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1. Januar 1898. G ütertransportnoth. Stahl und Eisen. 29 meine Aufmerksamkeit, erstere durch ein geo logisches Modell, letztere durch eine geologische Karte und ein grofses Landschaftsbild ihrer Erz felder. Für den Mineralogen bot die Ausstellung von Längbans-Gruben. hochinteressante Stuffen, wahre Cabinetstücke von gewöhnlichen und sehr seltenen Manganverbindungen, neben Pyrolusit, Hausmannit und Braunit, Rhodonit und Rhodo chrosit auch Pyrochroit, Berzeliit, Pyroaurit und andere. . Andere Erze stellen aus die A.-B. Sal berget in Sala, eine sehr alte Silbergrube, von der die geschichtliche Abtheilung ein im Jahre 1639 ausgeführtes Modell enthält, Silbererze; die Freiherrschaft Adelsvärd in Atvidaberg Kupfererze mit nur 2 bis 3 % Kupfergehalt, die in Mengen von durchschnittlich 7200 t im Jahre zu Atvidaberg verhüttet werden, daneben geologische Karten und Modelle der Bersbogrube; Husä A.-B. in Hjerpen, Jemtland, Erze aus ihren noch nicht in Abbau stehenden Kupfergrubenfeldern Fröä und Bjelkes am Äreskutan, in einer der landschaft lich schönsten und wildesten, vom Ausländer aber wohl noch kaum besuchten Gegend Schwedens; Kafveltorps A.-B. in Kopparberg Kupfer-, Blei- und Zinkerze nebst daraus erzeugten Metallen u. a.; Sjangeli Kopparmalmfält hoch im Norden begnügt sich mit Karten; dagegen sind die Vor führungen vonÄdelfors guldverks A.-B. in Alsheda und der Viei 11 e Montagne in Ammeberg, dem einzig bedeutenden Zinkbergbau Schwedens, ziemlich reichhaltig an Erzen, Aufbereitungs erzeugnissen, Modellen, Karten u. s. w. Auf die Ausstellung des gröfsten Kupferwerkes zu Falun kommen wir unten im Zusammenhänge mit den Erzeugnissen der Eisenhütten derselben Gesellschaft zurück. Von Norwegen sind Bossmo A.-B. zu Mo im Ranenfjord, Röros Kupferwerk und die Sulitjelma Gruben, östlich von Bodö am Sulitjelma, einem Grenzberge gegen Schweden, in welch abgelegener Gegend schon jetzt 600 bis 700 Arbeiter für 200000 Kronen Erze jährlich ge winnen, vertreten. Nicht unerwähnt darf bleiben, dafs die Berg- bauabtheilung auch einige Maschinen in Thätigkeit vorführte, einen magnetischen Erzscheider von der A.-B. Skandinavska Magnetiska Malmskil- j eren, allerdings nur ein kleines Modell für Probe- I nahmen, elektrische Bohrmaschinen nach zwei | Systemen (Siemens & Halske und Union in Berlin) und eine Seilbahn von E. Nordström ; in Falun. Neben den thätigen Bohrmaschinen i zeigte eine Reihe älterer gebrauchter von der । Schumannschen (1864) an die Entwicklung dieser für den schwedischen Bergbau so wichtigen i Maschinengattung. (Schlufs folgt.) G ü t e r t r a nspo r t n 01 h. In einer am I 1. December v. .1. zu Essen ab gehaltenen Versammlung, in welcher nach den Vorträgen der HH. Bergmeister Dr. Engel, Land tagsabgeordneter Dr. Beumer und Landgerichts director Jerusalem einstimmig die nachfolgende Resululion zu Gunsten der Südemscherkanallinie angenommen wurde: „Der Verein zur Förderung der Erbauung eines Kanals von Dortmund nach den Rheinhäfen Duisburg-Ruhrort (Linie IV) hält angesichts der steigenden, unser ganzes wirthschaftliches Leben und insbesondere die Arbeiter in ihren Lohn bezügen auf das empfindlichste schädigenden Gütertransportnoth auf den dem gegenwärtigen Verkehr offenbar nicht mehr genügenden Staats eisenbahnlinien des Ruhrreviers die Erbauung des seit nunmehr 25 Jahren von den Betheiligten be fürworteten Südemscherkanals für eine dringende Nothwendigkeit nnd beschliefst, an den Provinzial- ausschufs das begründete Ersuchen zu richten, „„er möge einen erneuten Antrag bezüglich der schleunigen Ausführung des Kanals bei der Staatsregierung stellen,““ besprach der erstgenannte Redner die Güter transportnoth auf den Eisenbahnen und legte nach einem interessanten historischen Ueberblick über den Werde- und Entwicklungsgang der Eisen bahnen Nachfolgendes dar: „Die übergrofsen Ablieferungen von Eisenbahn erträgen an die Staatskasse finden ihren Ausdruck in den Calamitäten, die wir im steigenden Mafsc jetzt alle Jahre zu bekämpfen haben. Auf jenen grofsen, dort angebrachten Wandtafeln sehen Sie die Wagengestellung des Ruhrreviers und Ober schlesiens in der Zeit vom 1. September bis zum 15. November der Jahre 1895, 1896 und 1897 nach den amtlichen Ziffern dargestellt. (Vergl. Fig. 1 bis 3)*. Zugleich ist der Rheinwasserstand in derselben Zeit angegeben und ein Blick auf jene Tafeln wird Sie lehren, dafs das Sinken des Rheinwasser standes von einem zunehmenden Wagenmangel begleitet zu sein pflegt. Um von vornherein dem Einwande zu be gegnen, als wenn jene Wagenanforderungsziffern etwa ungebührlich hohe wären, die Zechen somit gar nicht imstande sein würden, die von ihnen * Die Höhe der Fehlbeträge ist durch die schraf- tirten Flächen dargestellt.