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944 Stahl und Eisen. Die Stahlformguls-Constructionen der Alexanderbrücke in Paris. 15. September 1900. Unabhängig - von diesen durch die Abnahmebeamten auf den Werken vorgenommenen Proben wurden noch besondere Proben in der Versuchsanstalt der Ecole des ponts et chaussees in Paris angestellt und zwar hauptsächlich an besonders ausgewählten, weniger guten Stücken, die bei den ersten Proben beanstandet worden waren. Daraus erklärt sich, dafs man hier im allgemeinen niedrigere Ergebnisse gefunden hat. Probeergebnisse der Ecole des ponts et chaussees. Bezeichnung der Bögen Gesammtzahl der Versuche Härtestes Wölbstück Weichstes Wölbstück Mittelwerthe aus den Versuchen Specifisches Gewicht Bemerkungen Elastic.täts- grenze = E Zugfestigk. 1 = z Dehnung = D Elasticitäts grenze = E Zugfestigk. = Z Dehnung = D Elasticitäts-i grenze = E I Zugfestigk. ; -z Dehnung = D Bögen A, H, L, 0 5 2730 5890 14,3 2010 4680 18,3 2520 5340 16,8 7768 Eine Gewichtsprobe, die „ B, F, J, N 5 2440 5200 20,2 1950 1 4450 23,2 2310 4810 20,4 7782 auf den Creuzot-Werken ., C, G, M . 5 3870 7240 14,7 3470 ! 6290 15,8 3620 6570 16,2 7774 an einem ganzen Stück „ D, .T . . . 5 2620 5190 20,7 2460 4900 19,0 2610 5030 19,7 7798 vorgenommen wurde, er- „ E, K . . . 5 3560 5990 14,8 2940 ; 5710 13,0 3250 5720 12,9 7730 gab 7691. Das Metall wurde überall im Martinofen, theils nach dem basischen, theils nach dem sauren Verfahren hergestellt. Von Interesse dürfte noch die chemische Zusammensetzung sein. Chemische Zusammensetzung. Bezeichnung der Bögen 0 0/0 si °lo Mn «In A, H, L, 0 0,45 0,35 0,50 B, F, J, N 0,27 0,18 0,65 c, G, M 0,46 0,33 0,59 D, 0,26 bis 0,35 0,22 bis 0,32 0,73 bis 1,00 E, K 0,34 0,45 0,89 Die Probeergebnisse bei den Gelenkbolzen waren: Bezeichnung des Werkes Mittel aus den Versuchen auf dem Werk Mittel aus den Versuchen in der Ecole des ponts et chaussees Elasticitäts grenze Zug festigkeit ; Dehnung °/o Elasticitäts grenze Zug festigkeit Dehnung °/o Specifisches Gewicht Bemerkungen Saint-Jacques . . . Saint-Chamond . . . Creuzot { Saint-Etienne . . . Firminy 4790 4360 4430 5110 4200 4010 7050 6240 6520 7500 6530 6550 17,5 23,8 20,2 18,4 21,3 21,7 3750 4380 4590 4390 7250 6370 7350 6490 18,5 19,7 20,5 18,2 7843 7840 7808 Ein Probestab hatte nicht die vorgeschriebene Elasti citätsgrenze. Eine Anzahl Probestäbe hat 15 Schläge aus 2,75 m Fallhöhe aus gehalten. Für die Werthvergleichung der Ergebnisse hat man überall die unter „Bemerkungen“ auf geführten Probestäbe, welche die Probe über haupt nicht bestanden haben, nicht berücksichtigt, was um so mehr angängig erschien, als mehrere Werke das Material für die Proben aus den Gufsköpfen entnommen hatten, wo am leichtesten Fehler angetroffen werden. Wenn man sich vergegenwärtigt, dafs die einzelnen Werke voneinander abweichende Arbeits weisen bei der Anfertigung der Formen, der Art der Ausführung des Gusses, dem Nach glühen u. s. w. hatten, so ergiebt sich, dafs man auf recht verschiedenen Wegen dazu gelangt ist, ein brauchbares Fabricat herzustellen. Der Ein- flufs des Nachglühens trat sehr deutlich in Firminy in die Erscheinung. Als man einen neuen Ofen gebaut hatte, der sich nicht so schnell abkühlte, stieg die Elasticitätsgrenze unter sonst gleichen Verhältnissen von 3280 auf 3550, die Zerreifs- festigkeit von 5470 auf 5750, die Dehnung sank von 18,3 °/o auf 15,8 °/o. Was die Stärke der einzelnen Theile der Wölbstücke betrifft, so fand man bei der Ab nahme ziemlich grofse Verschiedenheiten: bei den Gurtungen z. B. 4 bis 5 mm. Es brauchten die Stücke aber deshalb nicht zurückgewiesen zu werden, da in der Regel für das Fehlende Ersatz in anderen Theilen gefunden wurde, die eine etwas gröfsere Stärke hatten als die verlangte.