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210 Stahl und Eisen. ber ScMacicencement, seine berstellwig und Eigenschaften. 1. März 1898. Bleche nicht austretende Gut fällt selbstthätig wieder in das Innere der Trommel. Diese Mühlen eignen sich vorzüglich zum Verschroten harter Materialien und leisten darin aufserordentlich viel. Der ganze Apparat ist mit einer nach unten trichterförmig abschliefsenden, eisernen Verkleidung umgeben, welche das Mahlproduct in eine Trans portschnecke abliefert. Die zweite Art ist die Horizontal-Kugelmühle. Dieselbe hat im Innern einen horizontal liegenden Kugellaufring aus Stahl- gufs, in welchem 7 Stahlkugeln von je 190 mm Durchm. vermittelst eines 7 armigen Stahlgufs- kreuzes mit grofser Geschwindigkeit gewälzt werden. Die Drehung des Kreuzes wird durch einen verti- calen Königstock bewerkstelligt und macht das selbe 150 bis 180 Umdrehungen in der Minute. Die Gentrifugalkraft schleudert das in der Mitte des Apparats continuirlich zugeführte Material in den Kugellauf, und wird durch die darin sich wälzenden Kugeln zermalmt. Auf den Kugellaur ist ein cylindrisches Siebgestell aufgeschraubt, welches mit einem groben Schutzsieb und einem darüber befindlichen, dem Zwecke entsprechenden feineren Sieb umspannt ist. Mit dem Kreuze ist ein Windflügelpaar verschraubt, welches durch seine schnelle Rotation das zu dichtem Staub verwandelte Material gegen die Siebe schleudert. Grobe Theile fallen in den Kugellauf zurück und werden einer erneuten Mahlung unterworfen. Ein cylindrischer, mit einem Deckel versehener Blech mantel umschliefst die Siebe und ist mit dem Mühlengeslell dicht verschraubt. Das zwischen Blechmantel und Sieb niederfallende Mehl wird durch zwei Mitnehmer der Ausflufsöffnung zu geführt. Der continuirliche Zulauf des Materials wird durch eine in der Mitte des Blechmantel deckels praktisch angebrachte Oeffnung ermöglicht und durch ein Rüttelwerk automatisch geregelt. Die dem Verschleifs am meisten unterworfenen Theile sind die Treibeplatten, welche zum Schutz auf die Arme der Kreuze aufgenietet sind, dann die Siebe, die Kugeln und der Kugellauf. Sämmt- liche Theile sind aus zähem Stahl und leicht auswechselbar. Die Leistung der Mühle schwankt, je nach der Natur der Schlacke, zwischen 600 und 1000 kg i. d. Stunde. Der Kraftverbrauch beträgt etwa 25 HP. Die Horizontal-Kugelmühle kann für eine so empfindliche und zähe Masse wie die granulirte Hochofenschlacke als die beste Zerkleinerungs maschine angesehen werden, wenn sie auch nichts weniger als ideal arbeitet, da nur ein kleiner Theil der ungeheuren bewegenden Kraft in nütz liche Arbeit umgewandelt wird. Es genügt übrigens, die Mühlen arbeiten zu hören und die Temperatur der Schlacke (60 bis 70%) beim Austritt aus der Mühle zu messen, um sich davon durch Zahlen zu überzeugen. Der Versuch, bei vorbeschriebener Kugelmühle die Siebe in Fortfall zu bringen und das Mehl I durch Ventilation abzusaugen, hat trotz der grofsen Feinheit des damit erzielten Products (2 bis 8 % Rückstand auf 5000 Maschen auf 1 qcm) bis jetzt noch keine ganz befriedigenden Resultate geliefert, weil die durch einen innerhalb der Mühle angebrachten Ventilator erzeugte, absaugende Wind strömung sich nicht nach dem wechselnden I specifischen Gewichte der Schlacke regeln läfst. Eine nothwendige Beigabe zu den Horizontal- Kugelmühlen bildet die Entstaubungsvorrichtung. Dieselbe besteht aus Ventilator, Filterapparat und den zugehörigen Rohrleitungen. Der Ventilator saugt die einzelnen Kugelmühlen ab, wodurch einerseits die Arbeitsräume staubfreier gehalten werden, andererseits durch die erzeugte lebhaftere Luftcirculation im Innern der Mühle die Temperatur verringert und die Arbeitsleistung erhöht wird. Die abgesaugte, staubgeschwängerte Luft wird । durch einen Filterapparat gereinigt und der in demselben zurückgehaltene Staub selbstthätig ge sammelt, um später mit dem anderen Mehl ver mischt zu werden. Das Sieben der Schlacke. Das aus den Mühlen austretende Schlacken mehl wird in Sichtmaschinen geleitet und werden darin die nicht genügend zerkleinerten Theile ausgeschieden. Man unterscheidet Sichtmaschinen mit Sieben, eine Separation auf geneigten Flächen und eine Windsichtung. Die ersteren sind horizontal liegende, cylindrische, im Querschnitt sechseckige Trommeln, welche mit einem passenden Metall gewebe (900 Maschen auf 1 qcm) umspannt sind. Dieser Apparat dreht sich um seine horizontale Achse. Das in der Mitte der einen Aufsenseite eintretende Mehl fällt auf das Metallgewebe. Die hinreichend zerkleinerten Theile gehen durch die Maschen und werden mittels einer Schnecke ge sammelt. Der Rückstand tritt auf der anderen Seite des Apparats aus und wird den Mühlen wieder zugeführt. Diese Art des Siebens ist un zuverlässig, und schliefst die Schlacke Silicate ein, welche trotz feiner Mahlung scharfkantig bleiben und schnell die Gewebe zerstören. Es wird des halb zur Nothwendigkeit, das gesiebte Gut häufig zu controliren und schadhafte Stellen, welche nicht immer leicht zu finden sind, auszubessern. Bezüglich der schrägliegenden Rüttelwerke sagt der Name, woraus der Apparat besteht und in welcher Weise er functionirt. Zum Schlufs ist noch das System der Wind sichtung zu beschreiben, welches so vielfach an gewandt wird und gute Resultate liefert. Der Apparat setzt sich in der Hauptsache zusammen aus einer Verticalachse, welche in der Mitte eine horizontale, runde Platte von etwa 650 mm Durchmesser hat. Auf derselben Achse und 250 bis 300 mm über der Platte wird ein Ventilator von mindestens 1,40 m gelagert. Die Achse wird in eine Be wegung von 125 bis 200 Umdrehungen i. d. Minute