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15. März 1898. Verwendung der Hochofengase üu,r Unmittelbaren Krafterzeugung. Stahl und Eisen. 253 Dafs die Gase von einem Hochofen mit 200 t Erzeugung, welche im Tage 400000 X 10,27 g = 4108 kg auf 1 t Roheisen 20,54 kg Staub absetzen, für Gasmaschinen unverwendbar sind, ist selbstverständlich. Die Gutehoffnungshütte in Oberhausen, welche schon eine nasse Reinigung der Hochofen gase eingeführt hat, theilt gelegentlich der Uebersendung der Analysen des Staubes mit, dafs sich trotz der nassen Reinigung der Gase in 1 cbm derselben noch 2 g Staub vorfinden. Der betreffende Hochofen erzeugt ausschliefslich Thomaseisen. Die Gase haben beim Eintritt in die Wascheinrichtungen 150° und beim Austritt 40°. Diese Gase setzten in der Gasleitung zwischen Wascher und Wind erhitzer, also vor ihrer Verbrennung Staub ab, welcher wie folgt zusammengesetzt war: 25,40 3,14 9,55 14,35 2,12 15,85 9,46 4,96 2,79 s.gr.M. 0,55 7,10 0,60 0 6,36 102,23 SiO2 P20s AhOs CaO MgO NazO Fe203 MnsO. ZnO CuO PbO CI S sos C,COz Summa M3 • Hj O Der Staub nach der Verbrennung enthielt: 33,15 2,69 12,04 17,36 2,47 5,76 8,77 4,65 4,60 s.gr.M. 0,59 2,82 0,15 4,09 0,40 99,54 SiO: P,Os Al-Os CaO MgO ao Fe:Oa MnsO« ZnO CuO PbO CI S SOs C 0 Summa Da nicht mit Gewifsheit festgestellt werden konnte, an welche Körper das Chlor gebunden war, so sind die Sauerstoffverbindungen bestimmt und die dem Chlor entsprechenden Sauerstoffmengen abzusetzen. 102,23 — 3,20 0 bleibt Summa 99,03; 99,54 — 1,27 0 bleibt Summa 98,27. Mit den Einrichtungen dieser Nafsreinigung werden in der Stunde 27 000 bis 30000 cbm Gas gereinigt und betragen die Kosten der Anlagen nur 20000 JI. In der Stunde werden 75 cbm Wasser verbraucht, welche zwar geklärt, aber dann nicht wieder benutzt werden. Die gewaschenen Gase, von denen 1 cbm noch 2 g Staub enthält, werden in den steinernen Winderhitzern verbrannt. Bei 2 g Staubgehalt in 1 cbm würden auch die so gereinigten Gase, welche täglich noch 400 000 X 2 g = 800 kg auf 1 t Roheisen 4 kg Staub in die Cylinder der Gasmaschinen lieferten, noch nicht verwendbar sein. Die Georgsmarienhütte bei Osnabrück, welche schon seit Jahren Einrichtungen für die nasse Reinigung des Theils der Hochofengase hat, welche in den Winderhitzern des Werks verbrannt werden, theilt darüber Folgendes mit: „Man kann annehmen, dafs durch die Gaswascheinrichtungen täglich 480 000 cbm Hochofengas gehen; in der Stunde also 20000 cbm. Die Anfangstemperatur der Gase ist 100 bis 150° C. und die Endtemperatur gleich der des Waschwassers, d. h. 20 bis 30 0 C. Es werden zum Waschen dieser Gase stündlich 200 bis 250 cbm Wasser gebraucht; in der Minute also 3,3 bis 4,1 cbm. Zur Kühlung und Klärung dieses Wassers sind Teiche vorhanden, welche etwa 4000 qm Grundfläche und auch etwa 4000 cbm Inhalt haben. Zwei Drittel dieser Teiche sind im Betriebe und ein Drittel derselben ist, zwecks Reinigung derselben von dem abgesetzten Staube, aufser Betrieb. Die Kosten der gesammten Anlagen betragen etwa 60 000 •6.“ Diese Ausgaben würden unter der Voraussetzung, dafs die Gasmaschinen das Doppelte an Ausnutzung der Wärme leisten wie die Dampfmaschinen, und dafs man keine Dampfkessel nöthig hat, noch sehr gering sein. Die so gewaschenen Gase enthielten jedoch auf 1 cbm an Staub: Gramm .... 2,84 3,92 3,16 2,07 2,20 4,09 2,12 2,91 Probe .... I II III IV V IV VII Durchschnitt. Diese Proben wurden an fünf aufeinanderfolgenden Tagen, in Zwischenräumen von 4 bis 6 Stunden und in einer Entfernung von 80 m hinter den Wascheinrichtungen, also aus der Gasleitung zwischen diesen und den steinernen Winderhitzern, genommen. Die grofsen Unterschiede in dem Staubgehalte werden durch die Verschiedenheiten in dem Gang der Hochöfen herbeigeführt. Der Staub, welcher in den Wascheinrichtungen dieses Werks ausgeschieden wird, enthält: 12,60 14,70 3,28 37,09 2,30 13,00 5,62 0,53 2,06 9,00 be"tshmmt 100,18 Glüh- SiO’ AhOa Fea Oa Mn203 CaO MgO PaOs SO: ZnO NaaO Summa verlst N2U Der Staub aus den Gasen, welche diese Wascheinrichtungen durchlaufen hatten, enthielt: a) vor der Verbrennung, die Probe unmittelbar vor dem Eintritt der Gase in die Wind erhitzer genommen: 13,50 16,80 4,00 3,49 2,17 17,00 12,14 0,53 0,79 23,60 benishht 94,03 Glüh- Si Oa Ala Oa Fea Oa Mna Oa CaO Mg 0 Pa 0s S Oa Zn 0 Naal Summa Verlust n2 • b) nach der Verbrennung, die Probe aus den Zügen der Winderhitzer genommen: 25,20 4,78 2,84 0,75 16,40 SiOa AlaOs Fea Oa Mn: CaO 11,64 MgO 0,78 P20s 3,62 32,70 S Oa Zn 0 1,45 NaaO Ka O 100,16 Summa