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15. September 1900. Beziehungen zu/ischen chemischer Zusammensetzung des Stahles etc. Stahl und Eisen. 941 Hierbei wurde der aus der kupferfreien Le- girung abgeleitete Werth von A (30,1) der Festigkeitsberechnung zu Grunde gelegt, und die Wirkung von 1 Atom Kupfer jener von 1 Atom aller übrigen Elemente gleich ange nommen. Die Differenzen sind durchaus positiv und wachsen im allgemeinen mit dem Kupfer gehalte ganz erheblich (bis 16,15 kg, d. i. um 23,6 °/o des Werthes). Die Wirkung des Kupfers ist somit offenbar eine andere, als oben ange nommen. Versuchen wir selbe nur halb so grofs in Rechnung zu setzen, so ist , 20 „ 20 . 10 „ 10,10// 10 -=3 C+ 7 Si+7 Mn+4P+16--48 und wir erhalten: V z A Festigkeit in kg/qmm Differenz berechnet beobachtet 1 10,9 30,1 41,0 41,0 ±0 2 18,0 30.1 48,1 47,5 + 6,6 3 17,2 30,1 47,3 45,55 + 1,75 4 18,5 30,1 48,0 48,75 — 0,15 5 15,3 30,1 45,4 46,55 — 1,15 6 20,4 30,1 50,5 49,75 + 0,75 7 22,1 30.1 52,2 48,85 + 3,35 8 25,1 30,1 55,2 52,9 + 2,3 9 20,7 30,1 50,8 45,1 + •5,7 10 21,2 30,1 51,3 54,65 — 3,35 12 37,3 30,1 67,4 73,25 — 5,85 13 32,5 30,1 62,6 68,35 — 5,75 Während die erste Berechnung eine durch schnittliche Abweichung von H 7,77 kg und eine Maximalabweichung von 16,15 kg ergab, haben wir hier eine mittlere Abweichung von — 0,17 kg und Maximalabweichungen von — 5,7 und — 5,75 kg. Aehnlich finden wir für die Querschnitts verminderung : a) nach der ersten Berechnungsart: Mittlere Abweichung = 0,79 °/o Maximale „ =(±4,94°/ N 7 S B q berechnet q beobachtet Differenz 1 7,63 72,58 64,95 64,95 + 0 2 13,93 72,58 58,65 54,75 + 3,90 3 14,00 72,58 58,58 57,05 + 1,83 4 15,05 72,58 57,53 53,15 + 4,38 5 12,88 72,58 59,70 62,05 — 2,35 6 16,94 72,58 55,64 51,75 + 3,89 7 19,25 72,58 53,33 56,65 — 3,32 8 22,68 72,58 49,90 54,10 + 4,20 9 19,67 72,58 52,91 57,85 — 4,94 10 22,26 72,58 50,32 49,25 + 1,07 12 40,11 72,58 32,47 33,35 — 0,88 13 38,08 72,58 34,50 36,55 — 2,05 b) nach der zweiten Berechnungsart: N 7 2 B q berechnet qbeobachtet Differenz 1 7,63 72,58 64,95 64,95 + 0 2 12,60 72,58 49,98 54,75 - 4,77 3 12,04 72,58 52,91 57,05 — 4,14 4 12,95 72,58 52,00 53,15 — 1,15 5 10,71 72,58 54,24 62,05 — 7,81 6 14,28 72,58 50,67 51,75 — 1,08 7 15,47 72,58 49,48 56,65 - ',17 8 17,57 72,58 47,38 54,10 — 6,72 9 14,49 72,58 50,46 57,85 — 7,39 10 14,84 72,58 50,11 49,25 4- 0,86 12 26,11 72,58 38,84 33,35 + 5,49 13 22,75 72,58 Mittlere Maxima 42,20 Abweichu le » 36,55 ng = 2,57 _(+5 1—7 4- 5,65 7« 65°/o 81 «/o. Schwefel und Sauerstoff verringern die Festig keit, ihr Einflufs mufs daher in der Gleichung für S durch entsprechende negative Glieder zum Ausdrucke kommen. Leider liegen, namentlich für Sauerstoff, nicht genügende Daten vor, um diese Glieder mit einiger Sicherheit bestimmen zu können. Wir müssen uns daher einstweilen begnügen, dem Ausdrucke für S folgende Ge stalt zu geben: 5 = 20 C + 20 Si + 10 Mn + 10 P - f (S) - F (0) Ob für diese beiden Elemente dasselbe Ge setz gilt, wie für die übrigen, ob also f (S) — 10 S, wie oben angenommen, und 4 F (0) = 2 0 gesetzt werden kann, werden erst weitere Unter suchungen lehren. Wie schon erwähnt, gelten diese empirischen Formeln nur für eine und dieselbe thermische und mechanische Bearbeitung des Materiales. Aendert sich dieselbe, so müssen andere Con stanten gewählt werden. Eigentlich sollte aber, so weit die thermische Behandlung (Härten, Ausglühen) in ihrer che mischen Wirkung in Betracht kommt, der Wirkungsfactor des Kohlenstoffes eine Aenderung erfahren, und überdies die Festigkeits- beziehungs weise die Contractions-Gleichung noch die durch verschiedene Bearbeitung bewirkte Aenderung der Korngröfse berücksichtigen. Derartige Ver vollkommnungen dieser Gleichungen müssen jedoch der Zukunft überlassen bleiben.