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grofsen Betriebe in Hamm vollauf zu beschäftigen. Wenn wir auch im Inlande durch lohnende Aufträge in einzelnen Fabricaten den Ausfall für verlorene Exportgeschäfte zum Theil ersetzen konnten, so waren wir leider nicht in der Lage, die durch diesen grofsen Ausfall an Exportgeschäften unsern Arbeitern ent gangene Arbeitsgelegenheit zu ersetzen, weshalb dann auch ein Theil unserer Arbeiter anderweitig Arbeit suchen mufste. Der Streik der Hafenarbeiter in Ham burg, von Ende November 1896 bis Anfang Februar 1897, wirkte sehr störend auf den Versand unserer Exportfabricate und veranlafste erhebliche Unkosten. Gröfsere Störungen im Betrieb haben wir nicht zu verzeichnen gehabt. Glücklicherweise kamen uns die im Vorjahre zwecks Herabminderung der Herstellungs kosten unserer Fabricate ausgeführten gröfseren Neu bauten und Verbesserungen in den Betrieben in diesem Jahre voll zu gute, so dafs wir auch für das ab gelaufene Geschäftsjahr, trotz der angeführten mifs liehen Verhältnisse, in der Lage sind, ein günstiges Betriebsergebnifs vorzulegen. Der Bruttogewinn des Geschäftsjahres 1896/97 beläuft sich auf 1 504659,04 A — unter Hinzurechnung des Gewinn Vertrags aus 1895/96 im Betrage von 13 770,69 M — auf 1 518429,73 (. Die Abschreibungen betragen für unsere Werke in Hamm 249 086,17 4 und wurden, wie bisher, in reichlichem Mafse vorgenommen. Für Neubauten wurden verausgabt 106 113,37 . Der Reservefonds stellt sich unter Hinzu rechnung des diesjährigen Betrages von 49882,02 JC auf 395838,03 . Der Gesammtumsatz war gegen das Vorjahr um 1335218,99 M höher. Im Jahre 1896/97 betrug der Gesammtumsatz 16361055,31 I. Er zeugt wurden: Walzfabricate, gezogener Draht, Draht stifte, Niete, Splinte, Ketten, Schrauben, Haken, Spring federn, Stachelzaundraht und Drahtseile 191663388 kg, Leuchtgas 465 274 cbm. An Löhnen wurden gezahlt 2 280 338,90 . Die Gesammtzahl der Arbeiter be trug 2262, der Durchschnittsverdienst — einschl. Lehr linge — betrug 1008,11 Auf Grund der gezogenen Bilanzen schlägt der Aufsichtsrath der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 10 % vor. Ueber das seit dem 1. Juli a. c. laufende neue Geschäftsjahr können wir berichten, dals der Umsatz höher ist als im Vorjahre, und dafs die am 1. November a. c. gebuchten Auf träge quantitativ die des Vorjahres (zu gleicher Zeit) übersteigen.“ Der Netto Reingewinn von 821 753,17 JI soll wie folgt vertheilt werden: 10 % Dividende aus 7 999800 JI = 799 980 , Gewinnvortrag pro 1897/98 21 773,17 Jl.^ Wittener Stahlröhrenwerke in Witten a. d. Ruhr. Der Geschäftsbericht äufsert sich über das Jahr 1896/97 wie folgt: „Die verflossene Geschäftsperiode charakterisirt sich für unsere Gesellschaft in erster Linie als ein Baujahr, in ' welchem naturgemäfs Unregelmäfsig- keiten und Störungen im Betrieb nicht zu vermeiden waren. — Durch die nicht rechtzeitig erfolgte Fertig stellung eines Theils unserer Werke konnten vor gelegene gröfsere Aufträge nicht zur Ausführung ge bracht werden, wodurch unserer Gesellschaft ein er heblicher Gewinn entgangen ist, infolgedessen das Ergebnifs um etwas gegen die erste Betriebsperiode zurückbleibt. Seit Anfang dieses Jahres sind jedoch unsere sämmtlichen Werke fertiggestellt und dem Be trieb übergeben. — Zur Zeit ist die Fabrication der Veloröhren dem Bedarf vorausgeeilt. Infolgedessen sind die Preise gedrückt, und der Absatz ist augen blicklich schwieriger geworden, doch ist seitens der betheiligten Werke bereits ein Zusammenschlufs an gestrebt, um wieder bessere Verkaufspreise zu erzielen und gesunde Marktverhältnisse herbeizuführen. Wir stehen diesen Bestrebungen sympathisch gegenüber, obschon wir hoffen dürfen, dafs wir durch unsere zweckentsprechenden Einrichtungen, sowie nament lich auch durch die Errichtung des Röhrenwalzwerks, das sich bis jetzt in jeder Beziehung bewährt hat, leichter über die momentan schwieriger gewordenen Verhältnisse hinauskommen werden. — Wenn wir in unserer Rohrzieherei einen gröfseren Posten auf Lager haben arbeiten müssen, so ist dies theilweise auch darauf zurückzuführen, dafs die Fabriken für Fahrradbestandtheile in den Sommermonaten stets weniger stark beschäftigt sind. In unserm Röbren- Walzwerk sind wir flott beschäftigt und haben sichere Aussicht, die Rohrluppen, welche wir in unserer Rohr zieherei nicht selbst verarbeiten, anderweitig zu lohnenden Preisen abzusetzen, so dafs wir uns einen schönen Verdienst daraus versprechen. Für unsere Maschinenwerkstätte liegen gleichfalls schon genügend Aufträge vor und ist auch hier nur Günstiges zu er warten. — Der Bruttogewinn beträgt 150956,12 JC, und verbleibt nach Abzug der Abschreibungen von 31205,25 Jt. ein Reingewinn von 119 750,87 JI zu züglich Vortrag von alter Rechnung — 126 273,77 JC, welcher wie folgt vertheilt werden soll: 5 % für den Reservefonds =5987,50 JI, 10% Tantieme für den Aufsichtsrath = 11975 JI, Pensionsfonds 1000 JC, 10 % Dividende = 100000 JC., Vortrag auf neue Rechnung 7311,27 JCJ Syndicat amerikanischer Drahtfabricanten. Ein neues grofsartiges Syndicat: die American Steel and Wire Go. mit einem Kapital von 87 000000^ ist in der Bildung begriffen; das Zustandekommen scheint gesichert zu sein, man reifst sich angeblich in New York um die Actien. Eine bedeutende Londoner Revisionsfirma ist beauftragt worden, in die Bücher Ein sicht zu nehmen, und zur Abschätzung wurden bestimm t: Julian Kennedy, Pittsburgh, für Centralwesten; S. T. Wellman, Cleveland, für den Osten; Rob. Forsyth, ehemaliger Vicepräsident der Illinois Steel Co., Chicago, für den Westen. Soweit bekannt, haben folgende Firmen zugesagt: Washburn & Moen, Manufacturing Co., Worcester & Waukgau; John A. Roeblings Sons Co. of Treuton; Consolidated Steel & Wire Go., Chicago; Cleveland Rolling Mill Co., Cleveland; H. P. Nail Co. & American Wire Co., Cleveland; New Castle Wire Nail Co., New Castle, Pa.; Oliver Wire Go., Pittsburgh; Oliver & Suyder Steel Co., Pittsburgh; Pittsburgh Wire Co., Pittsburgh; the Joliet Works of the Illinois Steel Go.; Salem Wire Nail Go., Salem, Ohio; American Wire Nail Co., Anderson, Ind. Diese Werke umfassen sozusagen die gesammte Walzdrahtfabrication der Vereinigten Staaten, so dafs durch die endgültige Bildung des Trusts eine formidable Macht geschaffen würde. Im Jahre 1888 betrug die amerikanische Erzeugung an Walzdraht ungefähr 275000 t bei einem Gesammt- verbrauch von 381500 t, so dafs also damals 27 % importirt wurden. 1892 fiel dieser Procentsatz auf 6 %, die Gesammtmenge war 670500 t; 1896 erzeugte Amerika 623986 t und exportirte bedeutend. 1895 wurde mit nicht weniger als 791 130 t die bisherige gröfste Leistung erreicht.