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Albert EI oesc h f. Am 1. März verschied in Dortmund Hr. Albert Hoesch. Am 24. Januar 1847 in Düren geboren, besuchte er zunächst die dortige höhere Bürgerschule und dann die Ober-Realschule I. 0. in Köln. Nach bestandener hängenden Grundbesitz. Das im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf geniefsende, schöne Werk ist Zeuge der hohen Intelligenz, Thatkraft und Schaffens freudigkeit des Verstorbenen, aber infolge seiner un ermüdlichen Thätigkeit in Verbindung mit lebhafter Reifeprüfung arbeitete er zunächst ein Jahr praktisch in dem Walzwerk und den Maschinenwerkstätten der Firma Eberh. Hoesch & Söhne in Lendersdorf und erwarb sich dort Kenntnisse des Puddel-, Schweifs- und Walzbetriebs. Vom Herbst 1866 bis 1869 besuchte er zwei Jahre lang das Poly technikum in Zürich und ein Jahr lang das Berliner Gewerbe-Institut. Zu seiner weiteren Ausbildung ging er alsdann ins Ausland, studirte in England den Bessemerprocefs, war einige Monate in den Baltic Steel Works in Sheffield und darauf fünf Monate in den Hochofenwerken yon Ferry Hill im Durham - Bezirk thätig. Mitte 1871 von Eng land zurückgekehrt, trat er in das Geschäft der Firma Eberh. Hoesch & Söhne in Düren ein, leitete zum Theil das Lendersdorfer Walzwerk und die dortige Räderfabrik. Ende 1872 ging er nach Dortmund, erwarb zunächst das für natürlicher Anlage machte sich bei ihm bereits seit einigen Jahren eine gröfsere nervöse Reizbarkeit be merkbar, die um so schlim mer wurde, weil er sich nie mals Ausspannung gönnte. Dazu trat neuerlich eine Gehirnaffection, die einen bedenklichen Höhepunkt erreichte und der er am 1. März 1898 erlag. Der Verschiedene war seinen Beamten und Ar beitern ein allezeit gerech ter und wohlgesinnter Vor gesetzter; während er sein Werk aus kleinen Anfängen durch schwierige Zeiten zu hoher Blüthe führte, fan den auch die öffentlichen Interessen einen sachkun digen Berather in ihm. Er war u. a. ein hoch geschätztes Mitglied der Handelskammer zu Dort mund und bekleidete die Aemter eines Handelsrich ters und Kgl. italienischen Ehrenconsuls. An seiner Bahre trauern sein betagter Vater, die treue Gattin und drei Kin der , darunter zwei hoff eine gröfsere industrielle Anlage nebst Anschlufs- bahn nothwendige Terrain und legte Anfangs 1873 den Grundstein zu dem Eisen- und Stahlwerk Hoesch und entwickelte dasselbe nach und nach zu einem muster- gültigen Werk seiner Art. Dasselbe beschäftigt heute 2960 Arbeiter und hat über 300 Morgen zusammen nungsvolle Söhne, ihnen schliefsen sich die An- I gehörigen der deutschen Eisenindustrie an, welche vorzeitig in ihm den Verlust eines ihrer hervor ragendsten Mitglieder beklagt. Sein Andenken, das unverlöschlich unter uns | weilt, sei gesegnet. D r. R ichard R öchling - Die grofse Verlustliste unseres Vereins aus neuerer Zeit hat wiederum einen tiefschmerzlichen Zuwachs erhalten, indem am 21. Fehr, in Völklingen unerwartet Herr Dr. Richard Röchling, einer der Chefs der Firma „Röchlingsche Eisen- und Stahlwerke, Völk lingen a. d. Saar“, in der Vollkraft seines Lebens, noch nicht 31 Jahre alt, verschied. Der Verblichene, ein Sohn des bekannten rheinischen Grofsindustriellen Commerzienrath Karl Röchling in Saarbrücken, war ein Mann von aufsergewöhnlicher Begabung, im Besitze bedeutender Fähigkeiten, einer eminenten Arbeits kraft und grofser Energie — Eigenschaften, die ihn befähigten, in verhältnifsmäfsig jugendlichem Alter an die Spitze solch bedeutender Unternehmungen, wie es die Werke der obengenannten Firma sind, gestellt zu werden. Und er hat das seitens seiner Theilhaber und Mitarbeiter in ihn gesetzte Vertrauen durch sein Wirken durchaus gerechtfertigt, so dafs sein Tod nicht nur für seine engeren Familienangehörigen einen schmerzlichen, sondern auch für alle seine Mit arbeiter und für ihre Werke einen grofsen und schweren Verlust bedeutet. Da der Verewigte auch seinen Arbeitern und Beamten allezeit ein zwar strenge Pflichterfüllung heischender, aber auch äufserst gerechter und wohl wollender Chef und Arbeitgeber war, so wird auch von diesen sein allzu früher Heimgang tief beklagt und als ein herber Verlust empfunden. Dies Ium so mehr, als der nunmehr Verstorbene in hochherziger und edler Weise noch letztwillig verfügte, dafs aus seinem Nachlasse die bedeutende Summe von 100000