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15. Januar 1898. Industrielle Rundschau. Stahl und Eisen. 111 übrigt. Wir beantragen, aus diesem Ueberschufs eine Dividende von 7 fl. f. d. Actie, d. i. auf 30000 Stück alte Actien 210000 fl. zur Vertheilung zu bringen und den sohin noch verbleibenden Rest von 16 806,08 fl. auf das Gewinn- und Verlustconto des laufenden Ge schäftsjahres zu übertragen. Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf. Trotzdem die Werke der Gesellschaft in dem ab gelaufenen Geschäftsjahre von gröfseren Betriebs störungen verschont geblieben sind, konnte nur eine Dividende von 6 % für das verflossene Betriebsjahr in Vorschlag gebracht werden. In der Hauptsache ist das weniger günstige Resultat dadurch herbei geführt worden, dafs, obgleich das Geschäftsjahr mit steigenden Umsatzziffern begonnen hatte, im zweiten Halbjahre die Herstellung neuartiger Massenartikel für militärischen Bedarf die Ueberwindung unvorher gesehener Fabrications - Schwierigkeiten und damit eine Verzögerung in der Entwicklung des Betriebes bedingte. Im Interesse künftiger Aufträge mufsten kostspielige Versuche und Vorarbeiten unternommen werden, welche zum Theil aus dem allgemeinen Dis positionsfonds Deckung finden sollen. Durch diese Umstände wurde die Beschäftigung der Hauptbetriebe erst in den letzten Monaten des Geschäftsjahres 1896/97 eine zufriedenstellende und lohnende. Aufserdem lag der Markt für nahtlose Rohre und Velorohre im zweiten Semester des Jahres sehr ungünstig, ein Um stand, der auch gegenwärtig noch fortbesteht. Der Gewinn ist mit 387 684,43 JI nachgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen: Vortrag aus 1896 5539,34 K, Fabricationsconto 1333007,67 I, Arbeiterhäuser-Erträgnisse 6519,92 , zusammen 1345 066,93 •(, davon: Handlungsunkosten, Steuern, Zinsen, Provisionen und zweifelhafte Forderungen 556 991,49 II, bleiben 788075,44 K, davon die Abschreibungen mit 400391,01 , bleiben Rein ¬ gewinn 387 684,43 •4(. Es wird vorgeschlagen, den selben in nachstehender Weise zu verwenden: Statu tarische Tantieme an den Aufsichtsrath 15285,80 , vertragsmäsige Tantieme an den Vorstand 16602,05 JI, 6% Dividende auf 5 850 000 • Actien 351000 . Vor trag auf neue Rechnung 4796,58 JI, zusammen 387 684,43 JI. Rheinisch-westfälisches Kohlensyndicat. Ueber die am 8. Januar in Essen abgehaltene Zechenbesitzerversammlung berichtet die „K. Ztg.“ wie folgt: Nach dem vom Vorstand erstatteten Be richt betrug im November 1897 die rechnungsmäfsige Betheiligungsziffer 3 698752 t gegen 3971596 t im October 1897 und 3453415 t im November 1896, die Förderung 3570097 t gegen 3640606 t im October 1897 und 3338203 t im November 1896 sowie die Ein schränkung 128 655 t (3,48 %) gegen 330990 t (8,33 %) im October 1897 und 115 212 t (3,33%) im November 1896. Der Absati hat im November 1897 3570355 t gegen 3608053 t im October 1897 betragen; vom Versand gingen 95,17 % gegen 95,75 % im October 1897 und 92,13% im November 1896 für Rechnung des Syndicats. Arbeitstäglich versandt wurden im November 1897 13 486 Doppelwagen (October 1897 12645, November 1896 12862 Doppelwagen). Die Betheiligung weist im November 1897 gegen den gleichen Monat 1896 eine Steigerung von arbeitstäg lich 8643 t oder 6 % und die Förderung eine solche von arbeitstäglich 8129 t oder 5,84% auf; die Zu nahme des Versands belief sich im November 1897 gegen den Vormonat auf 6,60 % und gegen November 1896 auf 4,54%. Die Marktlage ist andauernd sehr befriedigend; der Wagenmangel hat sich im No vember nur wenig bemerkbar gemacht und die Ver sendungen daher im gedachten Monat weit weniger beeinträchtigt wie im Octobervorigen Jahres. Im December 1897 war durchweg ein sehr flotter Ver sand zu verzeichnen, während gegenwärtig allerdings wegen der milden Witterung, die einen geringeren Abruf von Hausbrandkohlen zur Folge hat, sowie wegen der geschlossenen Rheinschiffahrt der Absatz weniger lebhaft ist. Sodann wurde mitgetheilt, dafs seitens der einzelnen Gruppen für das Jahr 1898 zu wirklichen Mitgliedern des Beiraths 48 Herren (gegen 44 im Vorjahr) und ebensoviel zu Stellvertretern be nannt worden seien. Gegen die namhaft gemachten Benennungen hatte die Versammlung nichts einzu wenden. In den Ausschufs zur Feststellung der Be theiligungsziffern wurden die bisherigen Mitglieder für 1898 wiedergewählt. Die Zechen Roland und Westhausen sind zum 1. Januar d. J. in das Syndicat aufgenommen worden. Der neugewählte Beirath soll auf den 24. Januar zur ersten Sitzung einberufen werden. Saarbrücker Gufsstahl werke in Malstatt-Burbach. Unter obiger Firma ist Ende vorigen Jahres eine Gesellschaft gegründet worden, welche sich in erster Linie der Erzeugung von Formgufs widmen wird; wie wir hören, ist die Projectirung und der Bau des Werks der Firma Poetter & Co. in Dortmund übertragen worden. Sieg-Rheinische Hütten-Actiengesellschaft zu Friedrich - Wilhelmshütte a. d. Sieg. Der Geschäftsbericht des Vorstandes für 1896/97 lautet in der Hauptsache: „Der Errichtung unserer Gesellschaft lag die Ab sicht zu Grunde, das gesammte Eigenthum der Sieg- Rheinischen Gewerkschaft zu erwerben und die zu Friedrich-Wilhelmshütte a. d. Sieg gelegene Hütte nebst Zubehör für Rechnung unserer Gesellschaft weiter zu betreiben. Der erwähnte Erwerb hat in zwischen auf Grund des Beschlusses der General versammlung der Actionäre vom 19. Juni 1897 mit der Mafsgabe stattgefunden, dafs die Activen und Passiven der Sieg-Rheinischen Gewerkschaft auf Grund der Bilanz der letzteren per 30. Juni 1896 in den Besitz der Gesellschaft für den Betrag von 2 000 000 • übergegangen sind, so dafs das Ergebnifs des Betriebes der Hütte seit 1. Juli 1896 auf Rechnung unserer Ge sellschaft geht. Die aufsteigende Bewegung in den Preisen unserer Fabricate, welche das Geschäftsjahr 1895/96 kennzeichnete, konnte sich auch während des ersten Semesters des abgelaufenen Geschäftsjahres stetig weiter entwickeln, dank einem aufserordentlich lebhaften inländischen Bedarf, welcher auch eine starke Nachfrage seitens des Zwischenhandels her vorrief. Da indessen das Ausland sich dieser Be wegung nicht anschlofs, und die inländische Erzeugung deshalb in der Hauptsache auf den inländischen Ab satz angewiesen blieb, konnten die Preise der Fertig- fabricate nicht gleichen Schritt mit den gesteigerten Preisen der Rohmaterialien und Halbfabricate halten. Diese Situation verschärfte sich, als gegen Ende des ersten Semesters des Geschäftsjahres die Nachfrage sich verminderte. Infolge der hieraus bei den Ver brauchern und dem Zwischenhandel entstandenen Zurückhaltung in Bezug auf weitere Bestellungen, die durch die thatsächliche Lage des Marktes kaum gerechtfertigt erscheint, empfanden wir im zweiten Semester sogar Mangel an Beschäftigung, besonders in Feinblechen. Wir mufsten deshalb, obwohl die Preise für neue Aufträge für sofortige Lieferung etwas nachgaben, zum Theil auf Lager arbeiten, um so viel als möglich in geregelter Beschäftigung zu bleiben.