Volltext Seite (XML)
1. März 1898. Eisenerzvorkommen im Tayeh-Bezirk, Prov. Hupeh, China. Stahl und Eisen. 223 sondere Kraftmaschine auf das obere Förderplateau gehoben werden kann, von wo aus es durch den langen Bremsberg zum Vorrathsplatz geschafft wird. Letzterer Bremsberg ist hergestellt und steht im Betrieb, der Anschlufsberg wird gleichfalls in kurzer Zeit eröffnet werden. Auf Sha mau tze wurden zwei Tagebaue an gesetzt, einer nordwestlich nahe am Kalkstein- Salband, einer südöstlich nahe am Gontact mit Diorit. Eine Durchschnittsprobe aus ersterem Tagebau ergab: Si0.2,3, Fe 56,55, Mn 0,520, P 0,032, S 0,023, Cu 0,43, eine gleiche aus dem zweiten Tagebau: SiOilß,—,Fe51,17, Mn0,567, P0,160, SO,030, Cu 0,80. Damit war der Schlüssel zur Erkenntnifs der Natur der Lagerstätte gegeben. Das Erz aus dem nordwestlichen Tagebau entspricht allen Anforderungen eines guten Erzes und man ist vollständig in der Lage, aus diesem Tagebau allein den Bedarf eines Eisenwerks wie Hanyang auf Jahre hinaus zu decken. Auf genannten zwei Eisenbergen, Tieh shan und Sha mau tze, hat bisher der Betrieb einzig geruht, alle anderen Eisenberge, die im Folgenden einer Besprechung unterworfen werden sollen, sind noch unverritzt. Vorerst seien noch einige Bemerkungen über die weiteren zur Beförderung und Verladung des Eisenerzes getroffenen Einrichtungen, sowie einige Zahlen über Gewinnungskosten u. s. w. eingeflochten. Die ursprünglich für den Tieh shan-Betrieb getroffenen Förder- und Verladeeinrichtungen waren derartig, dafs das aus dem Tagebau und dem Stollen gewonnene Erz mittels Kippwagen auf einer etwa 500 m langen horizontalen Förderbahn vier Steinbrechern zugeführt wurde, aus denen das zerkleinerte Erz in unterliegend angebrachte Füllrümpfe fiel, um aus diesen wieder vermittelst Kippwagen einer zweigeleisig, jedoch nur zur Auf nahme von vier Waggons angelegten Kopfstation zugeführt und hier seitlich in die Waggons ver laden zu werden. Sowohl der Steinbrecherprocefs, als auch die ungenügende Anzahl (35 Stück) der nur 1/2 t fassenden Kippwagen, von denen die Hälfte ihrer zerbrechlichen Bauart wegen noch dazu stets in Reparatur war, als auch die nicht genügend grofse Station, die ein mehrmaliges Rangiren und somit Zeitaufenthalt nothwendig machten, bedingten eine sehr langsame und kost spielige Verladung. Der Steinbrecherprocefs wurde sehr bald als zwecklos aufgegeben, den zweiten Uebelstand hob die Beschaffung eines Parkes von 75 Kastenwagen von je 1 t Inhalt, die in den Werkstätten von Tieh shan hergestellt wurden und noch um die gleiche Anzahl in Bau begriffener Wagen vermehrt werden sollen. Auch die Station erfuhr einen Umbau, der, da dieselbe ganz in eine hohe, sie rings umgebende Schlackenhalde vorgetrieben war, ziemlich schwierig wurde. Die Station ist jetzt ebenfalls zweigeleisig, jedoch zur Aufnahme eines ganzen Zuges von 12 Waggons eingerichtet, wodurch ein Rangiren während der Verladung vermieden ist. Die Entladung des Sha mau tze- Eisenerzes in die Waggons geschieht durch Kreisel wipper, denen die Förderwagen durch einen eben falls neu angelegten Bremsberg von dem 10 m höher liegenden Vorrathsplatze aus zugebracht werden, auf der einen Seite der Station, während die andere Seite zur Verladung von Brauneisenstein und Kalkstein dient. Die Förderung von Sha mau tze geschieht also im allgemeinen derart, dafs das Erz durch den langen Bremsberg zum Vorrathsplatz und von hier durch einen zweiten Bremsberg zur Station geht, wo es mittels der Kreiselwipper direct in die Waggons verladen wird. Der Eisenstein erfährt mithin bei regelmäfsiger Abfuhr keine Umladung vom Bruche aus bis in die Waggons. Da jedoch die Abfuhr eine sehr unregelmäfsige ist und auch die Förderung zu Regenzeit stockt (die Goolis sind nicht zu bewegen, bei irgendwie schlechtem Wetter im Bruche zu arbeiten, was ja auch nicht zu verwundern ist, da dieselben nur ein Paar Kleider, richtiger Lumpen besitzen, in das sie sich so lange einhüllen, bis es ihnen vom Leibe fällt), so mufste auch an eine bequeme Auf speicherung des Erzes gedacht werden, zu welchem Zwecke auf beiden Seiten der Station durch Ab tragen der Schlackenhalden, wodurch für die Eisenbahn Stopfmaterial gewonnen wurde, grofse Vorrathsplätze geschaffen wurden, die durch Rampenmauern eingefafst wurden. Das Erz wird nach Fertigstellung dieser noch nicht vollständig beendigten Anlage von Bremsberg 1 aus an die Verladerampe der einen Stationsseite gebracht und von dieser vermittelst Kreiselwipper auf die 10 m tiefer liegende untere Verladerampe gestürzt werden, wo es zur späteren Verladung bequem zur Hand liegt. Bisher mufste das Erz auf dem oberen Vorrathsplatze allerdings auf etwas umständliche Weise aufgespeichert werden. Der Vorrathsplatz auf der anderen Seite dient zur Lagerung von Brauneisenstein und Kalkstein. Letzterer wird unmittelbar bei der Station in einem 6 m höher als diese liegenden Bruche gewonnen. Ueber die Brauneisensteinförderung wird das Nähere noch in den betreffenden Abschnitten mitgetheilt. Die horizontalen Förderwege, welche das Sha mau tze-Erz zurückzulegen hat, betragen nur auf dem oberen Bremsbergplateau vom Tagebau bis zur Bremse 100 m, auf dem oberen Lagerplatz von Bremsberg Nr. 1 nach Bremsberg Nr. 2 50 m, im ganzen also nur 150 m, auf welchen die Erzwagen durch Goolis geschoben werden müssen. Die Gewinnungskosten sind infolgedessen sehr gering, es wird für 1 t Eisenerz, in die Waggons geliefert, nur 300 Gash bezahlt, was nach unserem Gelde ungefähr 60 g betragen