Volltext Seite (XML)
Kohlenstoff bewirken, sind nach der Meinung des Unterzeichneten a) vor der Verwendung dieser Steine im Hoch ofen das Vorkommen von Schwefelkies in dem feuerfesten Thon, aus welchem diese Chamottesteine hergestellt werden, b)nach der Verwendung der Steine im Hoch ofen das Eindringen von Hochofengasen in diese Steine, die Berührung dieser Gase mit den Schwefel- und/oder Sauerstoffverbindungen von Eisen, und/oder dem daraus reducirten Eisen, und die daraus veranlafste Ausscheidung von Kohlenstoff aus dem in den Hochofen gasen enthaltenen Kohlenoxydgas. Zu a. In den meisten feuerfesten Thonen kommt das Eisen in zweierlei Formen vor; ein mal als Eisenoxyd in Verbindung mit der Kiesel säure, oder doch in so feiner Mischung mit den Bestandtheilen des Thönes, dafs dasselbe nur durch die Analyse nachzuweisen und auch nur durch diese von dem Thon zu trennen ist. Dann kommt das Eisen im Thon als Schwefelkies vor, der in geringer Menge auch schon theilweise oder ganz in Eisenoxyd übergegangen sein kann. Immer aber tritt dieser Eisengehalt als Schwefelkies nur als Einsprengung oder Beimischung des Thönes auf, ist also äufserlich zu erkennen und auch durch Zerkleinern und Schlämmen von dem Thon zu trennen. In den meisten, und auch in den besten feuerfesten Thonen, kommen derartige Ein sprengungen von Schwefelkies vor. Ihre Gröfsen wechseln vom kleinsten Partikelchen bis zur Walnufsgröfse. Schwefelkies ist Zweifach-Schwefeleisen (FeS2) und besteht aus 46,7 Eisen und 53,3 Schwefel. Wenn der Schwefelkies erhitzt wird, geht der selbe in Einfach-Schwefeleisen über und besteht dann aus 63,97 Eisen und 36,03 Schwefel. Findet diese Erhitzung bei Zutritt von Luft statt, so kann das Eisen theilweise oder ganz in Eisenoxyd über geführt werden. Bei vollständiger Abröstung des Schwefelkieses, zwecks Erzeugung von schwefliger Säure, bleiben darin nur einige Procente Schwefel zurück; es wird dabei der gröfste Theil des Eisens des Schwefelkieses, bei höherer Temperatur und Luftzutritt, in Eisenoxyd übergeführt. Die Ab schwefelung und theilweise Röstung des Schwefel kieses, welcher dem Thon beigemengt ist, tritt beim Brennen desselben zu Ghamotte, und/oder beim Brennen der aus Ghamotte und Thon her gestellten Steine ein. Der Schwefelkies kann auch durch sehr lange andauernde Berührung mit Luft und Wasser, ohne Einwirkung von Wärme, in Eisenoxyd über geführt werden. Diese Umwandlung wird jedoch beim Schwefelkies im Thon nur selten Vorkommen, weil der Thon den Eintritt von Luft und Wasser nicht begünstigt. Der so durch Wärme und Lufteinwirkung zu verändernde Schwefelkies soll trotzdem in Folgendem immer als solcher be zeichnet werden. Die gröfsten und die kleinsten dieser im feuer festen Thon vorkommenden Schwefelkies-Aus scheidungen sind am wenigsten schädlich, da man die gröfsten Schwefelkiese durch Handscheidung entfernen kann, während die kleinsten Schwefel kiesausscheidungen beim scharfen Brennen da durch unschädlich gemacht werden, dafs sie mit dem sie umgebenden feuerfesten Material ver bunden, oder davon aufgelöst werden, d. h. damit eine Sinterung oder Verschlackung bilden. Diese Verschlackung der Schwefelkieskörnchen oder Körner ist um so sicherer, je kleiner dieselben sind, und je höher die Temperatur war, welcher die Steine beim Brennen ausgesetzt wurden. Bei den sogenannten Ghamottesteinen sind diese Verschlackungen in grofsen Mengen schon auf der Oberfläche der Steine zu erkennen. Alle die Flecken und Fleckchen, welche fast jeder, auch der beste Ghamottestein zeigt, und welche je nach ihrer Gröfse und Sinterung schwarz, braun oder gelb aussehen, sind veranlafst durch kleine, und kleinste Schwefelkiesausscheidungen. Schwarz sind diese Sinterungen, wenn die be treffende Schwefelkiesausscheidung so grofs war, dafs das beim Brennen des Ghamotts und‘oder der feuerfesten Steine aus dem Schwefelkies ge bildete Eisenoxyd oder Eisenoxydul mit dem Thon eine schwarze Schlacke bildet. Um diese Sinterung schwarz erscheinen zu lassen, dazu genügt schon eine Schwefelkies ausscheidung von Nadelkopfgröfse. Wenn die Schwefelkiesausscheidung kleiner war, sieht der Fleck braun aus, und wenn ein Schwefelkies körnchen vorlag, welches nur durch das Ver- gröfserungsglas zu entdecken war, dann erscheint das Fleckchen gelb. Wenn man die Oberfläche eines Ghamotte- steines mit einem Vergröfserungsglas (ein sog. Fadenzähler genügt schon) besieht, dann findet man alle diese kleinen Sinterungen dicht neben einander. Waren die Schwefelkiesausscheidungen gröfser, so sieht man die Sinterungen mit blofsem Auge. Die gröfseren Sinterungen haben das Aus sehen wie Schweifs- oder Puddelschlacken, und gewöhnlich befindet sich innerhalb der schwarz glänzenden Umgebung eine kleine Oeffnung. Wal der Thon in der Umgebung der Schwefelkies ausscheidung nicht imstande, die ganze Menge desselben aufzulösen, dann blieb in der Oeffnung, an die Wandung derselben festgeschmolzen, ein Rest des Schwefelkieses, des Eisenoxyds, Eisen oxydoxyduls zurück. Zu b. Diese Reste des Schwefelkieses geben die Veranlassung zu der Zerstörung der feuer festen Steine in den Hochofenschächten durch den Kohlenstoff, der sich auf denselben aus den Hochofengasen ausscheidet. Es ist eine fest-