ausgehend, wendet sie sich nach NO, schneidet den nördlichen Hang der bei Gorze gelegenen cöte Mousa, verläuft weiter zwischen dem bois des chevaux und dem bois de la Croix-St. Marc, durchschneidet die plaine de Geai, geht unter der Metzer Kathedrale durch und läfst sich bis jenseits der Saar ver folgen. Die Quellen von Bouillon und Parfondeval, welche die Metzer Wasserleitung speisen, sind auf dieselbe zurückzuführen. Die Verwurfshöhe scheint im Mancethai ihr Minimum zu erreichen und von dort nach SW sowohl wie nach NO zuzunehmen. Bei Ars schwankt - sie zwischen 0 und 20 m, steigt im bois de Geai auf 45, erreicht bei Gorze 60 und bei St. Julien sogar über 150 m. Gleichzeitig steigt die Verwurfshöhe nach NO und beträgt nach der Erläuterung zur geologischen Ueber- sichtskarte bei Siersdorf über 100 m. Nach Jacquot tritt im Norden dieser Haupt verwerfung eine Nebenspalte auf. Durch das ganze Mancethai lasse sich dieselbe feststellen, Jacquot fafst hier alle diese an verschiedenen Punkten constatirten Sprünge als einen einzigen auf. Doch ist nach den bis jetzt gemachten Er fahrungen eine Verwerfung mit solch wechselndem Verlauf durchaus unwahrscheinlich. Die im nörd lichen Theile Lothringens feslgestellten Sprünge verhalten sich, von kleinen Abweichungen ab gesehen, durchaus regelmäfsig und halten ziemlich genau, ebenso wie die meisten Thaleinschnitte, die ihnen eigenthümliche Richtung: NO —SW, NW— SO oder N —S, ein. Diese Umstände sprechen dafür, dafs die Hauptverwerfungen im südlichen Theile ebenfalls in diesen Richtungen zu suchen sind. Es läfst sich in der That aus den Profilen eine Hauptverwerfung in südwest-nordöstlicher Richtung construiren. Nachgewiesen im südlichen Theil durch das Profil GH, zwischen den Bohr löchern Brigade Bredow und Division Buddenbrock, dürfte dieselbe in ihrem weiteren südwestlichen Verlauf an Flavigny vorbeistreichen. Nach Nordost trifft sie dann nach Durchquerung der einspringenden Ecke des französischen Gebietes im Felde Paul wieder das deutsche Gebiet und ist zwischen Mathilde und Anna im Profil CD sichtbar. Von hier aus ist sie identisch mit der von Jacquot