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15. Februar 1898. Giefserei - Fachausstellung in Goslar. Stahl und Eisen. 171 Giefserei-Fachausstellung in Goslar. (Schlufs von Seite 145.) Wesentlich für die Dauerhaftigkeit der Modell heber ist ein fester Sitz der Büchse. Man erreicht diesen festen Sitz dadurch, dafs man zwei der Dicke der Deckplatte entsprechende Löcher a und b (Fig. 36), deren Peripherien sich berühren müssen, nebeneinander bohrt. Im Berührungs punkte c ist der Bohrer alsdann zwecks Aus bohrung der tieferen Führungsbüchse einzusetzen, wobei man darauf Rücksicht nehmen mufs, dafs der Schlüssel unter der Führungsbüchse noch etwas Spielraum braucht. Durch die so ge schaffenen genau anliegenden Wandungen wird die Büchse vortrefflich gestüzt, so dafs nach Be festigung durch die Schrauben ein dauerhafter Sitz, selbst bei fahrlässiger Behandlung, gewähr leistet ist. Eine andere Form der Modelldübel mit Gegen hülsen führt B. Dose, Hamburg, vor. Dieselben bestellen aus einem mit Schraubengewinde ver sehenen Dübel, welcher in den einen Modelltheil eingeschraubt wird, und dessen vorspringender Theil konisch zuläuft, während die Hülse ebenfalls mit Schraubengewinde versehen ist. Der Dübel sowie die Hülse sind auf ihren Köpfen mit Ein schnitten versehen, um das Einschrauben mit Hülfe eines Schraubenziehers vornehmen zu können. Formsandmischmaschinen waren eben falls von mehreren Firmen ausgestellt. Fig. 37 zeigt eine solche Aufbereitungsvorrichtung, wie dieselbe von der Badischen Maschinenfabrik in Durlach ausgeführt wird. In einem Blech gehäuse rotiren in entgegengesetzter Richtung mit 900 bis 1000 Umdrehungen i. d. Minute zwei mit mehreren Reihen von stählernen Schlagstiften versehene Körbe. Die Wellen, auf welchen diese Körbe sitzen, liegen concentrisch ineinander, sind jedoch getrennt gelagert, ohne sich gegenseitig zu berühren. Das Aufgeben des Sandes erfolgt in einen an der Vorderseite befestigten Trichter, welcher mit einer Vorrichtung versehen ist, um den Sand in abgemessenen Portionen dem Innern zuzuführen. Das Blechgehäuse ist nach unten offen, um den geschleuderten Sand frei austreten zu lassen. Die Sandmischmaschine von C. Schütze, Berlin, ist in Fig. 38 und 39 abgebildet. Auf einer senkrechten Welle sitzt eine mit 1000 bis 1200 Umdrehungen umlaufende Scheibe, auf welcher eine grofse Anzahl concentrisch angeordneter Stahl bolzen angebracht sind. Die Welle erhält ihren Antrieb vermittelst der in der Abbildung unten sichtbaren Riemenscheibe. Durch den oberhalb der Platte angebrachten Trichter wird der Sand aufgeschüttet, fällt auf die Platte und wird von dieser durch die Stahlbolzen hindurch nach der Peripherie geschleudert, um dort an einen Gummi mantel anzuprallen, so dafs der Sand sich in ringförmigem Haufen am Fufse der Maschine an sammelt. Da der Sand ringsum frei austreten kann, ist die erforderliche Kraft eine sehr geringe. Erfolgt die Beschickung regelmäfsig in der Art, dafs die untere Fülltrichteröffnung niemals ganz durch Sand gestopft ist, so wird stetig mit dem Sand ein Luftstrom durch die Stiftenreihen der Maschine mit hindurch gerissen, wodurch eine lockerige völlige Aufbereitung des Materials be wirkt wird. Der Deckel der Maschine ist ab nehmbar, um etwaige Ansätze oder eingeklemmte Gegenstände leicht entfernen zu können. Hillerscheidt & Kasbaum, Berlin, stellten eine ähnlich construirte Maschine aus, welche in Fig. 40 abgebildet ist. Die senkrechte Welle ist etwas nach oben verlängert, und mit querstehen den Bolzen versehen, um das Aufgeben des Sandes zu reguliren. Aufserdem ist durch Anbringung eines starken Siebes an der Peripherie der Schleuder scheibe das Hineinfallen von Steinen oder Kern nägeln in den fertigen Sand verhindert. Sandstrahlgebläse zum Putzen von Gufs- stücken in allen verschiedenen Dimensionen führt A. Gutmann, Ottensen, in Abbildungen vor. Das Schmirgelwerk Naxos-Union in Frankfurt hatte drei verschiedene Gonstructionen ihrer Schmirgel schleifmaschinen ausgestellt, ferner führt Miesner & Pape, Lübeck, solche Maschinen vor, die mit Sicherheitsflantschen eigener Gonstruction versehen waren. Diese Einrichtung besteht darin, dafs die Schmirgelscheibe nicht direct auf der Welle, sondern auf Gummipuffern ruht und durch Gummiringe, die in hinterdrehten Aussparungen des Flantsches liegen, am Herausfliegen gehindert wird. Ebenso zeigen die Schleifmaschinen von Meyer&Schmidt, Offenbach am Main, eigenartige Sicherheitsvorrich-