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N 29° 0 und N 52° 0 streichenden Hauptverwerfern der auf etwa 25 km Erstreckung verfolgte von Crusnes die Hauptrolle; aufser diesem sind diejenigen von Avril und von Fontoy von gröfserer Bedeutung. Das ganze Gebirge ist natürlich wasserhaltig und gilt dies auch mehr oder weniger von den wasserdurchlässigen Erzlagern. Der Erzbergbau, der im Orne-Becken zu Joeuf und bei Homecourt bereits betrieben und zu Aubou, Homecourt und Moutiers vorbereitet wird, hat trotzdem die Aus sicht, im allgemeinen nur mäfsige Wassermassen gewaltigen zu müssen, darf jedoch wegen der häufigen Gebirgsspalten nur mit Vorsicht umgehen, plötzlicher Wassereinbrüche immer gewärtig. Eisenerzvorkommen im Tayeh-Bezirk, Prov. Hupeh, China. Von G. Leinung. (Nach einem Sonderabdruck aus der Sieg-Lahn-Zeitung.) Der zur Provinz Hupeh des Kaiserreichs China gehörige Tayeh-Bezirk. unter 115 0 östl. Länge (von Greenwich) und 30° 10’ nördl. Br. gelegen, umfafst einen Landstrich von etwa 1500 qkm. Er ist begrenzt im Norden von einem Gebirgszug, der sich nahezu in östlicher Richtung vom Paun- gansee zum Yangtzekiang erstreckt, im Süden vom Tayeh-See, im Osten vom Yangtzekiang, im Westen vom Paungan-See. Beide genannte Seen sind durch Wasserläufe unter sich und mit dem Yangtze- Strome verbunden, wodurch eine Verkehrsstrafse gegeben ist, die für Sampans und kleine Segelboote genügt. Aufser diesem Wasserwege und einer Eisenbahn, die vom Yangtzekiang bei Shih hui yao z. Th. an dem die nördliche Einfassung bildenden Gebirge entlang, z. Th. durch dessen Thäler nach Tiehshan poo führt und fast aus- schliefslich dem Transport der Eisenerze dient, giebt es hier keine weiteren Verkehrsstrafsen, die Wege sind nur für Fufsgänger einzeln passirbar. Das nördliche Gebirge ist ein Diorit-Massiv, das sich in einzelnen Kuppen bis zu etwa 375 m über den Yangtze-Spiegel oder rund 430 m über den Meeresspiegel erhebt. Nach Norden fällt es ziemlich steil in die grofse Yangtze-Ebene ab, nach Süden sind ihm kleinere und höhere Kalksteinberge vorgelagert. Die Höhen sind unbewaldet, da sie schon seil Jahrhunderten abgeholzt sind und keine rationelle Forstwirthschaft für Nachwuchs sorgte. Holz ist daher im Lande rar. Die Bevölkerung gehört dem Volksstamme der eigentlichen Chinesen an. Der Hauptort ist Tayeh hsien am Tayeh-See, eine Stadt von 2- bis 3000 Familien und Sitz eines Districtschefs (chi hsien). Bergmännisch ist der Tayeh-Bezirk in zweierlei Hinsicht von Wichtigkeit, erstens, weil er das sog. Tayeh-Kohlenbecken einschliefst, zweitens, weil in ihm bedeutende Eisenerz lagerstätten aufsetzen, die beide Gegenstand der Ausbeutung geworden sind, wenngleich letztere bis jetzt nur in sehr geringem Mafse betrieben wurde. Der vorliegende Bericht beschäftigt sich nur mit den Eisenerzlagerstätten. Das Eisenerz tritt in beiden Arten von Rotheisenerz, als Eisenglanz V.3 und Rotheisenstein, als Magneteisen sowie als Brauneisenstein in getrennten Gängen auf, man unterscheidet demgemäfs zwei Gangzüge, den Rotheisenerz-Magneteisen- und den Brauneisen steingangzug, von denen ersterer an Bedeu tung letzteren bei weitem übertrifft. Räumlich sind die beiden Gangzüge nur um rund 500 m voneinander getrennt und ist der Brauneisenstein gang als secundäre Lagerstätte, als ein Auslaugungs- product des Rotheisenerz-Magneteisenganges, das in einer gleichzeitig mit letzterem oder später gebildeten Spalte abgesetzt wurde, zu betrachten. I. Der Rotheisenerz-Magneteisenzug. Beginnend von der Endstation Tiehshan poo der Tayeh-Eisenbahn, erstreckt sich dieser Gang zug als Contactgang zwischen Diorit und Kalkstein in südöstlicher Richtung auf eine Länge von etwa 15 km, allerdings mit grofsen oberirdischen Unterbrechungen, bis über die Mitlelstation Hsialu hinaus, soweit bis jetzt zu urtheilen ist. Sein Generalstreichen ist 127 " 6 0 45“ = hora 8. 1. 2., er fällt fast steil ein und hat eine durchschnitt liche Mächtigkeit von 75 m. Die Ausfüllung des Ganges ist ein edler, derber, körniger oder dichter Eisenglanz, Roth eisenstein und Magneteisen. Fremde Gangarten, taube oder rauhe Nester fehlen sozusagen ganz. Der Quarz tritt nur zuweilen in kleinen Krystallen in Drusen auf, häufiger findet man Kupfer in Form von Malachit, Kupferlasur und Ziegelerz, jedoch nur in kleinen Krystallen und nicht in Mengen, dafs es in der Eisenverhüttung schädlich wirken könnte. Am Gontact mit Diorit geht der Eisenglanz in einen weicheren Rotheisenstein über, der nicht die edle Beschaffenheit der übrigen Gangausfüllung besitzt. Die Erkenntnifs der Natur der Lagerstätte war von grofsem Werthe, indem sie einen Aufschlufs darüber gab, wie die ferneren Betriebseinrichtungen zu treffen waren. Die Analysen des Verwitterungs- productes von Diorit zeigen viel Uebereinstimmung mit denjenigen bekannter feuerfester Thone und hängt es von Versuchen ab, ob es als solcher zu verwerthen ist. 3