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1. Januar 1898. Das Vorkommen des oolithischen Eisenerzes u. s. w. Stahl und Eisen. 9 Folgende Tabelle giebt einige Daten* aus neuerer Zeit über dasselbe Vorkommen: Im- allgemeinen stellte sich in den Gruben ! durchsetzen, während Hoffmann das schwarze Glüh verlust Kiesel ■ säure Eisenoxyd Thon- erde Phos phor säure Kalk Schwe fel Schwefel säure Summa p . Eisen 1. St. Paul suprieure . . 10,86 24,98 46,36 4,87 1,73 7,23 0,38 — 99,91 32,45 2. , „ inferieure . . . 14,90 24,30 47,92 4,53 1,74 6,92 0,17 0,17 99,95 33,55 3. Milieu 21,50 14,10 50,50 6,95 1,20 4,90 0,29 99,74 35,38 4. Varraines 16,70 18,33 49,55 5,36 1,53 8,70 0,21 0,04 100,0 34,66 5. Vierge 16,70 16,90 49,14 8,00 2,80 6,05 0,23 0,27 100,09 31,52 6. Fond de Boncourt . . . 16,00 17,95 51,70 3,69 1,93 6,28 0,51 — 99,90 36,23 bei Ars der Durchschnittsgehalt wie folgt: Fe 36 bis 32 % SiO: .... 22,10, CaO .... 12 , 7 „ Für einige andere nördlicher gelegene Felder I giebt Giesler folgende Resultate: Hoffmann mitgetheilten zeigt, dafs der Eisen ¬ Rückstand CaO P,0, Fe 29,43 7,52 0,92 27,95 1. Phoenix . . . 18,86 5,92 0,96 36,85 21,47 6,26 1,14 35,59 26,78 7,34 0,95 29,30 ’ 20,10 7,48 1,36 34,35 2. Saulny . . : . ■ 21,39 4,99 0,70 35,78 21,10 6,55 0,69 34,49 3. Norroy .... 23,39 3,40 1,10 36,97 4. Plappeville . . { 19,46 26,60 8,72 5,5 1,62 34,30 34,06 Ein Vergleich dieser Analysen mit den von gehalt des schwarzen Lagers ziemlich unverändert bleibt. Ebenso stimmt der Gehalt an Kieselsäure mit den von Hoffmann gemachten Angaben überein. I Es kann deshalb seine Behauptung, dafs mit der Abnahme der Lagermächtigkeit nach dem Aus- | gehenden und nach Süden hin auch eine Abnahme des Eisengehalts verbunden sei, höchstens für die oberen Lager gelten; das für den südlichen Theil | hauptsächlich in Betracht kommende schwarze I Lager zeigt diese Abnahme nicht. Es seien hier noch einige Analysen aus den Gruben bei Maxville angeschlossen: Lager Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 6 Glühverlust 22,80 16,80 17,65 15,98 SiO: 16,96 2,85 19,06 16,57 AL Da 10,35 11,78 11.15 7,50 Fea 35,00 43,42 44,97 53,69 CaO 14,55 6,80 6,73 6,18 Summa 99,60 99,65 99,56 99,92 | Fe 24.50 30,94 31,48 37,58 Das wichtigste Ergebnifs der im Süden ge machten Aufschlüsse ist der Nachweis, dafs die Lager sich nicht, wie bisheran angenommen wurde j (die Erläuterungen zur geologischen Uebersichts- karte des westlichen Deutsch-Lothringens lassen nur ein Lager und zwar das graue nach Süden * Dieselben wurden in liebenswürdigster Weise 1 durch Ihn. Hüttendirector Sc ar pi an zur Verfügung gestellt. Lager als solches bezeichnet), bis auf eins sich allmählich auskeilen, sondern mindestens 3 deut lich erkennbare Lager sind bis zum Süden hin mit Sicherheit constatirt. Ueberhaupt dürfte es bei dem Minettevorkommen nicht ganz richtig sein, von einem Auskeilen der Lager zu sprechen. Diese Bezeichnung setzt immer scharf gekennzeichnetes Hangendes und Liegendes oder mindestens Schichtungsflächen voraus. Da indessen nur die ganze Formation in scharfer Weise von ihrem Nebengestein getrennt ist, während die einzelnen Lager in den meisten Fällen keine strengen Grenzflächen zeigen und ebensowenig Schichtungsflächen, dürfte es richtiger sein, von einer Ab- und Zunahme des Eisengehalts in der Formation zu sprechen. Wenn auch die Verhältnisse in dem beschriebenen Theil nicht annähernd so günstig sich darstellen wie in den nördlichen Districten Lothringens, und selbstredend der Bergbau sich nie zu solcher Blüthe erheben kann wie dort, so dürften doch stellenweise allzu pessimistische Auffassungen über das südliche Vorkommen herrschen. Ein Vergleich der Aufschlüsse bei Amanweiler und Gravelotte mit denen auf französischem Gebiete, die alle das Vorhandensein von mindestens zwei bauwürdigen Lagern feststellen, lassen die Verhältnisse in diesem Gebiete nicht so ungünstig erscheinen. Mindestens ebenso er giebig wird sich das Vorkommen zeigen in dem südwestlichen, in das französische Gebiet vor springenden Theil nördlich der Gorzer Verwerfung bei Vionville und Rezonville, in dem, nach der regelmäfsig geformten Oberfläche zu schliefsen, keine erheblichen Störungen auftreten. Allerdings wird die Ausrichtung, weil nur durch Tiefbauanlagen möglich, erheblich kostspieliger werden als in den bevorzugten nördlichen Theilen. Dafs indessen auch der südliche Theil bei günstigeren Transportverhältnissen der Schauplatz eines lebhaften Bergbaues werden wird, sobald der Vorrath an kieseiiger Schlacke erschöpft ist, kann keinem Zweifel mehr unterliegen. * * * Bei der Arbeit wurden nachstehende Abhand lungen und Karten benutzt: L. Hof f m a n n: Die oolithischen Eisenerze in Deutsch- Lothringen in dem Gebiete zwischen Fentsch und St. Privat-la-Montagne. („Stahl und Eisen“ 1896, Nr. 23 und 24.) 1.15 2