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Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. STAHLUNEISEN ZEITSCHRIFT FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark jährlich excl. Porto. Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bag el in Düsseldorf. N 1. 1. Januar 1898. 18. Jahrgang. Das Vorkommen des oolithischen Eisenerzes im südlichen Theile Deutsch-Lothringens. Von Fr. Greven. (Hierzu Tafel I und II.) I. Allgemeines.* ie Eisenerzablagerungen, die in beträcht licher Ausdehnung im Westen Deutsch lands von der Südgrenze Luxemburgs an auf dem linken Ufer der Mosel über die Südgrenzen Lothringens hinaus nach Frank reich hinein sich erstrecken, haben diese Bezirke hauptsächlich in der letzten Zeit zu den für die Eisenindustrie bei weitem wichtigsten und inter essantesten gemacht. Das Gebiet, das in einer Länge von etwa 100 und einer Breite von 15 bis 20 km die Haupt ablagerungen umschliefst, bildet die von den Franzosen benannte Hochebene von Briey, die, nach Westen über die Landesgrenze hinausgehend, bis an die Maas heranreicht und nach Osten in dem zum Moselthal ziemlich steil abfallenden Berg rücken, der dem Laufe des Flusses in mehr oder weniger grofser Entfernung parallel folgt, seine Begrenzung findet. Zahlreiche Thäler, welche diese Hochebene unterbrechen, lassen die Eisenerzformation an manchen Stellen und im Norden allenthalben zu Tage treten und haben die ersten Anlagen für den Bergbau- und Hüttenbetrieb ins Leben gerufen. * Dem Kaiserlichen Bergrath Hrn. Braubach zu Metz sowie Hrn. Grubendirector Engel zu Grofs- Moyeuvre, die den Verfasser in der zuvorkommendsten Weise unterstützten, spricht derselbe auch an dieser Stelle seinen herzlichsten Dank aus. Im südlichen Theile sind es die Thäler von Novant-Gorze, das Mancethai von Ars nach Gravelotte, das südlich des St. Quentin sich hin ziehende Monvauxthal und das westlich Maizires gelegene Bronvauxthai, alle in nördlicher bis nordwestlicher Richtung das Gebirge durchsetzend. In geognostischer Beziehung gehören die Schichten, die sich an dem Aufbau dieses Höhen zuges betheiligen, der Juraformation, und zwar zum weitaus gröfsten Theil dem Lias und dem Dogger an. In den Thaleinschnitten treten allenthalben Diluvial- und Alluvialbildungen auf, die indefs für den hier in Betracht kommenden Theil nur von untergeordneter Bedeutung sind. Nach der Ostgrenze Lothringens sind auch die Schichten des Keuper, des Muschel kalks und des Buntsandsteins mächtig entwickelt, ohne jedoch auf das linke Moselufer überzugreifen. Der Lias, dessen Gesammtmächtigkeit im Durchschnitt 230 m betragen mag, tritt im west lichen und südlichen Theil nur untergeordnet mit seinen oberen Etagen, den Zonen der Posidonomya Bronni und des Ammonites bifrons auf. Sie setzen sich zusammen aus einer wenig mächtigen Schieferschicht (Posidonienschiefer) und einer fossil armen glimmerhaltigen Thonschicht. Nach dem unteren Dogger hin bildet eine zwar nicht sehr mächtige aber durch ihre Fauna charakteristische Torulosusschicht die Grenze. Die unteren Schichten des Dogger bestehen aus den Thonen der Astarte Voltzi und des I.1S 1